Pressemitteilung

Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Tübingen e. V. gibt Gewinner des vierten Wettbewerbs „Vorbildliches Dorfgasthaus“ bekannt

Preisträger sind das Gasthaus Grüner Baum in 72070 Tübingen- Hagelloch, die Pflugbrauerei in 89129 Langenau-Hörvelsingen, das Gasthaus Adler in 88085 Langenargen-Oberdorf und das Gasthaus Gerber in 88367 Hohentengen.

Das Foto zeigt die Jury des Wettbewerbs „Vorbildliches Dorfgasthaus“: Dr. Albrecht Rittmann, Karlheinz Geppert, Dr. Oliver Knörr, Harald Neu stehend vor einem Fachwerkgebäude

Jury des Wettbewerbs „Vorbildliches Dorfgasthaus“: Dr. Albrecht Rittmann, Karlheinz Geppert, Dr. Oliver Knörr, Harald Neu (v. l. n. r.)

Im Juni 2023 lobte der Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Tübingen e. V. den Wettbewerb „Vorbildliches Dorfgasthaus“ aus. Nach der Auslobung gaben rund 30 Gasthäuser ihre Bewerbung ab. Eine Jury aus Mitgliedern des Arbeitskreises, Kulturwissenschaftlern und Gastronomiefachleuten hat über die Bewerbungen entschieden. Ende Oktober 2023 gab der Vorsitzende des Arbeitskreises Heimatpflege Karlheinz Geppert die Gewinner bekannt.

Preisträger sind:

Gasthaus Grüner Baum in 72070 Tübingen-Hagelloch

Gasthaus Pflugbrauerei in 89129 Langenau-Hörvelsingen

Gasthaus Adler in 88085 Langenargen-Oberdorf

Gasthaus Gerber in 88367 Hohentengen

Eine Auszeichnung für ein besonderes Konzept erhalten:

Gasthaus Eintracht in 72108 Rottenburg

Gasthaus Adler in 88316 Isny-Großholzleute

Die prämierten Dorfgasthäuser erhalten von Regierungspräsident Klaus Tappeser, der auch Schirmherr des Preises ist, im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung eine Stele und eine Urkunde. Die Festakte werden Ende 2023 und Anfang 2024 stattfinden.

„Ich bedanke mich bei allen Dorfgasthäusern, die an dem Wettbewerb teilgenommen habe und gratuliere den Preisträgern. Für ihre Gemeinden sind Dorfgasthäuser als Treffpunkte für die Bürgerschaft von zentraler Bedeutung. Mit der Auszeichnung soll die Wichtigkeit des Fortbestehens der Dorfgasthäuser in das öffentliche Bewusstsein rücken. Denn schließlich sind diese ein wichtiger Bestandteil unserer lebendigen Heimat,“ so Regierungspräsident Tappeser.

Zu den Preisträgern

Das Gasthaus Grüner Baum in Tübingen-Hagelloch im Landkreis Tübingenbietet in gemütlicher Atmosphäre eine saisonal deutsche Küche. Auszeichnungswürdig ist das familiengeführte Landgasthaus aufgrund der vielfältigen Angebote. Das Gasthaus ist Anlaufpunkt von Albverein, Wander- und Jahrgangsgruppen und verschiedenen Stammtischen.1925 wurde im Nebenzimmer des Grünen Baumes der Musikverein Hagelloch gegründet.

Die Gäste verbringen gerne einen schönen Mittag im Gasthaus Grüner Baum mit hausgemachten Kuchen und Vesper.

Die Pflugbrauerei in Langenau-Hörvelsingen im Landkreis Alb-Donau-Kreis ist ein Wirtshaus mit Biergarten, hauseigener Brauerei und einer kleinen Landwirtschaft. Über 300 Jahre alt, bodenständig, gastfreundlich und familiengeführt.

In den Pflug kann man zum Frühschoppen vormittags, zu Bratwürsten mittags, zum Kaffee nachmittags und zum Wurstsalat abends einkehren.

Die Pflugbrauerei ist immer wieder ein Treffpunkt für Kultur und Theater. Der große Saal in der Pflugbrauerei ist ideal für Proben und Aufführungen.

 

Wer im Landgasthof Adler in Langenargen-Oberdorf am Bodensee einkehrt, beißt in hausgemachte Feinschmeckerküche und zeitgleich in die Historie eines Hauses. Dass der Adler nach wie vor den Geist der letzten Jahrhunderte „ausatmet“, verdankt er vor allem der Tatsache, dass Vorbesitzer kaum in das Gebäude investierte. So blieb das seit 1938 Denkmal geschützte Gasthaus erhalten.

 

Die Bilder an der Wand im Gasthaus zeigen die letzten der mittlerweile 13 Generationen der Familie, deren Ahnenreihe seit 1756 an Herd und Zapfhahn des Adlers gestanden haben. Seit 1988 tun das Birgit und ihr Mann Christoph Kugel. Mittlerweile hat die Familie Kugel eine GmbH gegründet und teilen sich Rechte wie Pflichten mit den beiden älteren der drei gemeinsamen Söhne, der 14. Generation. Das Gasthaus Adler ist bekannt für seine traditionell schwäbische Küche mit Käsespätzle, Maultaschen und Co.

