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News aus der Tiefe – Grundwassersituation im Regierungsbezirk Tübingen

Das Foto zeigt ein Grundwasserbohrloch aus der Vogelperspektive.

Symbolbild Grundwasserbohrloch

Das regenreiche Frühjahr hat dazu geführt das die Grundwasserstände leicht gestiegen sind. Im Mai sind nur sehr wenige Niederschläge gefallen, so dass die Bodenfeuchte abgenommen hat und ab Mitte Mai fallende Grundwasserstände zu beobachten sind. Dies hängt nicht nur vom Niederschlag ab, sondern auch durch Pflanzenwachstum und einer erhöhten Verdunstung durch steigende Temperaturen. Fallende Grundwasserstände sind zu diesem Zeitpunkt damit nichts Ungewöhnliches. Grundwasser wird hauptsächlich in den Wintermonaten neu gebildet, wenn die Böden gut durchnässt sind. Denn Wassermoleküle heften sich besser an weitere Wassermoleküle als an Mineralkörner aus dem Boden. Damit versickert das Wasser besser. Allerdings sind die Grundwasserstände über den Winter weitflächig nicht zu den gewohnten Ständen angestiegen. Hier ergab sich über die letzten 10 Jahre ein negativer Trend.
Seit Mitte Mai bis heute sind die Niederschlagsmengen deutlich unterdurchschnittlich. Im Verlauf des Junis fielen im Landesmittel mit rund 37 mm Niederschlag ca. 65 Prozent weniger als üblich (Vergleichszeitraum jeweils 1961 bis 1990). Nach den Daten des Deutschen Wetterdienstes war der Juni 2023 damit der trockenste Juni in Baden-Württemberg seit dem Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Als Folge dessen hat sich auch in den Gewässern des Regierungsbezirks Tübingen Niedrigwasser entwickelt. Die Abflüsse der Fließgewässer bewegen sich momentan im Bereich des mittleren Niedrigwasserabflusses (MNQ) und Niedrigwasserabfluss (NQ). Durch die niedrigen Wasserstände wird die Gewässerökologie beeinträchtigt, Fische, Kleinlebewesen und Wasserpflanzen leiden zudem unter ansteigenden Gewässertemperaturen. Bei anhaltender Trockenheit in den kommenden Wochen ist mit weiter fallenden Wasserständen zu rechnen. Die Situation für die Gewässerökologie wird noch verschärft durch den angesichts der prognostizierten Hitzeperiode zu erwartenden Anstieg der Wassertemperaturen in den Gewässern.Auf Grund der anhaltenden Trockenheit haben u.a. die Landkreise Bodenseekreis, Ravensburg und Sigmaringen ein generelles Verbot der Wasserentnahme aus allen Oberflächengewässern erlassen. Dies hilft nicht nur den Flüssen und Bächen, sondern langfristig auch dem Grundwasser. Denn beide Gewässer stehen in einem ständigen Austausch. Wenn ein Bach wenig Wasser führt, strömt Grundwasser nach. Wie die Situation in diesem Sommer und im nächsten Jahr wird können wir mitbeeinflussen: jetzt Wasser zu sparen hilft die die Ausgangslage für das kommende Jahr zu entspannen.

Die aktuellen Grundwasserstände können auf der Seite der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg aufgerufen werden: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/wasser/guq-messungen#karte 

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