Pressemitteilung

Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Tübingen e. V. gibt Gewinner des Wettbewerbs „Vorbildliches Dorfgasthaus“ bekannt

​Im April 2019 lobte der Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Tübingen e. V. den Wettbewerb „Vorbildliches Dorfgasthaus“ aus. Nach der Auslobung gaben rund 30 Gasthäuser ihre Bewerbung ab. Eine Jury aus Mitgliedern des Arbeitskreises, Kulturwissenschaftlern, Experten des Ländlichen Raums und Gastronomiefachleuten hat über die Bewerbungen entschieden. Am Freitag, 19. Juli 2019 gab der Vorsitzende des Arbeitskreises Heimatpflege Karlheinz Geppert die Gewinner bekannt.

Preisträger sind der Landgasthof Köhlers Krone in Ehingen-Dächingen und der Landgasthof „Zur Frohen Aussicht“ in Kressbronn. Eine Auszeichnung für ein besonderes Konzept erhalten die Wirtschaft zum Schwanen in Blaubeuren und das Kultur-Restaurant „Lagerhäusle“ in Frickingen-Altheim. Das Gasthaus Hirsch in Starzach-Felldorf erhält eine Anerkennung.

Die beiden prämierten Dorfgasthäuser erhalten von Regierungspräsident Klaus Tappeser, der auch Schirmherr des Preises ist, im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung eine Stele und eine Urkunde. Die Festakte werden Ende 2019 und Anfang 2020 stattfinden.

„Ich bedanke mich bei allen Dorfgasthäusern, die an dem Wettbewerb teilgenommen habe und gratuliere den Preisträgern. Dorfgasthäuser, als Treffpunkte für die Bürgerschaft, sind für ihre Gemeinde von zentraler Bedeutung. Mit der Auszeichnung soll die Wichtigkeit des Fortbestehens der Dorfgasthäuser in das öffentliche Bewusstsein rücken. Denn schließlich sind diese ein wichtiger Bestandteil unserer lebendigen Heimat,“ so Regierungspräsident Tappeser.

Zu den Preisträgern
Das Landgasthaus Köhlers Krone in Ehingen-Dächingen im Landkreis Alb-Donau-Kreis wird in dritter Generation geführt. Auszeichnungswürdig ist das Landgasthaus aufgrund der vielfältigen Angebote für die Dorfgemeinschaft in Dächingen: Geführte Wanderungen, gemütliche Grill- und Tanzabende, Catering und ein Festsaal für Familienfeste sind ebenso ein fester Bestandteil des Angebots, wie die Hof- und Backhausfeste, bei denen Direktvermarkter über regionale Lebensmittel, ihren Anbau und die Bezugsquellen informieren. Zu den ansässigen Vereinen, auch aus anderen Ortsteilen, besteht eine enge Bindung. In der Küche werden hochwertige Zutaten aus regionaler Erzeugung verwendet und im eigenen Biosphärenladen können regionale Produkte erworben werden. Ein Biergarten, ein Backhaus mit Schauküche, Tagungsräume und ein Hotel ergänzen das vielfältige Angebot.

Der Landgasthof „Zur Frohen Aussicht“ in Kressbronn im Landkreis Bodenseekreis ist eine traditionelle Wirtschaft mit eigenem Weingut und seit 175 Jahren durchgehend im Familienbesitz. Jung und Alt aus dem Umkreis treffen sich regelmäßig Sonntagmorgens nach der Kirche zum Sonntagsbier oder auch zum Stammtisch am Abend in der urtümlichen Gaststube. Neben Familienfeiern und Vereinstreffen finden zahlreiche Veranstaltungen der Gemeinde, wie beispielsweise Wandertage aber auch Literaturveranstaltungen statt. Alles was hier serviert wird ist hausgemacht oder aus der Region. Auf die Erzeugung und Verwertung eigener Produkte wird in dem Familienbetrieb großer Wert gelegt. Ausgeschenkt werden eigene Weine und Most. Zum Essen gibt es beispielsweise Hausgemachte Vesper, Wurstsalate, Tellersulze oder Flammkuchen. In der eigenen Brennerei werden Brände hergestellt. Ferienwohnungen und Doppelzimmer runden das Angebot ab.

