Pressemitteilung

Die Schulen im Regierungsbezirk Tübingen sind bereit für das neue Schuljahr, Lehrereinstellung weiterhin auf hohem Niveau, Die Schülerzahlen in den Grundschulen steigen wieder

Schülerentwicklung zum Schuljahr 2019/20
Im kommenden Schuljahr 2019/20 werden an den öffentlichen Schulen im Regierungsbezirk Tübingen 227.107 Schülerinnen und Schüler von 18.883 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. In den Grundschulen werden 62.546 Schüler erwartet (2018/19: 61.861), in den Werkreal- und Hauptschulen 7.652 (2018/19: 8.923), in den Realschulen 30.417 (2018/19: 30.676), in den Gemeinschaftsschulen 17.087 (2018/19: 16.132), in den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren 5.351 (2018/19: 5.076) und an den allgemein bildenden Gymnasien 43.231 (2018/19: 43.198). An den Beruflichen Schulen im Regierungsbezirk rechnet das Regierungspräsidium Tübingen mit 60.823 Schülern (2018/19: 61.437).
Gegenüber dem Vorjahr (2018/19: 227.303) bedeutet das einen leichten Rückgang der Gesamtschülerzahl um 0,1 %. In den Grundschulen ist die Schülerzahl um 1,1 % angestiegen. Die Zahl der Erstklässler ist sogar um 2,6 % gewachsen. Die weiterhin im Aufbau befindlichen Gemeinschaftsschulen können ihre Schülerzahl im Vergleich zum Vorjahr nochmal um 5,9 % steigern.

Lehrereinstellung zum Schuljahr 2019/20
Die Zahl der Neueinstellungen bei den Lehrerinnen und Lehrern ist mit 652 neuen Beschäftigungsverhältnissen nach wie vor auf einem hohen Niveau (Vorjahr 2018: 682). Im Bereich der öffentlichen Grundschulen und Primarstufen an Gemeinschaftsschulen sind 160, an Haupt- und Werkrealschulen 53, an Gemeinschaftsschulen (Sekundarstufe) 53, an Realschulen 80 und an Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren 42 Neueinstellungen vorgesehen.

Es ist in diesem Jahr gelungen, die großen regionalen Unterschiede bei den Einsatzwünschen der Bewerberinnen und Bewerber annähernd auszugleichen. Allerdings gilt grundsätzlich, dass die Landkreise Bodenseekreis und Ravensburg bei den jungen Lehrkräften als Einsatzort sehr beliebt und gut zu versorgen sind. In den übrigen Landkreisen gestaltet sich die Lehrerversorgung schwieriger.

Im Bereich der Grund-, Haupt-, Werkreal- und Gemeinschaftsschulen steht dem gestiegenen Einstellungsbedarf auch in diesem Jahr eine geringere Zahl von Neubewerbern gegenüber, so dass nicht alle Stellen besetzt werden konnten. An den Grundschulen inklusive Primarstufen der Gemeinschaftsschulen sind zu Schuljahresbeginn 121 Stellen unbesetzt, an Werkreal-/Hauptschulen 9, an Realschulen 37. An den Gemeinschaftsschulen sind 29 Stellen für Lehrerinnen und Lehrer mit gymnasialer Qualifikation unbesetzt geblieben.

Um den Mangel an Grundschullehrkräften abzuschwächen, ermöglicht das Land Baden-Württemberg auch in diesem Jahr wieder die Einstellung von Gymnasiallehrkräften an den Grundschulen. Im Regierungsbezirk konnten auf diesem Weg zwölf gymnasiale Lehrkräfte für einen Einsatz an den Grundschulen gewonnen werden. Den gymnasialen Lehrkräften wurde in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit eröffnet eine Zusatzqualifizierung für das Lehramt an Werkreal-; Haupt- und Realschulen zu erwerben. Auf diesem Weg sind fünf Beschäftigungsverhältnisse entstanden.

In den Landkreisen, in denen nicht alle Stellen besetzt werden konnten, wurde um die Unterrichtsversorgung zu stabilisieren auch auf Personal ohne grundständige Lehramtsausbildung zurückgegriffen. So konnten beispielsweise für den Unterricht in Vorbereitungsklassen zur Sprachförderung von schulpflichtigen Zuwanderern und Flüchtlingen an allgemein bildenden (VKL-Klassen) und beruflichen Schulen (VABO-Klassen) Hochschulabsolventen mit der Qualifikation „Deutsch als Fremdsprache“ gewonnen werden. Als Vertretungslehrkräfte werden auch andere akademische Absolventen (z. B. Diplom-Biologen, Diplom-Sportlehrer) eingesetzt, ebenso wie Lehrkräfte, die sich im Schlussabschnitt ihrer Lehrerausbildung befinden. Darüber hinaus hat sich eine Reihe von pensionierten Lehrkräften entschlossen über den Ruhestand hinaus an den Schulen zu unterrichten. Viele Lehrkräfte, die bereits an den Schulen tätig sind, waren bereit durch Deputatsaufstockungen zu helfen. Insgesamt konnten so Arbeitsverträge im Umfang von 119 Deputaten abgeschlossen werden.

