Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Acher
Der Hochwasserschutz entlang der Acher soll zwischen Bahnbrücke und Acherknie bei Gamshurst auf ein 100-jährliches Hochwasser angepasst werden.
Die Bauarbeiten wurden nach dem offiziellen Spatenstich am 27. Oktober 2021 aufgenommen. Der Gewässerausbau wird sich im Jahr 2024 auf den Bereich zwischen Brücke Karl-Bold-Straße und dem Ausbauende unterhalb der Brücke Scherwiller Straße konzentrieren. Dort soll der Gewässerquerschnitt der Acher vergrößert werden, indem das Profil um ca. 5 Meter aufgeweitet wird. Auf der flussabwärts gelegenen rund 2 Kilometer langen Strecke bis zum Acherknie werden im Jahresverlauf 2024 ökologische Aufwertungen in Form von Buhnen, Totholzeinbauten und Fischunterständen umgesetzt.
Informationen zum Projekt
Ausgangslage
Wie Voruntersuchungen nachgewiesen haben, entspricht der Schutzgrad der Acherdämme im Bereich zwischen der Bahnbrücke und dem Acherknie bei Gamshurst lediglich einem ca. 20-jährlichen Hochwasserabfluss. Höhere Wasserstände führen in der Folge zu Überflutungen von nahe gelegenen Gewerbe- und Siedlungsflächen. Auch wichtige Straßenverbindungen wie der Autobahnzubringer L87 sind davon betroffen. Darüber hinaus konnte aufgezeigt werden, dass die kanalartig ausgebaute Acher den guten ökologischen Zustand, wie ihn die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) fordert, nicht erreicht. Zwei große Abstürze im Planungsgebiet verhindern eine Durchwanderbarkeit für wassergebundene Lebewesen. Zudem fehlen abwechslungsreiche Ufer- und Sohlstrukturen. Für den Ausbau des oben genannten Flussabschnitts ist der Landesbetrieb Gewässer beim RP Freiburg zuständig, da die Acher ab der Bahnbrücke ein Gewässer erster Ordnung ist.
Ziel der Maßnahme
Ziel ist es den Hochwasserschutzgrad an der Acher auf ein 100-jährliches Ereignis auszubauen und gleichzeitig eine Verbesserung des aquatischen Lebensraums auf der gesamten Länge der Maßnahme zu erreichen.
Geplante Maßnahmen
Zur Erhöhung der Hochwassersicherheit an der Acher kommen unter anderem Dammerhöhungen und Dammrückverlegungen sowie Profilaufweitungen und Sohlvertiefungen zum Einsatz. Die Gesamtmaßnahme ist in zwei verschiedene Abschnitte unterteilt. Im ersten Abschnitt von der Bahnbrücke bis zum Reitclub Achern ist eine in Fließrichtung linksseitige Profilaufweitung mit gleichzeitiger Sohlvertiefung geplant. Im zweiten Abschnitt vom Reitclub Achern bis zum Acherknie bei Gamshurst wird ein neuer Damm entlang der Landesstraße L87 errichtet, um die Überschwemmungsbereiche auf nicht besiedelte Gebiete zu verlagern.
Gleichzeitig mit den Maßnahmen des Hochwasserschutzes wird eine Verbesserung des ökologischen Gewässerlebensraumes angestrebt. Hierfür werden im oberen Ausbauabschnitt die Abstürze in durchwanderbare Rampen umgestaltet, die vorhandenen Sohlpflasterungen zugunsten eines natürlichen Sohlsubstrates ersetzt und flache Bermen für Kraut- und Röhrichtbewuchs angelegt. Strömungslenkende Buhnen, der Einbau von Totholz und zahlreiche Fischunterstände ergänzen die ökologischen Strukturverbesserungen im unteren Abschnitt.