72622 Nürtingen, Denkendorfer Weg 23

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein giebelständiges, eingeschossiges Wohnhaus mit sehr hoher, massiv gemauerter Sockelzone.
Darüber erhebt sich ein verputztes Fachwerk-Erdgeschoss, welches an der südlichen Traufseite über eine zweiläufige Freitreppe erschlossen wird. Nach oben schließt das Gebäude mit
zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach mit östlichem Krüppelwalm ab. Am Westgiebel konnte nun auch ein ehemaliger Krüppelwalm nachgewiesen werden, der inzwischen aber entfernt
wurde.

Das Gebäude ist nicht unterkellert. Allerdings spricht der hohe Bruchsteinsockel für eine ehemalige Unterkellerung, die heute
möglicherweise verfüllt ist. An der südlichen Traufseite konnte nun nach Entfernung des Sockelputzes eine Nische bzw. eine Art
Kleintierstall im Sockel freigelegt werden.

Die historische Grundrissgliederung zeigt in allen Geschossen zwei Längs- und drei Querzonen, wobei die mittlere, schmalere Querzone die ehemalige Flurküche bzw. die Treppenerschließung aufnimmt. Im Erdgeschoss befindet sich in der südöstlichen Hausecke die Stube mit erhaltenen Bretter-Balken-Decke von 1485. Die Stubenaußenwände (ehemals Bohlenwände?) wurde jedoch im 18. Jahrhundert durch Fachwerkwände mit Bruchsteinausfachungen
ersetzt. Das Erdgeschoss bildete ursprünglich die
eigentliche Wohnebene. Im 1. Dachgeschoss waren einst wohl Schlafkammern und untergeordnete Räume untergebracht. Das 2. Dachgeschoss diente als Lagerboden.

Gefügekundliche Untersuchungen und Bauphasenpläne (pdf)