Pressemitteilung

Revitalisierung der Donau in Ulm – Gögglingen | Internationaler Donautag „Keep the Danube Blue“

Das Foto zeit die Aufweitung der Donau auf einer Länge von 200 Meter auf der rechten Uferseite; Fotographie: Regierungspräsidium Tübingen

Aufweitung der Donau auf einer Länge von 200 Meter auf der rechten Uferseite

Das Foto zeigt die Entschlammung eines Altarms auf der rechten Donauseite und Rückverlegung des linksseitigen Uferdammes

Entschlammung eines Altarms auf der rechten Donauseite und Rückverlegung des linksseitigen Uferdammes

Revitalisierung der Donau in Ulm – Gögglingen.

Am Montag, 10. Juli 2023, haben die Bauarbeiten für die ökologische Verbesserung der Donau in Ulm-Gögglingen begonnen.

„Ziel der Maßnahme ist es, den sehr eintönigen, monotonen Gewässerverlauf zu verbessern und vielfältige Strukturen zu schaffen. Dadurch wird ein abwechslungsreicher Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen entstehen,“ so Regierungspräsident Klaus Tappeser zum Baubeginn.

Das gesamte Projekt gliedert sich in drei Maßnahmenbereiche.

Zum einen wird der rechtsufrige Altarm entschlammt, Fachwasserzonen sowie eine Anbindung an die Donau geschaffen. Diese Donaubuchten weisen meist eine sehr hohe Artenvielfalt auf. Durch die geringen Wassertiefen und geringen Fließgeschwindigkeiten bieten sie eine Kinderstube für viele Fischarten.

Des Weiteren wird an der linken Uferseite der gewässerbegleitende Damm auf einer Länge von rund 350 Metern an den Wirtschaftsweg zurückverlegt. Durch das Abtragen von Bodenmaterial entstehen rudimentäre, häufig überflutete Flächen, die einen tollen Standort für zahlreiche auch seltenere Pflanzenarten bieten. Diese Pflanzen wiederum bieten einen Lebensraum für zahlreiche Insekten und Libellen. Außerdem wird zusätzlicher Retentionsraum für den Hochwasserschutz geschaffen.

Der dritte Bereich sieht die Herstellung eines zusätzlichen Gewässerarms parallel zur Donau auf einer Länge von rund 200 Metern auf der rechten Uferseite vor. Dazwischen ist eine tiefliegende Insel, die häufig überströmt wird, geplant. Mittels Störsteine und Wurzelstöcke in der Donau wird aus der gleichförmig fließenden Donau ein lebendiger Fluss mit unterschiedlichen Tiefen. Durch die vielfältigen Fließgeschwindigkeiten kann sich eine an der Gewässersohle eine abwechslungsreiche Struktur von Kies bis Feinsedimente und damit eine größere Artenvielfalt einstellen. Für die Erlebbarkeit und zur Naherholung ist auf dem Brückenkopf der ehemaligen Zollbrücke ein Beobachtungsplatz für die Bevölkerung vorgesehen.

Die Donau wurde vor rund 150 Jahren verbaut und begradigt. Mit den monotonen Bedingungen kommen jedoch viele auf vielfältige lebensraumspezialisierten Pflanzen und Tiere nicht zurecht. Sie verschwinden leise und oft unbemerkt aus unseren Gewässern. Natürliche Fließgewässern und Auen bieten nicht nur wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen, sie stellen ebenso einen effektiven und nachhaltigen Hochwasserschutz dar und sind einmalige Erholungsgebiete.

Mit den Maßnahmen soll ein Teil der Donau sich wieder naturnäher entwickeln können und so Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen entstehen.

Die Kosten für die Maßnahme betragen rund 1,2 Millionen Euro. Die Bauarbeiten sollen Ende Oktober 2023 abgeschlossen sein.

Das Regierungspräsidium Tübingen bittet um Verständnis für die im Zusammenhang mit der Maßnahme entstehenden Beeinträchtigungen.

Baustellenführungen sind geplant und werden rechtzeitig angekündigt.

Weitere Informationen sind unter Renaturierung der Donau in Gögglingen (Ulm) - Regierungspräsidium Tübingen (baden-wuerttemberg.de) abrufbar.

Internationaler Donautag „Keep the Danube Blue“.

Mit dem Start der Maßnahme wird auch der diesjährige internationale Donautag mit dem Motto „Keep the Danube Blue“ gefeiert. Die oben genannten Maßnahmen stehen aufgrund ihrer gewässerökologischen Bedeutsamkeit in engem Kontext zum Motto des diesjährigen Donautags. Damit wird der Wert einer sauberen und vitalen Donau hervorgehoben und zum Erhalt und der Förderung eines intakten Fließgewässers aufgerufen. Gemäß diesem Grundgedanken wurde in Baden-Württemberg bereits 1992 das Integrierte Donau-Programm zur Verknüpfung von Ökologie und Hochwasserschutz beschlossen. Seither konnten die Regierungspräsidien Freiburg und Tübingen bereits knapp 70 gewässerökologische Projekte n der Donau realisieren.

Hintergrundinformationen:

Seit dem Jahre 2004 feiern die Anrainerstaaten der Donau den Internationalen Donautag. Rund um das Datum des 29. Junis wird dabei auf die Bedeutung und den Stellenwert der etwa 2850 Kilometer langen Donau aufmerksam gemacht. Mit den Veranstaltungen soll neben involvierten Interessengruppen auch die Öffentlichkeit über Aktivitäten rund um den Donauschutz informiert werden. Der zielführende Schutz eines solch großen Fließgewässers kann nur durch eine Zusammenarbeit erlangt werden, welche über die einzelnen Staatsgrenzen hinwegreicht. Vor diesem Hintergrund unterzeichneten am 29. Juni 1994 insgesamt 15 Vertragsparteien das Donauschutzübereinkommen, woraus in Folge dessen die Internationale Kommission zum Schutz der Donau hervortrat. Diese beschäftigt sich unter anderem mit Gewässerüberwachung sowie unfallbedingten Gewässerverschmutzungen und koppelt den Gewässerschutz auf internationaler Ebene mit anderen Politikbereichen.

Anlagen:

Bild 1: Aufweitung der Donau auf einer Länge von 200 Meter auf der rechten Uferseite; Fotographie: Regierungspräsidium Tübingen

Bild 2: Entschlammung eines Altarms auf der rechten Donauseite und Rückverlegung des linksseitigen Uferdammes; Fotographie: Regierungspräsidium Tübingen

Hinweis für die Redaktionen:

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