Mehr als 30.000 Querbauwerke, wie z.B. Wehre für die Wasserkraftnutzung, zerschneiden den Lebensräume Gewässer. Deutschlandweit sind die großen Ströme und Flüsse, wie auch die Iller, durchschnittlich alle 2 Kilometer für Fische und andere Wasserlebewesen unterbrochen. Damit ist je nach Fischart die Fortpflanzung oder Nahrungssuche nicht mehr möglich.
Im Rahmen des länderübergreifenden Projektes „AGILE ILLER“ soll die aquatische Durchgängigkeit wiederhergestellt werden. Nur so ist der nach der EG-WRRL vorgegebene gute ökologische Zustand in der Iller erreichbar.
An den beiden Schwellen bei Flusskilometer 27+100 und 25+20 wurden naturnahe Fischaufstiegsanlagen auf der rechten Uferseite errichtet. Damit ist die Iller von der Mündung in die Donau bei Ulm bis Flkm 30 wieder durchgängig. Die Fischaufstiegsanlagen mit mehr als 60 einzelnen Beken überwinden einen Höhenunterschied von insgesamt 10 Meter und haben eine Gesamtlänge von über 700 Meter
Für Planung und Bau war das RPT Referat 53.1, Landesbetrieb Gewässer zuständig. Die Baukosten betrugen rund 4,8 Mio. Euro, wovon der Freistaat Bayern die Hälfte bezahlt.
Nach nur 5 Jahren, seit dem Beginn 2017, davon gut einem Jahr Bauzeit konnten die beiden Anlagen von Regierungsvizepräsidentin Sabine Beck (Regierung von Schwaben) und Regierungspräsident Klaus Tappeser (Regierungspräsidium Tübingen) am 12. Oktober 2022 eingeweiht werden.