Bild zeigt den Einsatz eines terrestrischen Laserscanners in der archäologischen Denkmalpflege.

Referat 84.1 Archäologische Denkmalpflege: Grundsatz, Leitlinien, Spezialdisziplinen

Referatsleitung

Prof. Dr. Dirk Krausse
Abteilungsdirektor
0711 904-45501
dirk.krausse@rps.bwl.de

Stellvertretung

Nicole Ebinger
Hauptkonservatorin
0711 904-45131
nicole.ebinger@rps.bwl.de

Unsere Aufgaben

Im Referat 84.1 werden landesweite Leitlinien und Konzepte für den Umgang mit archäologischen Denkmalen erarbeitet und über Grundsatzfragen der Archäologischen Denkmalpflege entschieden. Zum Referat gehören die technischen und naturwissenschaftlichen Fachdienste, das Welterbe Archäologie sowie der Bereich Auswertungen und Forschungsprojekte. Ferner ist das Referat für die Erteilung von Grabungsgenehmigungen zuständig.

 

 

Der Fachbereich umfasst neben der Koordinierung und Durchführung von Prospektionsprojekten die digitale Dokumentation, grafische Umsetzung und Visualisierung der erhobenen Daten. Zu den Aufgaben gehören ferner die Koordinierung und Mitarbeit bei der Erstellung von Denkmaltopographien und Stadtkatastern sowie die Erfassung, Bearbeitung und wissenschaftliche Auswertung von archäologischen Textilfunden. In den Archäobiowissenschaften beschäftigen sich Spezialistinnen und Spezialisten mit der Untersuchung von menschlichen und tierischen Knochen aus den landesweiten Ausgrabungen.

 

In hochmodern eingerichteten Spezialwerkstätten werden Glas-, Metall- und Textilfunde aus archäologischen Ausgrabungen des Landes restauriert und konserviert. Für Material, das vor seiner Untersuchung länger gelagert werden muss, steht ein Gefriermagazin zur Verfügung. Ein digitales Röntgensystem und die Auswertung computertomographischer Aufnahmen im Block geborgener Funde ermöglichen die schadensfreie Untersuchung und Dokumentation sensibler Fundgegenstände.

 

In Hemmenhofen am Bodensee unterhält das Landesamt für Denkmalpflege eine spezialisierte Einrichtung für Feuchtboden- und Unterwasserarchäologie. Von hier aus werden alle Feuchtboden- und Unterwassergrabungen Oberschwabens und am Bodenseeufer durchgeführt. Außerdem befinden sich in Hemmenhofen die Labore für Archäobotanik und Dendrochronologie, deren Aufgabe die naturwissenschaftliche Analyse von pflanzlichen Großresten bzw. Holzfunden aus Südwestdeutschland ist. Im Rahmen von Forschungsprojekten werden zudem Pollenablagerungen aus Seen und Mooren beprobt und paläoökologisch ausgewertet.

 

Im Fachgebiet werden der Schutz und die Erforschung des archäologischen UNESCO-Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches“, „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ und „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ in Baden-Württemberg koordiniert. Der Vermittlung der archäologischen Welterbestätten dienen das Limes-Informationszentrum Baden-Württemberg im Limesmuseum Aalen, das Pfahlbauten-Informationszentrum Baden-Württemberg und das in Planung befindliche Höhlen-Informationszentrum Baden-Württemberg.

 

Der Fachbereich beinhaltet die wissenschaftliche Auswertung und Publikation archäologischer Materialkomplexe aus Ausgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege sowie die Vergabe und Koordinierung von Auswertungsprojekten gegenüber Dritten im Rahmen von Qualifizierungs- und Kooperationsprojekten. Zahlreiche Forschungsprojekte, die durch Dritte (z.B. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft [DFG], der EU-Projekte oder dem BMBF) gefördert werden, sind hier angesiedelt. Im Rahmen dieser Forschungsvorhaben werden zum Teil auch gezielte Schwerpunktgrabungen, etwa am frühkeltischen Fürstensitz Heuneburg oder im Bereich der jungsteinzeitlichen Feuchtboden- und Seeufersiedlungen des Bodensees und Oberschwabens, durchgeführt.