Pressemitteilung

Naturschutzgebiet „Battertfelsen beim Schloß Hohenbaden“

Regierungspräsidium Karlsruhe stellt zum Schutz des Wanderfalkens neue Informationsschilder unterhalb der Badener Wand auf

 

Drei weiße Küken mit beringten Beinen pressen sich in eine Nische an einer Felswand.
Informationstafel an einer Felswand mit rot-weißem Absperrband

Neue Informationstafeln weisen die Besucher auf den gesperrten Bereich an der „Badener Wand“ hin.

Die Battertfelsen beim Schloß Hohenbaden sind aufgrund ihrer Lage und Formation ein äußerst günstiger Brutstandort für den Wanderfalken. Ebenso sind sie ein attraktiver Naherholungsraum für Wanderer und Kletterer. Seit der Wiederbesiedlung des Battertfelsens durch den Wanderfalken kam es immer wieder zu Verletzungen der in diesem Naturschutzgebiet geltenden Regelungen und damit auch zu Störungen der Wanderfalken. Zuletzt wurde Mitte Februar dieses Jahres die Absperrung an der Felsenbrücke beschädigt. Außerdem hielten sich Personen auf dem Felskopf der Badener Wand auf. Solche Störungen können für die Vögel fatale Folgen haben.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat deshalb im Naturschutzgebiet „Battertfelsen beim Schloß Hohenbaden“ nun zusätzliche Informationstafeln aufgestellt, um auf die zur Balz- und Brutzeit gesperrten Bereiche an der „Badener Wand“ aufmerksam zu machen. Die verbesserte Besucherinformation ist Teil des Schutzkonzeptes für die besonders störungsempfindlichen Wanderfalken.

Schon bisher war über die geltenden Regelungen mit Schildern im Gelände informiert worden. Mit den zusätzlichen Schildern, die entlang des „Unteren Felsenweges“ aufgestellt wurden, wird die Öffentlichkeitsarbeit im Naturschutzgebiet Batterfelsen nun verstärkt. Die neuen Schilder veranschaulichen mit einer Grafik den genauen Sperrbereich und weisen auf das im gesamten Naturschutzgebiet geltende Drohnenflugverbot hin. Der Deutsche Alpenverein Arbeitskreis Battert hat zur besseren Abgrenzung der gesperrten Zone die Kletterhaken mechanisch verschlossen und mit Bändern versehen, sodass Kletterer auch im Gelände vor Ort leicht erkennen, welche Routen gesperrt sind. Alle Besucher werden gebeten mit darauf zu achten, dass die Sperrungen eingehalten und Störungen an das Ordnungsamt oder die Polizei gemeldet werden.

Hintergrund Wanderfalken am Battert

Die Wanderfalken brüten seit 2004 wieder im Naturschutzgebiet. Der Horstplatz am Felsmassiv „Badener Wand“ ist dafür ideal geeignet. Raubsäuger gelangen schlecht an den Horst und es gibt zudem eine kleine Nische, die die Jungvögel bei besonders schlechtem Wetter schützt. Trotz dieser eigentlich günstigen Voraussetzungen hatten die Wanderfalken am Battert im Vergleich zum landesweiten Durchschnitt und im Vergleich zu den weiteren Wanderfalkenrevieren in der näheren Umgebung im letzten Jahrzehnt einen unterdurchschnittlichen Bruterfolg. In den vergangenen zehn Jahren waren am Battert nur vier Bruten erfolgreich. Ursächlich dafür sind Personen, die geltende Schutzregelungen nicht einhalten. Zum Schutz vor Störungen der Greifvögel in der empfindlichen Zeit der Balz, Brut und Jungenaufzucht gelten spezielle Regelungen zur Besucherlenkung und für den Klettersport. In dieser Zeit sind die Felsenbrücke und ein Teil der Kletterrouten an der Badener Wand gesperrt.

Störungen im Umfeld des Wanderfalkenhorstes können zum Verlust der Gelege oder Jungvögel führen. Die Falkeneier können ohne Schutz der Altvögel durch Auskühlen oder Überhitzen schnell absterben. Gleiches gilt für bereits geschlüpfte Jungvögel, da diese in den ersten Tagen die Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren können und auf Wärme der Elterntiere oder den Schatten derer Flügel angewiesen sind. Verlassene Eier und Jungvögel sind zudem leichte Beute für Fressfeinde. Werden fütternde Elterntiere durch Störungen vom Horst ferngehalten, kann es zum Verhungern der Jungvögel kommen.

Naturgenuss und Naturerlebnis sind von den Sperrungen aber nur wenig beeinträchtigt: Wanderer haben im Naturschutzgebiet an zwei weiteren Wegpunkten entlang des Rundweges die Möglichkeit, die schöne Aussicht in das Oostal bis hin zum Rhein zu genießen und die Felsen zu erleben. In der Nähe des Alten Schlosses liegt die Ritterplatte und in Richtung Osten kann man bei der Bergwachthütte auf die Felsköpfe steigen. Auch für die Klettersportler sind im Naturschutzgebiet viele Alternativen vorhanden. Es stehen weitere Kletterfelsen mit über 300 Kletterrouten verschiedenster Schwierigkeitsgrade zur Verfügung.

Ob weitere Maßnahmen zum gesetzlichen Schutz des Wanderfalken-Brutplatzes am Battertfelsen notwendig werden wird davon abhängen, ob die geltenden Regelungen zukünftig eingehalten werden.