Auszeichnungen
Die Wirtschaft zum Schwanen in Blaubeuren im Landkreis Alb-Donau-Kreis erhält eine Auszeichnung für ihr traditionelles und integratives Konzept. Die über Jahre hinweg geschlossene Wirtschaft wurde 2016 wiederbelebt, wobei ihr ursprünglicher Charme erhalten blieb. Abhängig von den wechselnden Angeboten des regionalen Marktes gibt es keine feste Speisekarte. Das gemeinsame Essen ist von zentraler Bedeutung. Zwei junge Menschen mit Handicap unterstützen den Service.

Das Kultur-Restaurant „Lagerhäusle“ in Frickingen im Landkreis Bodenseekreis erhält eine Auszeichnung für sein integratives und kulturelles Konzept. Träger des Gasthauses ist die Camphil Schulgemeinschaft e.V., die eine ländliche und kulturelle Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Behinderung geschaffen hat. Das Lagerhäusle steht bereits seit 25 Jahren für Gastronomie und Kultur, für Begegnung und Inklusion. Neben dem LagerLunch und anderen kulinarischen Köstlichkeiten bietet das Lagerhäusle Raum für Musik- und Theaterveranstaltungen. Licht-, Ton- und Bildtechnik steht für Seminare und (Familien-) Feierlichkeiten zur Verfügung. Auch eine Grillhütte sowie ein großzügiger Garten bieten tolle Möglichkeiten für Veranstaltungen und Feiern.

Das Gasthaus Hirsch in Starzach-Felldorf im Landkreis Tübingen erhält eine Anerkennung. Seit 1860 ist das Gasthaus ein Familienbetrieb. Bis 2016 wurde es in vier Generation hauptberuflich betrieben. Seitdem wird die Gaststätte von den Nachkommen im Nebenerwerb weitergeführt, aus sozialer Verantwortung, um den Dorf-Treffpunkt zu erhalten. Alle aus der Familie helfen mit, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Begegnung – Zuhören – Miteinander ist die Devise.

Hintergrundinformation:
Die Zahl der Dorfgasthäuser ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zurückgegangen. Gleichzeitig hat sich zunehmend ein Bewusstsein für den Stellenwert entwickelt, den Dorfgasthäuser für die Identität von Gemeinden im ländlichen Raum und deren Bewohner besitzen. Um ihr Überleben zu sichern, sollen Dorfgasthäuser durch innovative Konzepte ihre Attraktivität als Begegnungsstätte für die Menschen in der Umgebung erhalten und steigern.

Zur Förderung dieser Entwicklung stiftete der Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Tübingen e. V. einen Preis für vorbildliche Dorfgasthäuser.
Der Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Tübingen e. V. ist der Dachverband der in der Heimatpflege im Regierungsbezirk Tübingen tätigen Organisationen und Verbände. Seit seiner Gründung im Jahr 1985 unterstützt der Arbeitskreis Heimatpflege Vereine und Verbände, die sich mit der Heimat und der Heimatpflege beschäftigen.

Heimatpflege bedeutet für den Arbeitskreis vorwiegend mit ehrenamtlichem Engagement den wiedererkannten hohen Stellenwert der Heimat in einer zusammengerückten Welt verständlich zu machen. Heimatliebe und Weltoffenheit sind in einer globalisierten Welt keine Gegensätze. Der Begriff „Heimat“ wird weit und offen gefasst, er umfasst nicht nur Erinnerungskultur. Heimat ist keinesfalls Reservat für wenige, sondern bietet Raum für viele.

Hinweis für die Redaktionen
Für Fragen zu dieser Pressemitteilung stehen Ihnen der Vorsitzende des Arbeitskreises Heimatpflege, Karlheinz Geppert, Telefon: 07472 165-310, die Geschäftsstelle, Elfriede Restivo, Telefon: 07071 757-3812, sowie Dirk Abel, Pressesprecher, Telefon: 07071 757-3005, gerne zur Verfügung.

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