Ein Hof im Schwarzwald

Preisträger des Wettbewerbs "Höfe für biologische Vielfalt" 2021

Das Regierungspräsidium Freiburg hat sich mit dem Wettbewerb "Höfe für biologische Vielfalt" zum Ziel gesetzt, vorbildliche Leistungen von Landwirtinnen und Landwirten zu würdigen, die beispielhaft und zugleich umfassend Naturschutz in die Praxis ihres Betriebes integrieren.

Der Wettbewerb wird über das Sonderprogramm des Landes zur Stärkung der biologischen Vielfalt finanziert. Auf dieser Internetseite stellen wir Ihnen die Gewinner aus dem Jahr 2021 vor.

Eine Karte des Regierungsbezirks, hervorgehoben die Landkreise Emmendingen und Rottweil sowie der Ortenaukreis

Die Gewinner des Wettbewerbes 2021

Der Wettbewerb "Höfe für biologische Vielfalt" hat 2021 in den Landkreisen Emmendingen, Rottweil sowie dem Ortenaukreis stattgefunden.

Insgesamt wurden drei Hauptpreise und drei Sonderpreise vergeben:

1. Hauptpreis

Familie Schoening, Hofgut Wöpplinsberg (Emmendingen)

2. Hauptpreis

Familie Kraibühler (Dornhan-Fürnsal)

3. Hauptpreis

Familie Schmieder, Schmiederhof (Lahr-Langenhard)

Sonderpreisträger

Familie Mauch (Empfingen bzw. Sulz. a.N)

Betrieb Birkmann (Schutterwald)

Berg- und Talwiesen Schenkenzell GbR (Schenkenzell)

 

1. Preis

Familie Schoening mit dem Hofgut Wöpplinsberg (Landkreis Emmendingen)

Familie Schoening bewirtschaftet mit rund 200 Hektar einen vergleichsweise großen Biobetrieb im und am Rand des Schwarzwalds, unter anderem mit 600 Milchziegen und 14 Rindern sowie auch großen Ackerflächen.

Ihr Hofgut Wöpplinsberg überzeugt sind die Vielfalt in allen Bereichen und das innovative Gesamtbetriebskonzept:

  • ein vielseitiger Ackerbau mit teilweise sehr artenreichen Ackerflächen,
  • die Integration von Mikroblühstreifen in Kleegras-Ansaaten,
  • vielfältige Agroforst-Streifen, die auf drei Meter breiten Blühflächen angelegt sind und aus verschiedenen Baum- und Straucharten bestehen,
  • artenreiche Grünland- und Landschaftspflegeflächen
  • und eine sehr Tierwohl-gerechte Viehhaltung mit Ziegen und Rindern.

Das innovative Betriebskonzept berücksichtigt die Biodiversität und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel (Agroforststreifen mit Dornsträuchern auf Blühstreifen – gut für Biodiversität und mit Verwertung über Ziegen).


2. Preis

Familie Kraibühler (Landkreis Rottweil)

Familie Kraibühler bewirtschaftet Grünland in steilsten Lagen mit Landschaftspflegemaschinen und Schottischen Hochlandrindern. Im Wettbewerb überzeugt hat der Betrieb unter anderem durch:

  • hohe Perfektion und Innovation in der Landschaftspflege (zum Beispiel Maschinenausstattung),
  • spannende Verbindung von Landschaftspflege mit landwirtschaftlicher Nutzung / Verwertung des Aufwuchses,
  • Ausrichtung des Betriebs auf die standörtlichen Gegebenheiten durch Umstellung auf Schottische Highländer zur futterbaulichen Nutzung von FFH-Grünland, und Umstellung von Maisanbau auf andere Ackerfrüchte,
  • Wiederherstellung artenreichen Grünlands aus FFH-Verlustflächen,
  • Erhaltung von robusten Nutztieren (Schottische Hochlandrinder) und einer gefährdeten Rasse (Bentheimer Landschweine),
  • Verarbeitung des Fleisches durch lokale Metzgerei und Vermarktung ab Hof.

Der Betrieb Kraibühler hat sich zum Ziel gesetzt, die Grünlandflächen im FFH-Gebiet wieder naturschutzgerecht zu bewirtschaften, den Aufwuchs dabei sinnvoll und mit lokaler Verarbeitung zu nutzen und den Betrieb mittelfristig auf ökologische Bewirtschaftung umzustellen.

