Freiburg von oben

Luftreinhalteplan Freiburg

Aktuelle Situation in Freiburg

Weltweit gibt es große Probleme durch hohe Feinstaub (PM10)- und Stickstoffdioxidkonzentrationen (NO2) entlang viel befahrener Straßen mit überwiegend geschlossener Bebauung. In Freiburg werden straßennahe Messungen an der Schwarzwaldstraße auf Höhe der Brauerei Ganter durchgeführt. Die Messstation an der der Zähringer Straße wurde 2017 aufgrund von Grenzwerteinhaltung zurückgebaut.

Die Immissionsgrenzwerte für die Parameter NO2 und PM10 sind in den Paragraphen 3 und 4 der 39. BImSchV festgelegt. Zum Schutz der menschlichen Gesundheit wurde für den Parameter PM10 ein über ein Kalenderjahr gemittelter Immissionsgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter sowie ein über den Tag gemittelte Immissionsgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter bei 35 zugelassenen Überschreitungen im Kalenderjahr festgelegt.

Ansprechpartner

Hubert Faller
Referat 54.1
0761 208-2092
hubert.faller@rpf.bwl.de
 

Allgemeine Fragen zur Luftreinhaltung
Luftreinhalteplan@rpf.bwl.de

Analog wurde für NO2 ein über das Kalenderjahr gemittelte Immissionsgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter sowie über ein über eine volle Stunde gemittelte Immissionsgrenzwert von 200 Mikrogramm pro Kubikmeter bei 18 zugelassenen Überschreitungen im Kalenderjahr festgelegt.

Bei Feinstaub (PM10) ist der vorgegebene Jahresmittelwert seit dem Jahr 2007 in Freiburg an allen Messstationen sicher eingehalten. Der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter ist in den vergangen Jahren nur an wenigen Tagen im Jahr überschritten worden (zum Beispiel jedes Jahr in der Neujahrsnacht oder bei anhaltender Inversionswetterlage).

Problematischer war in Freiburg die Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2), welche vor allem durch Dieselfahrzeuge verursacht wird. Regelmäßig wurde der EU-Jahresgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter in Freiburg an der Verkehrsmessstation Freiburg Schwarzwaldstraße überschritten.

Aus diesem Grund wurde der Luftreinhalteplan für Freiburg im Jahr 2019 fortgeschrieben.

Bereits Ende 2015 wurde der Prozess zur Fortschreibung des Luftreinhalteplans durch das Regierungspräsidium Freiburg angestoßen. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg konnte letztendlich mit dem In-Kraft-Tretens der 3. Fortschreibung des Luftreinhalteplans für Freiburg der Prozess abgeschlossen werden.
In dieser 3. Fortschreibung wird ein Maßnahmenkonzept aufgezeigt, das die schnellstmögliche Einhaltung des Immissionsgrenzwertes zum Ziel hat und damit einen zukünftigen Schutz der betroffene Bevölkerung vor einem erhöhten NO2-Immissionsniveau bietet.

Durch die Umsetzung der im Luftreinhalteplan genannten Maßnahmen konnten Ausweichverkehre in die Umlandgemeinden nicht ausgeschlossen werden.
Um der Verlagerung entgegenzuwirken, erfolgte  eine enge Abstimmung zu flankierenden Maßnahmen zwischen den betroffenen Gemeinden, den Landratsämtern und dem Regierungspräsidium. Umgesetzt wurde ein Durchgangsverbot für schwere Nutzfahrzeuge (> 12t) für das Glottertal und das Simonswäldertal. Darüber hinaus liegt das Planungsziel der Maßnahme „umweltsensitive Verkehrssteuerung“ in der Vermeidung von Ausweichverkehr in das Dreisamtal.
Fahrverbote für Diesel-Kfz in Freiburg sind im Luftreinhalteplan nur als letztes Mittel vorgesehen und nur für den Fall, dass die Einhaltung des NO2-Immissionsgrenzwerts durch das Maßnahmenpaket wider Erwarten nicht erreicht wird.

Aufgrund der im Luftreinhalteplan Freiburg 2019 umgesetzten Maßnahmen konnte der Immissionsgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeterim Jahr 2019 erstmals mit 36 Mikrogramm pro Kubikmeter eingehalten werden. Dieser Trend setzte sich auch im Jahr 2020 fort.

3. Fortschreibung des Luftreinhalteplan Freiburg, (pdf, ca. 6 MB)

Belastung durch Stickstoffdioxid in Freiburg

Stickstoffdioxidbelastung in Freiburg seit 2004, Jahresmittelwerte in Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Der Grenzwert für Stickstoffdioxid (nach 39. BimSchV) liegt bei einem Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter, welcher im Jahr 2019 erstmals mit 36 Mikrogramm pro Kubikmeter eingehalten wurde.

Aktuelle Stickstoffdioxid-Messwerte

Belastung durch PM10 in Freiburg

Feinstaubbelastung (PM10) in Freiburg an der Verkehrsmessstation Freiburg seit 2006, Jahresmittelwerte in Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Der Tagesgrenzwert beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter und darf nicht öfter als 35 mal im Jahr überschritten werden. Der zulässige Jahresmittelwert beträgt 40 Mikrorgramm pro Kubikmeter.

Aktuelle Feinstaub-Messwerte

Überblick über den Stand der Maßnahmen zur Luftreinhaltung

Chronologie zur Luftreinhalte-/Aktionsplanung in Freiburg

2005Arbeitsbeginn der Arbeitsgruppe zum 1. Luftreinhalteplan Freiburg
03/20061. Luftreinhalteplan Freiburg
2009

1. Fortschreibung Luftreinhalteplan Freiburg

  • B 31 wird wegen Bedenken der Umlandgemeinden bezüglich des befürchteten Ausweichverkehrs aus der Umweltzone Freiburg herausgenommen.
  • Seit dem 1. Januar 2010 besteht für alle Verkehrsteilnehmer, die mit einem KFZ die Freiburger Umweltzone befahren wollen, die Pflicht, eine Feinstaubplakette an der Windschutzscheibe des Fahrzeuges anzubringen.
  • Seit dem 1. Januar 2012 besteht in der Freiburger Umweltzone ein Fahrverbot für Fahrzeuge mit roter Plakette 2012
 
 

2. Fortschreibung Luftreinhalteplan Freiburg

  • Seit dem 1. Januar 2012 gilt in der Freiburger Umweltzone auch ein Fahrverbot für Fahrzeuge mit gelber Plakette. Die Umweltzone darf nur noch mit einer grünen Plakette befahren werden
 
2015Beginn 3. Fortschreibung Luftreinhalteplan Freiburg
20193. Fortschreibung Luftreinhalteplan Freiburg