Insbesondere in Zeiten der Energieverknappung und den damit verbundenen explosionsartigen Preissteigerungen ist es für die Verbraucherinnen und Verbraucher entscheidend, dass lebenswichtige Ressourcen wie beispielsweise Gas, Strom, Wasser oder Mineralöl exakt gemessen und abgerechnet werden. Dafür arbeitet der Landesbetrieb Eich- und Beschusswesen. Eine hochaktuelle Aufgabe, wie Regierungspräsident Klaus Tappeser, bei der Vorstellung des Jahresberichts 2021 jetzt betonte.
Der Landesbetrieb Eich- und Beschusswesen Baden-Württemberg als Abteilung 10 des Regierungspräsidiums Tübingen leistet mit seinen rund 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen wichtigen Beitrag zum Verbraucherschutz und zum fairen Wettbewerb. Durch die Eichungen, Überwachungen und Prüfungen können sich Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg in vielen Lebenslagen auf richtige Messwerte im geschäftlichen Verkehr verlassen. Der Jahresbericht stellt alle Tätigkeitsfelder und die Ergebnisse des Landesbetriebs im vergangenen Geschäftsjahr dar.
Eine der wesentlichen Voraussetzungen für das Erreichen der energie- und klimaschutzpolitischen Ziele der Landesregierung ist der massive Ausbau der Lade- und Schnellladeinfrastruktur zur Elektromobilität in Baden-Württemberg. Der Landesbetrieb unterstützt mit seiner Expertise Hersteller, Vertreiber und nutzende Unternehmen sowohl in Baden-Württemberg, als auch darüber hinaus, um diese Ziele zu erreichen.
„Als moderne technische Behörde stellen wir uns neben den klassischen Aufgaben im Energiebereich auch verstärkt den Zukunftstechnologien und wirken im Sinne der von der Landesregierung angezeigten Energie- und Mobilitätspolitik in Baden-Württemberg beim Ausbau einer eichrechtskonformen Infrastruktur an E-Ladesäulen und H2-Zapfsäulen mit“ so Klaus Tappeser.
Im Jahr 2021 wurden durch den Landesbetrieb Eich- und Beschusswesen insgesamt knapp 115.000 Messgeräte geeicht. Dabei haben rund 3,5 Prozent der Geräte die Prüfung nicht bestanden.
Das gesetzliche Messwesen regelt einen Sektor, der für das Wirtschaftsleben äußerst wichtig ist. Schätzungen gehen davon aus, dass in den Industrieländern ca. vier bis sechs Prozent des Bruttonationaleinkommens durch Messgeräte und damit verbundene Messungen abgerechnet wird. Damit bildet das gesetzliche Mess- und Eichwesen eine nicht unwesentliche Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft.
„Um den Anforderungen neuer Technologien und der zunehmenden Digitalisierung im Bereich der Messtechnik zu begegnen, wurde die ‚Vision & Mission Eich- und Beschusswesen 2020+‘ erarbeitet. Sie bildet den Rahmen für ein Programm des Wandels und legt die Richtung fest, in die sich der Landesbetrieb in den nächsten Jahren entwickeln soll“, erläutert Abteilungspräsident Uwe Alle mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der traditionsreichen Behörde.
Eine weitere wichtige Säule des Landesbetriebs, das Beschussamt in Ulm, präsentiert im vorliegenden Jahresbericht seine einzigartige Aufgabe als Prüf- und Zertifizierungsstelle für Waffen-, Munitions- und Sicherheitstechnik in Baden-Württemberg. Mit ständigen Innovationen bei Technik und Ausstattung stellt es seit vielen Jahren weltweit eines der modernsten Institute dieser Art dar. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter prüften im vergangenen Jahr rund 400.000 Waffen und Waffenteile auf ihre Sicherheit und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften. Darüber hinaus wurden zahlreiche Materialien wie beispielsweise Glas, Stahl und Verbundwerkstoffe bis hin zu fertigen Teilen wie Kraftfahrzeuge auf ihre Beschusssicherheit untersucht.
Der vollständige Jahresbericht des Landesbetriebes Eich- und Beschusswesen für das Geschäftsjahr 2021 ist über folgenden Link online einsehbar: https://rp.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/RP-Internet/Tuebingen/Abteilung_10/Formulare/_DocumentLibraries/22-08-22_EBBW_Jahresbericht_2021_60S.pdf
Hintergrundinformation:
Als Abteilung 10 gehört der Landesbetrieb Eich- und Beschusswesen Baden-Württemberg zum Regierungspräsidium Tübingen. Dieser sorgt in den Dienststellen Albstadt, Donaueschingen, Dornstadt, Fellbach, Freiburg, Heilbronn, Karlsruhe, Mannheim, Ravensburg, Schwäbisch Hall, Stuttgart und Ulm durch die Eichung und Prüfung von Messgeräten für das richtige Maß, für richtiges Messen und die Einhaltung der Vorgaben des Mess- und Eichgesetzes.
Weiterhin sorgt der Landesbetrieb mit seinem Beschussamt in Ulm für die Einhaltung der Anforderungen des Waffen- und Beschussgesetzes. Durch die Prüfung von Waffen und Munition wird die Sicherheit von Jägerinnen und Jäger sowie Sportschützinnen und Sportschützen gewährleistet.
Hinweis für die Redaktionen:
Für Fragen zu dieser Pressemitteilung steht Ihnen Frau Martina Bitzer, Pressesprecherin, Tel.: 07071/757-3078, gerne zur Verfügung.