Bei Verbraucherprodukten wie Waschmaschinen, Glühbirnen, Fernsehern und anderen Haushaltsgeräten sind Energielabel bereits weit verbreitet. Die europaweit einheitlichen Energielabel informieren Käuferinnen und Käufer über den Energieverbrauch und sind auch für Produkte der Heizungstechnik verpflichtend, wie z.B. für Heizkessel, Wärmepumpen, Warmwasserbereiter und Warmwasserspeicher.
Warmwasserspeicher werden häufig in modernen Zentral-Heizungssystemen eingesetzt. Besonders wichtig ist die Speicherung von Wärmeenergie bei Anlagen, die erneuerbare Energien nutzen, wie z.B. Wärmepumpen, Solarthermie und Holzvergaserkessel.
Warmwasserspeicher müssen nur bis zu einem Volumen von 500 l mit einem Energielabel gekennzeichnet sein. Für alle Warmwasserspeicher bis 2000 l Volumen gelten jedoch Obergrenzen für den Warmhalteverlust. Zusätzlich müssen die Produktinformationen, z.B. in Anleitungen und auf Webseiten der Hersteller, bestimmte Angaben enthalten.
In den letzten zwei Jahren hat das Regierungspräsidium Tübingen als die baden-württembergische Marktüberwachungsbehörde Warmwasserspeicher überprüft. Der Warmhalteverlust der Speicher wurde dabei von einer externen Prüfstelle ermittelt. Es wurde festgestellt, dass nicht alle Produkte den angegebenen Wert erreichten. Auch die formalen Vorgaben konnten häufig nicht eingehalten werden, z.B. waren einige Warmwasserspeicher nicht CE-gekennzeichnet, oder die Angaben in den Anleitungen und auf den Herstellerwebseiten waren unvollständig. Die Marktüberwachung hat die Auffälligkeiten verfolgt. Die Hersteller haben diese durch technische Verbesserungen an der Isolierung und Änderungen in den Unterlagen freiwillig korrigiert.
Der Warmhalteverlust ist ein wichtiges Merkmal für die Energieeffizienz eines Warmwasserspeichers. Jedoch spielen auch weitere konstruktive Faktoren eine Rolle, wie z.B. die Schichtung des erwärmten Wassers im Speicher. Der Warmwasserspeicher ist nur eine Komponente der Heizungsanlage. Für eine hohe Gesamteffizienz von Heizungsanlagen ist die fachgerechte Abstimmung der verwendeten Komponenten aufeinander essentiell. Daher sollte eine neue Heizungsanlage nicht allein aufgrund der Energieeffizienzklasse einer Komponente ausgewählt werden, sondern eine fundierte Beratung durch einen Fachhandwerker oder Planer erfolgen.
Auf dem Foto links: Beispiel Energielabel-Abbildungen (Quelle: Label-Generator der europäischen Kommission: ec.europa.eu/energy/en/eepf-labels)
Auf dem Foto rechts: Warmwasserspeicher; © Eisenbeiss, Sebastian – Regierungspräsidium Tübingen