Pressemitteilung

Naturschutzgebiet „Battertfelsen beim Schloß Hohenbaden“

Junges Wanderfalkenpaar besetzt Revier an Badener Wand – bislang noch keine Brut

Regierungspräsidium Karlsruhe appelliert erneut, gesperrte Bereiche zu respektieren

 

Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat im Naturschutzgebiet und Bannwald „Battertelsen beim Schloß Hohenbaden“ den Fels „Badener Wand“ zum Schutz der dort lebenden Wanderfalken beruhigt. Die Beobachtungen im Rahmen des Brutmonitorings lassen auf die Revierbesetzung mit einem neuen, jugendlichen Wanderfalkenweibchen schließen.

Zu Beginn der Frühjahrsbalz konnten zwei Wanderfalkenweibchen im Revier an der Badener Wand beobachtet werden und wurden mit dem Terzel – wie das Männchen beim Wanderfalken genannt wird – gesichtet. Im Laufe des Aprils bildete sich ein festes Paar. Aufgrund der regelmäßigen Beobachtungen im Rahmen des Brutmonitorings ist sicher, dass es sich bei dem verpaarten Weibchen um ein jugendliches und möglicherweise noch nicht voll geschlechtsreifes Tier handelt. Es ist daher sowohl möglich, dass in diesem Jahr noch ein ungewöhnlich später Brutversuch erfolgt.

Es kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass in diesem Jahr noch keine Brut dieses Paares erfolgt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich auch schon jugendliche Weibchen verpaaren und intensiv an den Partner binden. Die momentan beobachtbare starke Bindung der beiden lässt auf eine erfolgreiche Brutsaison im nächsten Jahr hoffen. Bis dahin ist das Weibchen in das Adultgefieder gewechselt und auf jeden Fall geschlechtsreif.

Auch wenn aktuell noch keine Brut stattfindet, sind die Tiere derzeit regelmäßig im Bereich der gesamten Badener Wand anzutreffen. Die Felsberuhigung hat daher eine große Bedeutung. Wenn die Falken den Brutplatz in diesem Jahr als geeignet und störungsarm erleben, ist das eine hervorragende Voraussetzung für eine Brut im Folgejahr.

Zur Beruhigung der Lebensstätte des Wanderfalken ist der Brutfelsen und die darunterliegende Blockschutthalde seit Dezember letzten Jahres über eine Allgemeinverfügung der Stadt Baden-Baden gesperrt. Zudem wurden die Brücken zum Felskopf und die Kletterhaken der bisher zum Sportklettern genutzten Felswand im Januar entfernt. Um Besuchern das Gebiet besser zu erklären und die zum Wandern freien Wege aufzuzeigen, wurde die Beschilderung des Naturschutzgebietes erneuert. Die Portaltafeln an den Gebietseingängen informieren die Besuchenden über die schutzgebietsspezifischen Regeln, die zusätzlich über einen QR-Code aus dem Internet heruntergeladen werden können. Weitere Schilder im Gelände weisen auf die Sperrung des Brutfelsens hin. Trotz der Maßnahmen wurden leider wiederholt Besuchende im gesperrten Bereich, hauptsächlich im Bereich des Felskopfes, festgestellt, sodass das Ordnungsamt der Stadt Baden-Baden, stichprobenartige Kontrollen durchführt. Das Regierungspräsidium appelliert daher erneut, die gesperrten Bereiche zu respektieren und bittet die Besuchenden mitzuhelfen und darauf zu achten, dass sich alle, als einen aktiven Beitrag zum Schutz der Wanderfalkens, an die Sperrungen halten. Der Stopp des Artenschwundes und der Erhalt der biologischen Vielfalt kann nur gelingen, wenn wir diese Aufgaben als gesamtgesellschaftliche Verantwortung ansehen und jeder seinen Beitrag leistet.

Hintergrundinformationen:

Wanderfalken sind frühestens im zweiten Kalenderjahr reproduktionsfähig. Jugendliche Wanderfalken können durch das etwas dunklere, bräunliche „Jugendkleid“ erkannt werden: Der Rücken und die Oberseite der Flügel sind braun, alle Deckfedern sind hell bräunlich gerändert. Die Unterseite ist auf rötlich braunem Grund dunkelbraun “getropft“. Erwachsene Wanderfalken sind dagegen auf der gesamten Oberseite dunkel blaugrau und die Unterseite ist auf weißem bis cremefarbenem Grund überwiegend dunkel quergebändert, nur der vordere Hals und die obere Brust sind sehr variabel leicht bis kräftig dunkel gefleckt oder gestrichelt. Weitere Informationen zum „Naturschutzgebiet Battertfelsen beim Schloß Hohenbaden“ und dem Wanderfalken am Battert sind auf der Projektseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe zu finden