Pressemitteilung

Dammertüchtigung Rheinhochwasserdamm (RHWD) XXIII von Rastatt/Wintersdorf bis zur Murgmündung

Projektbegleitkreis tagte heute, 9. Februar 2023, zum aktuellen Planungsstand

 

Das Bild zeigt das Profil eines Erddammes.

Das Bild zeigt das Sonderprofil in der Ortslage Plittersdorf.

Der Rheinhochwasserdamm XXIII wird im Rahmen des Dammertüchtigungsprogramms des Landes Baden-Württemberg von der Rheinbrücke bei Wintersdorf bis zur Murgmündung nördlich von Plittersdorf neu überplant, um den Hochwasserschutz in diesem Bereich zu verbessern. Ein Großteil der circa acht Kilometer langen Sanierungsstrecke befindet sich auf Gemarkung der Stadt Rastatt. Wei-terhin werden auch die Gemeinden Iffezheim und Steinmauern im Randbereich tangiert. Geprüft wird auch die Möglichkeit einer Rückverlegung der Dammtrasse. Ziel einer Verschiebung der Dammtrasse in das Dammhinterland wäre neben einer Verbesserung des Hochwasserschutzes auch die Vergrößerung der Auenlebensräume am Oberrhein.

Der Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe hat heute, 9. Februar 2023, im Projektbegleitkreis den aktuellen Planungsstand vorgestellt:

Erkundungsbohrungen

Die bereits im November 2022 begonnen Bohrungen im Dammhinterland zur Erhebung von Grundlagendaten können Ende Februar 2023 abgeschlossen werden (Pressemitteilung 27. Oktober 2022). Die gewonnenen Bohrkerne werden anschließend untersucht und für die Dauer der Planung aufbewahrt. Anhand der Bohrkerne können die Schichtung des Bodens und die für die Bearbeitung der geotechnischen Fragestellungen wichtigen Bodeneigenschaften bestimmt werden. Zur Verbesserung der Datengrundlage sind neben der laufenden geotechnischen Untersuchung im aktuellen Jahr auch neue naturschutzfachliche Erhebungen vorgesehen.

Aktueller Stand der Vorplanung

Für die Teilbereiche der projektierten Dammstrecke zwischen Wintersdorf und der Murg, in denen keine sinnvolle Trassenverschiebung möglich ist, ist die Vorplanung der Dammertüchtigung auf der bestehenden Trasse weit vorangeschritten. Dies betrifft insbesondere den Dammabschnitt in der Ortslage Plittersdorf, aber auch den Bereich des Freizeitzentrums und den Bereich südlich des Schöpfwerks Wintersdorf.

Was die Bauweise von Rheinhochwasserdämmen betrifft, werden diese üblicherweise als reine Erddämme ausgebaut. Gegenüber dem heutigen Zustand wird die wasserseitige Dammböschung abgeflacht, wodurch sich der Dammquerschnitt Richtung Landseite verschiebt. Eines der wichtigsten Elemente beim Ausbau des Dammes ist der neu zu schaffende, durchgehende Dammverteidigungsweg. Dieser wird zum Antransport von Kies, Sandsäcken oder anderen Dammverteidigungsmaterialen benötigt und muss deshalb zu jedem Zeitpunkt durch schwere Einsatzfahrzeuge wie Kieslaster befahrbar sein. In der Regel verläuft der Dammverteidigungsweg auf der landseitigen Berme, um auch bei ungünstigen Bedingungen, wie beispielsweise bei Sturm, Nacht oder Nebel eine sichere Befahrbarkeit zu ermöglichen.

In der Ortslage Plittersdorf zwischen der Altrheinhalle und dem Schützenhaus besteht aufgrund der beengten Platzverhältnisse keine Möglichkeit, den Damm als Erdbauregelprofil auszubauen. Hier ist deshalb ein Sonderprofil mit Spundwand und aufgesetzter Hochwasserschutzmauer vorgesehen. Um Eidechsen und anderen Kleinlebewesen die Querung zu ermöglichen, soll die Mauer abschnittsweise durch Scharten unterbrochen werden, die bei größeren Hochwasserereignissen durch Dammbalken verschlossen werden. Der Dammverteidigungsweg muss in diesem Planungsabschnitt auf der Dammkrone geführt werden.

Weitere Informationen zum Projekt

Fragen interessierter Bürgerinnen und Bürger können per Mail an RHWD-XXIII@rpk.bwl.de gerichtet werden.