L 106 zwischen Wagenstadt und Bleichheim: Bau einer Amphibienleiteinrichtung (Kreis Emmendingen)

Straße L 106

Aktuelles

An der L 106 westlich des Herbholzheimer Ortsteils Bleichheim (Kreis Emmendingen) baut das Regierungspräsidium eine Amphibienleiteinrichtung. Damit soll für die Amphibienpopulation ein sicheres Erreichen ihrer Laichplätze ermöglicht werden.

Seit 27. Juni ist die L 106 voll gesperrt.

Pressemitteilung (Juni 2023)

Kontakt

Marcus Walter
Projektleiter
0761/208-2275
Abteilung4@rpf.bwl.de

Zwei grüne Sprechblasen Öffentlichkeitsbeteiligung

0761-208-2322
oeffentlichkeitsbeteiligung@rpf.bwl.de

Umleitung

Die Landesstraße ist bis voraussichtlich Ende des Jahres voll gesperrt. Der Verkehr wird in dieser Zeit in beide Richtungen über Broggingen und Tutschfelden umgeleitet. Die Bushaltestellen in Bleichheim werden in dieser Zeit nicht mehr angefahren. Für den ÖPNV werden Ersatzhaltestellen am Feuerwehrhaus Bleichheim eingerichtet. 

Die Sperrung erfolgt zwischen Bleichheim und der Abzweigung nach Nordweil. Von Wagenstadt kommend ist die Zufahrt nach Nordweil weiterhin möglich sein, das gilt auch in umgekehrter Richtung. Auch der Radweg zwischen Wagenstadt und Nordweil kann weiterhin genutzt werden. Der Radverkehr zwischen Wagenstadt und Bleichheim wird über landwirtschaftliche Wege umgeleitet. Der ÖPNV wird über das Bleichheimer Ried umgeleitet.

Betroffene Landwirte können zwecks der Anfahrbarkeit ihrer Grundstücke direkt auf der Baustelle Rücksprache halten.

Zahlen und Fakten

Ortslage: L 106 zwischen Wagenstadt und Bleichheim
Bauherr und Eigentümer: Land Baden-Württemberg
Planung: Regierungspräsidium Freiburg
Baufirma: Joos GmbH, Hartheim
Bauzeit (voraussichtlich): Juni bis Ende 2023
Baukosten: ca. 1,65 Mio. Euro

Über das Projekt

Die Landesstraße L 106 zwischen Wagenstadt und Bleichheim quert auf Höhe des Bleichheimer Riedes die angestammte Wanderroute einer arten- und individuenreichen Amphibienpopulation. Grasfrösche, Erdkröten, Berg- und Fadenmolche müssen alljährlich von und zu ihrem Landlebensraum im Fohrenwald zu den Laichplätzen im Ried die Straße queren. Über zwölf neue Durchlässe sollen wandernde Amphibien in Zukunft die Straße unterqueren können. Zwei bereits bestehende Durchlässe werden in das System integriert.

Ziel der Maßnahme ist es, den Erhaltungszustand der lokalen Amphibienpopulation langfristig zu sichern sowie die Verkehrssicherheit zu verbessern.

Was ist eine Amphibienleiteinrichtung?

Die Amphibienleiteinrichtung ist eine festinstallierte Nebenanlage zur Straße. Tiere werden durch eine entsprechende Bauweise davon abgehalten, auf die Straße zu gelangen.

Wie sehen die Durchlässe aus?

Foto: Regierungspräsidium Freiburg

Bei den Durchlässen handelt es sich um sogenannte Beton-Stelztunnel mit einer lichten Höhe von 0,8 Metern und einer Breite von einem Meter. Der Vorteil dieser Bauweise ist neben dem ausreichenden Lichtraumprofil, die natürliche Bodenfläche, welche als Lauffläche von Amphibien und weiteren querenden Tieren (Insekten, Reptilien und Kleinsäuger) besser angenommen wird als beispielsweise Beton.

Insgesamt werden 14 Durchlässe in Abständen von i.d.R. 30 bis 70 Metern in das Leitsystem eingebunden. Jeweils am Ende der Leiteinrichtung befindet sich ein Umkehrelement, welches sich von den Durchlässen wegbewegende Tiere wieder zurücklenkt.