112! Insgesamt 43.172 Mal wurde die Notrufnummer, die übrigens in 27 EU-Staaten und darüber hinaus auch zum Beispiel in der Schweiz oder Großbritannien gültig ist, im Jahr 2023 im Regierungsbezirk Tübingen gewählt. Gegenüber dem Vorjahr, in dem 35.950 Notrufe in den Notrufzentralen eingingen, bedeutet das einen Anstieg um mehr als 20%.
Woran liegt das?
1. Die gestiegenen Notrufzahlen sind teilweise auf besondere Unwetterereignisse zurückzuführen. Im Jahr 2023 ereigneten sich allein im Raum Reutlingen vier bedeutende Wettervorfälle: Starkregen und Sturmböen am 11. und 12. Juli, Starkregen mit Hagel am 4. August, ein weiteres Unwetter mit Starkregen und Sturmböen am 24. August sowie der starke Schneefall vom 1. bis zum 2. Dezember. Die Wahrscheinlichkeit für derartige Wetterereignisse wird voraussichtlich in den kommenden Jahren aufgrund des Klimawandels weiter steigen, was sich entsprechend auf die Notruf- und Einsatzzahlen auswirken könnte.
2. Zusätzlich ist der Anstieg der Notrufzahlen darauf zurückzuführen, dass die Hemmschwelle für die Absetzung eines Notrufs in der Bevölkerung gesunken ist, was zu vermehrter Inanspruchnahme der Einsatzkräfte führt.
Daher Achtung- bitte im Einzelfall korrekt entscheiden!
- Die „112“ ist bei Bränden und akuten, möglicherweise lebensbedrohlichen Notfällen die richtige Nummer. Dazu gehören z. B. Unfälle mit schweren Verletzungen/Verbrennungen sowie Anzeichen für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.
- Die ärztliche Bereitschaftsdienstnummer (116117) ist hingegen für dringende, aber nicht lebensbedrohliche Situationen vorgesehen, insbesondere wenn die Arztpraxis geschlossen ist. Hierzu gehören beispielsweise Infektionen von Hals, Nase und Ohren (HNO), Magen-Darm-Infekte oder ein Hexenschuss.
Die Notrufstatistik 2023
Die aktuellen Hospitanten bei Referat 16 – Polizeirecht, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Rettungsdienst – , David Dölling vom Arbeiter-Samariter-Bund BW und hauptamtlicher Feuerwehrmann Stefan Marquart enthüllen, wie oft die Notrufnummer in diesem Jahr in den Landkreisen des Regierungsbezirks und im Stadtkreis Ulm gewählt wurden. Ein Dank an alle haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte, die Tag und Nacht für uns im Einsatz sind!
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Quelle: RPT 2/2024
Pressemitteilung des Innenministeriums BW zum Europäischen Tag des Notrufs am 11.2.