Landrätin Stefanie Bürkle, Landräte Dr. Heiko Schmid und Harald Sievers trafen sich mit Karl-Heinz Lieber, Abteilungsleiter im Umweltministerium und Regierungspräsident Klaus Tappeser in Bad Wurzach.
Aufgrund der herausragenden Natur- und Kulturlandschaft in Oberschwaben hat die Landesregierung Baden-Württemberg die Initiierung eines dritten Biosphärengebiets gemeinsam mit der Region in ihr Koalitionspapier aufgenommen. Ob und wie ein mögliches Biosphärengebiet in Oberschwaben aussehen kann, wird mit allen Akteuren der Region in den nächsten Monaten und Jahren geprüft. Vertreterinnen und Vertreter der Landratsämter, des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und des Regierungspräsidiums Tübingen halten transparenten Prozess für unverzichtbar.
Typisch für Oberschwaben sind die zahlreichen Moore mit ihrem Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen sowie dem wertvollen CO²-Speicher. Aus diesem Grund hat sich die Landesregierung Baden-Württemberg die Initiierung eines möglichen dritten Biosphärengebiets als Aufgabe für die laufende Legislaturperiode gesetzt.
Vor kurzem trafen sich Landrätin Stefanie Bürkle, Landräte Dr. Heiko Schmid und Harald Sievers mit dem beim Umweltministerium zuständigen Abteilungsleiter Karl-Heinz Lieber und Regierungspräsident Klaus Tappeser zu einem ersten Austausch. Ziel des Gespräches war es, den gemeinsamen Fahrplan für das mögliche Biosphärengebiet festzulegen. Wichtigster Schritt in den kommenden Monaten sind die Gespräche mit den regionalen Akteuren aus Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft und Naturschutz, Städte und Gemeinden sowie der Bürgerschaft. „Wir müssen zu allererst darüber informieren, was hinter der Idee eines Biosphärengebiets steckt, welche Chancen und Herausforderungen es mit sich bringt und wie die Rahmenbedingung für ein von der UNESCO anerkanntes Gebiet aussehen“, so Karl-Heinz Lieber und Klaus Tappeser unisono, „erst dann kann die Region über ein mögliches Biosphärengebiet beschließen.“
Eine Entscheidung, ob und wie ein Biosphärengebiet in Oberschwaben gestaltet werden kann, wird nach Abschluss der Gespräche gemeinsam und maßgeblich von den Städten und Gemeinden der Region getroffen. Sie spielen eine wichtige Rolle, denn letztendlich werden die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte für jede Kommune selbst entscheiden, ob und mit welchem Teil sie einem möglichen Biosphärengebiet beitreten wollen. „Wir gehen ergebnisoffen in diesen Prozess und werden so lange miteinander sprechen, bis alle Fragen geklärt sind,“ so die Landrätin und die beiden Landräte. Das Land Baden-Württemberg wird den Weg der Entscheidungsfindung mit finanziellen Mitteln und zwei Personalstellen unterstützen.
Hintergrundinformationen:
Weltweit gibt es 714 von der UNESCO anerkannte Biosphärengebiete in 129 Staaten. In Baden-Württemberg befinden sich mit dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb und dem Schwarzwald zwei der 16 deutschen Biosphärengebiete. Die Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung haben zum Ziel, aufzuzeigen, wie Mensch und Natur gemeinsam und zukunftsfähig wirtschaften können.
Um von der UNESCO ausgezeichnet zu werden, müssen rund 40 Kriterien in einem umfangreichen Antrag erfüllt und nachgewiesen werden. U.a. muss die Gebietskulisse eine Mindestgröße von 30.000 Hektar und eine Maximalgröße von 150.000 Hektar aufweisen. Das Gebiet unterteilt sich in Kernzonen, Pflegezonen und Entwicklungszonen, wobei jede Zone bestimmte Aufgaben hat.
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