 

Im Gasthaus Gerber in 88367 Hohentengen im Landkreis Sigmaringen war früher eine Gerberei untergebracht. Das uralte Haus war verfallen, als die Brüder Erwin und Manfred Löffler es 1996 kauften. Die Familien der beiden sanierten es grundlegend mit viel Eigenleistung in etwa 5000 Arbeitsstunden. Die beiden Brüder sind die Inhaber, ihre Schwester Lise Wilkendorf ist die Pächterin. Im Jahr 1999 eröffnete das „Wirtshaus zum Gerber“. Eine freundliche und offene Atmosphäre in der Gaststätte zu schaffen, das ist der Wirtin Lise Wilkendorf wichtig. Das Gasthaus Gerber bietet gute regionale schwäbische Küche in einer heimeligen Atmosphäre an. Die dabei verwendeten Zutaten sind zum größten Teil aus eigener Erzeugung, wie auch die Kuchen und Torten in der Familie gebacken werden.

Das Gasthaus Gerber veranstaltet auch immer wieder besondere

Events. So gehören unter anderem Live-Musik-Abende, ein Oktoberfest, das

närrische Frauen-Kaffee-Kränzle oder auch das Schlachtfest zum immer wiederkehrenden Programm.

Ausgezeichnet mit Sonderpreisen

Die Eintracht in Rottenburg im Landkreis Tübingen erhält eine Auszeichnung für ihr traditionelles und kulturelles Konzept. Die Wirtschaft zur Eintracht ist eine Institution in Rottenburg am Neckar. Gegründet 1885 von Paul Wilhelm Neu unter dem damaligen Namen „Stegbeck“ führt sie heute die Familie Stefanie und Armin Neu in 4. Generation. Die Stadtkapelle trifft sich hier nach der Probe, ebenso der Liederkranz, wie auch die Seniorinnen und Senioren vom Turnverein 1861 und eine Skatrunde ehemaliger TVR-Handballspieler. Alle vier Wochen stricken die Strickliesele um die Wette für wohltätige Zwecke. Auch die Pflege der schwäbischen Mundart wird in der Eintracht hochgehalten.

Zur Fasnetszeit gibt es Kappenabende mit der Kapelle Wütz oder der Gruppe Greiner. Fasnetskapellen und Ziehorgler bringen an den Abenden der Hauptfasnet Stimmung in die Eintracht.

Das Gasthaus Adler in 88316 Isny-Großholzleute im Landkreis Ravensburg erhält eine Auszeichnung für sein traditionelles und kulturelles Konzept.

Das über 600 Jahre alte, sehr geschichtsträchtige Gasthaus bietet Gemütlichkeit, Gastlichkeit und eine regionale Küche. Im Herbst 1958 tagte die legendäre Schriftstellervereinigung „Gruppe 47“ im historischen Adler-Saal. Auf dieser Tagung las Günter Grass das erste Kapitel seines noch unveröffentlichten Romans „Die Blechtrommel“, was den bis dahin unbekannten Autor über Nacht berühmt machte.

Heute treffen sich hier Gäste mehrere Generationen, örtliche Vereine, Literaturfreunde, Trachten-, Schützen-, Feuerwehrverein, Landfrauen, Musiker, Soldatenkameradschaften, Kegelclubs, Dorfjugend, Stammtische.

Gutes Essen verbunden mit Geschichte und Kultur ist das Motto des Adlers in Isny-Großholzleute.

Hintergrundinformation:

Die Zahl der Dorfgasthäuser ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zurückgegangen. Gleichzeitig hat sich zunehmend ein Bewusstsein für den Stellenwert entwickelt, den Dorfgasthäuser für die Identität von Gemeinden im ländlichen Raum und deren Bewohnerinnen und Bewohnern besitzen. Um ihr Überleben zu sichern, sollen Dorfgasthäuser durch innovative Konzepte ihre Attraktivität als Begegnungsstätte für die Menschen in der Umgebung erhalten und steigern.

Zur Förderung dieser Entwicklung stiftete der Arbeitskreis Heimatpflege im

Regierungsbezirk Tübingen e. V. 2014 unter dem Vorsitzenden Karlheinz Geppert - auf Anregung des damaligen Regierungspräsidenten Hermann Strampfer - einen Preis für vorbildliche Dorfgasthäuser.

Der Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Tübingen e. V. ist der Dachverband der in der Heimatpflege im Regierungsbezirk Tübingen tätigen Organisationen und Verbände. Seit seiner Gründung im Jahr 1985 unterstützt der Arbeitskreis Heimatpflege Vereine und Verbände, die sich mit der Heimat und der Heimatpflege beschäftigen.

Heimatpflege bedeutet für den Arbeitskreis vorwiegend mit ehrenamtlichem Engagement den wiedererkannten hohen Stellenwert der Heimat in einer zusammengerückten Welt verständlich zu machen. Heimatliebe und Weltoffenheit sind in einer globalisierten Welt keine Gegensätze. Der Begriff „Heimat“ wird weit und offen gefasst, er umfasst nicht nur Erinnerungskultur. Heimat ist keinesfalls Reservat für wenige, sondern bietet Raum für viele.

Hinweis für die Redaktionen

Für Fragen zu dieser Pressemitteilung stehen Ihnen der Vorsitzende des Arbeitskreises Heimatpflege, Karlheinz Geppert, Telefon: 0176 24582838, die Geschäftsstelle, Irmgard Bodenmüller, Telefon: 07071 757-3811, sowie Matthias Aßfalg, Pressesprecher, Telefon: 07071 757-3008, gerne zur Verfügung.

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