Die Unterrichtsversorgung an den Realschulen im Regierungsbezirk Tübingen ist zufriedenstellend, hier können auch ergänzende Angebote zum Pflichtunterricht gemacht werden. Fachspezifische Mängel gibt es in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik).

Die Lehrerversorgung der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) zum Schuljahresbeginn ist weitestgehend gesichert, bleibt aber angespannt. Über befristete Anstellungsverträge und Deputatserhöhungen konnten einige Mangelbereiche abgedeckt werden.

Im kommenden Schuljahr wird trotz aller Bemühungen an den Grund-, Haupt-, Werkreal-, Real- und Gemeinschaftsschulen sowie an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) mit Engpässen zu rechnen sein. Die knappe Lehrerversorgung wird sich gerade bei dem zu erwartenden Unterrichtsausfall aufgrund von Mutterschutz und Elternzeit auswirken. Wegen des bundesweiten Lehrkräftemangels können diese Ausfälle nur bedingt aufgefangen werden.

Im Bereich der Gymnasien konnten zum Schuljahr 2019/20 57 Lehrkräfte neu eingestellt werden. Die Unterrichtsversorgung an den allgemein bildenden Gymnasien im Regierungsbezirk Tübingen ist gut. Fachspezifische Mängel bestehen in den Fächern Bildende Kunst und Physik, kleinere fachspezifische Engpässe bestehen noch in den Fächern Mathematik und Chemie.

Für die beruflichen Schulen wurden im Regierungsbezirk Tübingen bisher 213 (Vorjahr: 119) Lehrkräfte unbefristet eingestellt. Vor allem in den sprach- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern konnten erneut zahlreiche Gymnasiallehrkräfte für den Einsatz an beruflichen Schulen gewonnen werden.
Fachspezifische Engpässe bestehen aufgrund von Bewerbermangel weiterhin in einigen beruflichen Fächern, z.B. in den Fächern im Bereich der Pflege oder Elektrotechnik, aber auch im MINT-Bereich, hier vor allem in Informatik. Zunehmend schwierig gestaltet sich die Gewinnung von Technischen Lehrkräften (Meister, Techniker) zur Erteilung des fachpraktischen Unterrichts, da für potentielle Bewerberinnen und Bewerber aufgrund der seit Jahren sehr guten konjunkturellen Lage attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten in der freien Wirtschaft bestehen. Insgesamt ist zu erwarten, dass sich die Unterrichtsversorgung bei den beruflichen Schulen auf dem Niveau des Vorjahres bewegt.

Die Schülerzahlen an den Vorbereitungsklassen zur Sprachförderung von schulpflichtigen Zuwanderern und Flüchtlingen an den allgemein bildenden Schulen im Regierungsbezirk sind rückläufig. Zu Beginn des Schuljahrs 2019/20 werden dort 3.076 Schülerinnen und Schüler erwartet (2018/19: 3.718). An den beruflichen Schulen werden zu Beginn des Schuljahrs 2019/20 noch 41 VABO- Klassen (Vorqualifizierungsjahr Arbeit-Beruf mit dem Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen für Zuwanderer und Flüchtlinge) geführt (Vorjahr: 43). Dagegen steigt die Zahl der Zuwanderer und Flüchtlinge, die im Anschluss an die vorbereitende Beschulung in regulären Klassen unterrichtet werden, deutlich an. Um diese Schülerinnen und Schüler beim weiteren Spracherwerb im Deutschen zu unterstützen und damit Ihre Integration zu fördern, werden ca. 96 niveaudifferenzierte Sprachförderkurse eingerichtet. In diesen Kursen werden ergänzend zur regulären Stundentafel des jeweiligen Bildungsgangs bis zum vier weitere Wochenstunden Deutsch unterrichtet.

Grundsätzlich können sich auch Lehrkräfte aus dem Ausland entsprechend ihrer Qualifikationen und Fächer für eine Tätigkeit im öffentlichen Schuldienst Baden-Württembergs bewerben. Voraussetzung dafür ist allerdings ein positiv abgeschlossenes Anerkennungsverfahren der ausländischen Abschlüsse, das für das ganze Land Baden-Württemberg am Regierungspräsidium Tübingen durchgeführt wird.


Zahlen Schuljahr 2019-2020

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