Das Regierungspräsidium Tübingen plant für November umfangreiche Gehölzpflegearbeiten in den Naturschutzgebieten „Köstenerberg“, „Sipplinger Dreieck“ und in dem Biotopkomplex „Schallenberg“. Dabei werden auf mehreren Teilflächen insgesamt rund 1,3 Hektar Waldrand aufgelichtet.
Ziel der Arbeiten ist es, den Laub- und damit Nährstoffeintrag auf die hochwertigen, artenreichen Magerrasen unterhalb des Waldrandes zu reduzieren, um diese zu erhalten und aufzuwerten. Zudem geht es darum, lichte Waldstrukturen zu schaffen. Diese bieten Lebensraum für eine vielfältige Vegetation und Insektenfauna, beispielsweise Tagfalter, Heuschrecken und Wildbienen und verbessern die Vernetzung von Offenland- und Waldlebensräumen.
Bei der Burghalde wird die alte Ruine freigestellt. Außerdem werden abgestorbene und durch Stürme umgestürzte Kiefern beseitigt. Es ergeben sich dadurch Ausblicke auf den See und die Alpenkette. In den an die Magerrasenbiotope angrenzenden Waldrändern werden auf 10 bis 30 Meter Tiefe vorwiegend Buchen, zum Teil auch Kiefern und Robinien, entnommen. Die Dichte des Bestands soll dabei um ca. 40 Prozent reduziert werden.
Die Bäume werden nach den Fällarbeiten aufgrund der Geländetopographie per Hubschrauber abtransportiert. Der alte Sportplatz am östlichen Ortsrand wird als Landeplatz dienen. Bei Bedarf wird ein zusätzlicher Landeplatz am Köstenerberg eingerichtet. Die Arbeiten erfolgen voraussichtlich zwischen dem 30. Oktober und dem 17. November 2023. Witterungsabhängige und logistisch bedingte Verschiebungen bleiben vorbehalten. Aus Sicherheitsgründen werden während der Fäll- und Flugarbeiten angrenzende Wege, soweit erforderlich, stundenweise gesperrt.
Die Maßnahmen erfolgen im Einvernehmen mit der Gemeinde Sipplingen, dem zuständigen Forstrevier, der unteren Naturschutzbehörde und den betroffenen Flurstückeigentümern.
Hintergrundinformationen:
Die genannten Naturschutzgebiete und die Biotopkomplexe haben als Teil des Schutzgebietsnetzes Natura 2000 (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet 8220-342 „Überlinger See und Bodenseeuferlandschaft“) europaweit Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. Die vorgesehenen Maßnahmen folgen den Empfehlungen des für das Gebiet erarbeiteten Managementplans, der in Absprache mit einem örtlichen Beirat entwickelt wurde.
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