Pressemitteilung

Die Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen in Tübingen feiert Jubiläum - 75 Jahre im Dienste von Kultur und Bildung

Gruppenfoto im Foyer des RP Tübingen vor einem Rollup der Fachstelle

Gruppenfoto beim Festakt 75 Jahre Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen

Bereits im Jahr 2021 konnte die Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen in Tübingen einschließlich ihrer Vorgängereinrichtungen auf eine erfolgreiche 75-jährige Geschichte zurückblicken. Nun wurde, mit einem Jahr Verspätung aufgrund der Corona-Pandemie, das Jubiläum im Rahmen einer Fachtagung und einem kleinen Festakt am Montag, 26. September 2022 gefeiert. Als Gäste begrüßte Regierungspräsident Klaus Tappeser neben Ministerialrat Andreas Schüle vom Wissenschaftsministerium, Oberbürgermeister und Vorsitzender des baden-württembergischen Bibliotheksverbands Dr. Frank Mentrup, dem Vorsitzenden der Fachkonferenz der Bibliotheksfachstellen in Deutschland Alexander Budjan auch zahlreiche Expertinnen und Experten aus ganz Deutschland und benachbarten Ländern.

„Die Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen in Tübingen hat in den vergangenen Jahrzehnten wichtige Akzente gesetzt und nimmt eine hohe Verantwortung für die Bildung und die Kultur der Bürgerinnen und Bürger im Regierungsbezirk wahr. Ein Ziel ist und bleibt es, die noch bestehenden Lücken in der Bibliotheksversorgung zu schließen,“ betonte Regierungspräsident Klaus Tappeser.

Ministerialrat Andreas Schüle überbrachte die besten Glückwünsche des Wissenschaftsministeriums zum Jubiläum. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup betonte in seinem Grußwort wie gewinnbringend es für die Bibliotheken im Land ist, wenn Bibliotheksverband und Bibliotheksfachstelle abgestimmt Impulse für die Bibliotheksentwicklung geben. Alexander Budjan von der Fachkonferenz der Bibliotheksfachstellen in Deutschland zeigte sich erfreut, dass das Regierungspräsidium Tübingen Gastgeber der 70. Fachkonferenz der Bibliotheksfachstellen in Deutschland ist.

Die Bibliotheksfachstelle Tübingen und die öffentlichen Bibliotheken mussten sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder den neusten Entwicklungen anpassen. Bestandaufnahme, Neuordnung und die Beseitigung der Spuren des III. Reiches prägten die ersten Jahre des im Land Württemberg-Hohenzollern zum 1. Mai 1946 ernannten Landesbeauftragten für das Volksbüchereiwesen. 1952 mit der Gründung des Landes Baden-Württemberg erfolgt die Umbenennung in Staatliche Büchereistelle und 1956 wird mit der Stadtbücherei Tübingen die erste Freihandbücherei der Region eröffnet. Nun konnten die Bibliotheksbesucherinnen und Bibliotheksbesucher sich nach amerikanischem Vorbild direkt am Regal ihre Bücherei aussuchen. Dieser Systemwechsel verbreitete sich schnell im ganzen Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern.

Mit der Gebiets- und Gemeindereform 1975 und der Verabschiedung des Weiterbildungsförderungsgesetzes 1976 erfolgt der nächste Entwicklungsschritt der Bibliotheken. Entwicklung, Förderung und Beratung stehen nun im Mittelpunkt der Staatlichen Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen Regierungsbezirk Tübingen. Vier landesweite Wochen der Bibliotheken in Baden-Württemberg im Jahre 1984, 1987, 1990 und 1996 prägen das Bild der Bibliotheken in der Öffentlichkeit. Gleichzeitig erfolgte ausgelöst durch das Weiterbildungsförderungsgesetz eine Vielzahl an Bibliotheksneugründungen.

Mit der Umsetzung der Landesinitiative Orte für Worte. Literatur Lesen. erhielten die Fachstellen einen zusätzlichen Arbeitsschwerpunkt. Daraus resultierte, dass die Fachstelle Tübingen seit 2000 das Literatur-Lese-Fest Frederick Tag landesweit vorbereitet. Ebenfalls seit dem Jahr 2000 organisieren die Landeszentrale für politische Bildung und die Fachstellen jährlich eine gemeinsame dreitägige Tagung zur Zukunft der Bibliotheken von der immer wieder wichtige Impulse für die baden-württembergische Bibliothekslandschaft ausgehen.

Mit der großen Verwaltungsreform 2005 wird die Fachstelle in das Regierungspräsidium Tübingen eingegliedert und wechselt 2007 vom Standort Reutlingen nach Tübingen. Der digitale Wandel, die Bibliothek als „Dritter Ort“, die Schließung der weißen Flecken der Bibliothekskarte und damit verbunden eine Stärkung des ländlichen Raums prägen die folgenden Jahre.

Eine aktuelle Problemstellung der Bibliotheken ist, wie anderenorts auch, der Fachkräftemangel. Hier Lösungen und neue Wege zu finden, war daher ein Hauptthema des Austausches während der 70. Fachkonferenz.

Hintergrundinformationen:

Die Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen gehört zum Regierungspräsidiums Tübingen und ist eine Planungs-, Förder- und Beratungseinrichtung.

Sie unterstützt und berät als regionales Kompetenzzentrum öffentliche Bibliotheken im Regierungsbezirk Tübingen, ihre Träger sowie staatliche Stellen. Die Beratung umfasst vor allem die zeitgemäße Weiterentwicklung von Bibliotheksangeboten und -konzeptionen, aber auch bauliche Angelegenheiten sowie die Lese- und Literaturförderung bis hin zu bibliothekspädagogischen Fragen. Ferner fördert die Fachstelle die Durchführung von Autoren-Begegnungen für Kinder und Jugendliche, koordiniert Aktionen zur Leseförderung und führt Fortbildungsveranstaltungen für Bibliothekspersonal durch.

4,1 Millionen Bibliotheksbesuche fanden 2019 in 154 kommunalen Stadt- und Gemeindebibliotheken des Regierungsbezirks Tübingen statt. Dabei wurden 11 Millionen Entleihungen von Büchern und Medien vorgenommen und insgesamt wurden 7.520 öffentliche Veranstaltungen 2019 durchgeführt.  

Bildunterschrift:

v. l. n. r.: Referatsleiter Dr. Oliver Knörr, Abteilungsleiterin Petra Stark, Ministerialrat Andreas Schüle, Rita Mutschler, Vorsitzender der Fachkonferenz der Bibliotheksfachstellen in Deutschland Alexander Budjan, Regierungspräsident Klaus Tappeser, Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Ilona Jakobs, Jürgen Maiworm, Sonja Junger und Monika Smieszkol-Neuleitner.

Hinweis für die Redaktionen:

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