Der Fluss Eschach wurde in ein naturnahes Gewässerbett verlagert. Die Maßnahme zur Gewässerrevitalisierung wurde vom Landesbetrieb Gewässer des Regierungspräsidiums Tübingen auf einem von der Stadt Leutkirch zur Verfügung gestellten Grundstück realisiert. Die Entwicklung der Eschachaue mit umfangreicher Auewaldbepflanzung ist Teil des naturschutzrechtlichen Ausgleichs und des Waldersatzes für den Bau einer Ferienanlage in unmittelbarer Nähe.
Nach zwei Jahren Planung und Bau kann die Eschach nördlich von Urlau auf rund 800 Meter Länge ab sofort wieder in einem natürlichen Gewässerbett fließen. Abteilungspräsident Dietmar Enkel und Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle haben am vergangenen Dienstag, 30 Juli 2019 die naturnahe Umgestaltung eingeweiht. Der Fluss hat ein, dem Leitbild eines voralpinen Gewässers entsprechend, neues zu Hause erhalten.
Die vom Landesbetrieb Gewässer des Regierungspräsidiums Tübingen geplante und umgesetzte Maßnahme ist ein wichtiger Trittstein zur Zielerreichung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und leistet durch die Schaffung von zusätzlichen Überflutungsflächen einen Beitrag zum Hochwasserschutz. Die abwechslungsreiche Gewässerstruktur mit flachen und tiefen Stellen sowie stark oder schwach durchströmte Bereiche im neugestalteten Bachbett schaffen wertvolle Lebensräume für verschiedenste Fischarten und kleine Wasserlebewesen. Zudem findet nun, bei den regelmäßig wiederkehrenden Hochwässern, die ökologisch wichtige Überflutung der Aue statt. In dieser Aue wird durch die Stadt Leutkirch als Waldausgleich ein vielgestaltiger Auewald initiiert, der wiederum Lebensräume für verschiedenste Tiere und Pflanzen bietet.
Das rund 330.000 Euro teure Projekt ist ein gelungenes Beispiel, wie durch eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit verschiedener Akteure eine umfangreiche Maßnahme in kürzester Zeit erfolgreich verwirklicht werden kann. 60.000 Euro übernimmt Center Parcs, die anderen 270.000 Euro trägt das Land Baden-Württemberg.
Die Bepflanzung des Auewaldes erfolgt im kommenden Winterhalbjahr. Als Lebensraum wird die Fläche sich schnell entwickeln und laufend verändern. So hat der Biber bereits jetzt den neu entwickelten Gewässerabschnitt bezogen und einen Damm gebaut.
Hintergrundinformation
Die Maßnahme „Verlegung der Eschach bei Urlau“ dient der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL), die das Ziel hat, den „guten ökologischen Zustand“ an Gewässern wiederherzustellen. Die nun umgesetzte ökologische Maßnahme ist Bestandteil des Rahmenplans Eschach, der insgesamt 20 Maßnahmen aufzeigt.
Die Eschach floss in diesem Abschnitt in einem stark begradigten und gesicherten Regelprofil umgeben von Hochwasserdämmen. Eine eigendynamische Entwicklung der Eschach war dadurch nicht möglich. Durch die naturnahe Verlegung der Eschach kann sich der Fluss bei Hochwasser zukünftig in der Aue ausbreiten. Somit reduziert sich die Belastung des Dammes. Außerdem stellt das neue Gewässerbett eine ökologische Aufwertung dar.
Bildunterschrift:
2.v.l. Projektleiterin Gabi Trüb, Regierungspräsidium Tübingen, 4.v.l. Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle, 5.v.l. Abteilungsleiter Dietmar Enkel, Regierungspräsidium Tübingen, 5.v.r. Walter Sieger, Landratsamt Ravensburg, 3.v.r. Dim Hemeltjen, Center Parcs sowie weitere am Projekt beteiligte Akteure; © RP Tübingen - Lothar Heissel
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Pressemitteilung
Eschach bei Leutkirch-Urlau in neuem Gewässerbett
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