Pressemitteilung

Wasserbüffel helfen dem Kiebitz

Gestaltung des neuen Lebensraums in Riegel (Kreis Emmendingen) ist abgeschlossen

Der Kiebitz, Vogel des Jahres 2024, war einst ein weit verbreiteter Brutvogel unserer Feuchtwiesen und Auenlandschaften. Mittlerweile ist die Art vom Aussterben bedroht. Um dem negativen Bestandstrend entgegenzuwirken, hat das Regierungspräsidium Freiburg (RP) südlich von Riegel im Gewann Entennest einen neuen Lebensraum für den Kiebitz gestaltet, der jetzt mit Wasserbüffeln beweidet wird. Am Dienstag wurde das Projekt im Beisein von Regierungspräsident Carsten Gabbert, Hinrich Ohlenroth, Erster Landesbeamter des Landkreises Emmendingen sowie Bürgermeister Daniel Kietz der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Neben dem Klimaschutz ist der Kampf gegen das Artensterben eine zentrale Zukunftsaufgabe für uns alle. Deshalb hat das Land Baden-Württemberg eine große Artenschutzoffensive gestartet, die uns die Gestaltung des neuen Lebensraums für den Kiebitz in Riegel ermöglicht hat“, sagte Carsten Gabbert. Er wies darauf hin, dass von der neu gestalteten Fläche in Riegel in Zukunft auch viele weitere Arten der Feuchtlebensräume wie zum Beispiel Amphibien und Libellen profitieren werden. Gabbert bedankte sich bei allen Beteiligten für die hervorragende Zusammenarbeit. An der Vorbereitung des Projekts, die bereits vor zwei Jahren begann, haben die Genehmigungsbehörden des Landratsamts, der Landschaftserhaltungsverband, die Gemeinde Riegel, die Landwirtschaft und Jagdpächter mitgewirkt.

Sehen kann man auf dem Gelände ein neu angelegtes Flachgewässer, das sich um sogenannte „Kiebitzinseln“ schlängelt sowie einen Grundwasserbrunnen in Kombination mit einer innovativen Solarpumpe, die den Bereich stetig mit Wasser versorgt. Außerdem gibt es bereits vier Bewohner zu bestaunen: Zwei erwachsene Wasserbüffel und zwei Jungtiere beweiden die rund sieben Hektar große Fläche. Um die Büffel und die Pflege des Zauns kümmert sich Landwirt Eberhard Handloser aus Riegel: „Ich freue mich, dass ich diese wichtige Aufgabe übernehmen kann. Die Tiere sind mir schon richtig an Herz gewachsen.“

„Durch die Beweidung entstehen kurzrasige Bereiche, in denen Kiebitze Brutmöglichkeiten finden. Mit ihren Tritten erzeugen die Wasserbüffel eine lückenhafte Vegetation mit offenen Bodenstellen, wo der Kiebitz für die Jungenaufzucht ausreichend Nahrung findet“, erklärte Projektleiter Malte Bickel vom Naturschutzreferat des RP: „Wir haben hier eine Win-Win Situation für Artenschutz und Landwirtschaft.“ Zentral für das Gelingen eines solchen Artenschutzprojektes sei die Verfügbarkeit geeigneter Flächen. So wurde das Projekt in Riegel auf Flurstücken umgesetzt, die das Land ausschließlich für Naturschutzwecke erworben hat. Bickel: „Mit solchen optimalen Lebensräumen können wir wieder Populationen schaffen und den Kiebitz in die normale Landschaft zurückbringen“, erklärte Bickel. Wenn die Kiebitze Anfang März nächsten Jahres aus ihren Überwinterungshabitaten zurückkommen, sei die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie den neuen Lebensraum in Riegel annehmen.

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