Weitere Informationen

Internetseite des Betriebs von Familie Kraibühler


3. Preis

Familie Schmieder (Ortenaukreis)

Der Schmiederhof zeichnet sich unter anderem aus, durch

  • die sehr gute und einfühlsame Umsetzung eines hochkomplexen Nutzungskonzeptes für 60 Hektar Landschaftspflegeflächen mit Hinterwälder Kühen,
  • eine komplette Direktvermarktung der sehr Tierwohl-bedachten Fleischerzeugung (Rinder, Schweine),
  • den Ausbau eines Nebenerwerbs- zu einem Haupterwerbsbetrieb mit dem Ziel der Verbraucher- und Naturnahen Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung des Fleisches,
  • die gut aufgestellte Direktvermarktung.

Das Schmiederhof zeigt, dass es möglich ist, aus einem kleinen Betrieb einen zukunftsfähigen, verbraucherorientierten Haupterwerbsbetrieb mit einem Schwerpunkt auf der Bewirtschaftung von artenreichen Biotopflächen zu entwickeln.

Weitere Informationen

Internetseite des Schmiederhofs


Vorstellung der Sonderpreisträger

Familie Mauch (Landkreis Rottweil)

Der Betrieb von Familie Mauch (Empfingen bzw. Sulz a.N. im Kreis Rottweil) erhält einen Sonderpreis für die perfekte Biodiversitäts- und zukunftsorientierte Hüte-Schafhaltung.

Einige Aspekte der Betriebsführung sind besonders hervorzuheben:

  • Das Grünland wird sehr extensiv und zugleich sehr naturschutzorientiert bewirtschaftet.
  • Es wird ein großer räumlicher Verbund an artenreichen Grünland- und FFH-Flächen und anderer Weideflächen zusammenhängend bewirtschaftet.
  • Durch den Einstieg von Aaron Mauch (einem der wenigen jungen Hauptberufsschäfer) und seines Bruders in den elterlichen Betrieb wird hier großflächig die Zukunft der artenreichen, naturschutzwichtigen FFH-Flächen durch eine standortangepasste Nutzung gesichert.

Weitere Informationen

Internetseite des Betriebs von Familie Mauch in Epfingen


Detlef Birkmann (Ortenaukreis)

Der Betrieb von Detlef Birkmann (Schutterwald, Ortenaukreis) überzeugte durch:

  • den Aufbau einer außerordentlichen hohen Biodiversität auf Niederungs-Feuchtwiesen durch eine langjährig erprobte innovative Wasserbüffel- und Schafhaltung,
  • die Beachtung einer ausgewogenen Balance zwischen Abweidung und Belassung von Weideresten,
  • die durchgängige Extensivbewirtschaftung mit hoher Artenvielfalt über die gesamte Fläche,
  • die Kontinuität der Bewirtschaftung der sehr heterogenen Flächen seit vielen Jahren.

Dank der Arbeit von Herrn Birkmann existiert hier eine hohe Artenvielfalt auf engstem Raum.


Berg- und Talwiesen GbR (Landkreis Rottweil)

Der Betrieb der Berg- und Talwiesen GbR wird von den vier Gesellschaftern Konrad Hauer, Martin Groß, Thomas Harter, Werner Schmieder und ihren Familien gemeinschaftlich bewirtschaftet. Mit folgenden Aspekten hat die Berg- und Talwiesen GbR im Wettbewerb gepunktet:

  • Gemeinschaftsbasierte Offenhaltung im Verbund von vier Familien,
  • Erhaltung von umfangreichen artenreichen Berg- und Talwiesen im Natura 2000-Gebiet in Kombination von Maschineneinsatz mit Spezialmaschinen und Beweidung,
  • Direktvermarktung des erzeugten Fleisches,
  • Gemeinschaftlicher Betrieb einer Stallanlage,
  • Zukunftsorientierung unter anderem durch die prägende Gemeinschaftsarbeit unter Einbeziehung von zahlreicher Verwandtschaft

Weitere Informationen

Internetseite der Berg- und Talwiesen GbR