Pressemitteilung

Regierungspräsident Tappeser gibt Startschuss für Projekt „Fischfauna und Fischerei im Oberen Neckar“

„Fischfauna und Fischerei im Oberen Neckar“ ist für die Fischerei und für die Fischökologie von grundlegender Bedeutung



​„Wir wollen umfassende und gesicherte Informationen über die Fischartenzusammensetzung und Fischdichten des Oberen Neckars sowie über seine fischereiliche Nutzung ermitteln“, so Regierungspräsident Klaus Tappeser. Hierzu wird der Neckar in den nächsten beiden Jahren an ausgewählten Stellen elektrisch bzw. mit Stellnetzen befischt werden. In einem zweiten Projekt-Block soll ein Vergleich zur historischen Situation erfolgen. Dazu werden historische Dokumente zum Fischvorkommen im Neckar und zur Fischerei gesichtet und aktuelle fischereiliche Daten zu Fang und Besatz erfragt und ausgewertet.

Das Gebiet der Untersuchungen des Oberen Neckars reicht von der Quellregion bei Dauchungen oberhalb von Rottweil bis zur Lautermündung in Wendlingen. Dies entspricht einer Lauflänge von knapp 140 Fluss-Kilometern – über die Grenzen von allen vier Regierungsbezirken und von immerhin sechs Landkreisen hinweg. Die Federführung für dieses Projekt liegt beim Regierungspräsidium Tübingen.

 

Im Rahmen des Projekts wird der Obere Neckar in den Jahren 2017 und 2018, jeweils im Frühjahr und Herbst, auf 24 Strecken von mindestens 200 m Länge elektrisch befischt. Gefangene Fische und Rundmäuler werden nach Art und Größenklasse aufgenommen. Die Fische werden nach dem Vermessen und Wiegen wieder in den Neckar zurückgesetzt.

 

Soweit eine Netzbefischung vorgesehen ist, kommen Multimaschen-Stellnetze zum Einsatz. Diese Netze werden gegen Abend bis zum Einbruch der Dunkelheit gestellt und am nächsten Morgen bis spätestens 12 Uhr mittags gehoben.

 

Das Projekt „Fischfauna und Fischerei im Oberen Neckar“ ist für die Fischerei und für die Fischökologie von grundlegender Bedeutung. Auf seiner Grundlage können aktuelle Defizite und Entwicklungspotentiale analysiert werden, um dann Maßnahmen- und Managementpläne ausarbeiten zu können.

 

„Großräumige Renaturierungen sind heutzutage kaum mehr möglich“, hält Regierungspräsident Tappeser fest. Umso wichtiger seien Maßnahmen, die als „Trittsteine“ zu einer positiven Entwicklung der Fischbestände beitragen können. Solche Trittsteine könnten jedoch nur dann erfolgreich geplant und angelegt werden, wenn man die aktuelle Situation der Fischbestände und deren Veränderungen verstehe und bewerten könne. Die hierfür erforderliche belastbare Datengrundlage soll durch das Projekt „Fischfauna und Fischerei im Oberen Neckar“ geschaffen werden.

Schließlich appellierte Regierungspräsident Tappeser an die Fischereivereine und die Fischwasserpächter, das mit der Untersuchung beauftragte HYDRA-Institut für angewandte Hydrobiologie, Konstanz, tatkräftig zu unterstützen. „Öffnen Sie die Archive und stellen Sie dem Institut alles zur Verfügung, was für die Untersuchung von Bedeutung sein könnte“, so Tappeser mit Blick auf historische Daten, Dokumente, Fang- und Besatzzahlen, Karten sowie Bilder.

 

Hintergrundinformation:
Mit den nun beginnenden Untersuchungen im Oberen Neckar wird in Baden-Württemberg zum ersten Mal ein großer Fluss auf seiner gesamten Länge fischökologisch bewertet sein. Für den Mittleren und den Unteren Neckar (also den Neckar zwischen Plochingen und seiner Mündung in den Rhein) liegen aktuelle Studien bereits vor. Ihr Titel lautet: „Vom Wildfluss zur Wasserstraße – Fischfauna und Fischerei“ (veröffentlicht 2008 bzw. 2012). Diese Studien zeigten positive Entwicklungen der Fischbestände in denjenigen Bereichen auf, die mit großem finanziellem Aufwand renaturiert worden sind (z. B. die „Uferwiesen“ in Ludwigsburg Hoheneck).


Handout Projekt Fischfauna und Fischerei im Oberen Neckar

 

Bilder:
Alle Fotografien: Regierungspräsidium Tübingen.


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