Klettgaurücken
Lage des Natura 2000-Gebiets
Das FFH-Gebiet „Klettgaurücken“ (FFH 8316-341) im Naturraum von Alb und Wutach umfasst 1463 Hektar. Bereits 1987 wurde der kulturhistorische und landschaftliche Reichtum durch die Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet „Hochrhein-Klettgau“ gewürdigt.
Übersichtskarte, (pdf)
Ihre Ansprechpartnerin
Marie Spallek
0761 208-4128
friederike.tribukait@rpf.bwl.de
Regierungspräsidium Freiburg
Abteilung 5
Referat 56
79083 Freiburg i. Br.
Charakteristik
Besonders wertvolle Orchideen-Magerrasen sind durch zwei Naturschutzgebiete von insgesamt 7,2 Hektar Größe geschützt. Zu den ökologisch bedeutsamen Gewässern zählt der Schwarzbach.
In dieser abwechslungsreichen Landschaft ist artenreiches Grünland noch weit verbreitet. Im Karstgestein entspringen Quellen mit besonderer Wassermoosvegetation, unter deren Einfluss sich Tuffstein ausbildet. Neben orchideenreichen Buchenwäldern kommen die in Baden-Württemberg seltenen Schlucht- und Hangmischwälder vor. An besonnten Stellen kann man die Spanische Flagge, eine auffällig schwarz-rot-weiß gefärbte Schmetterlingsart, beim Besuch von Blüten am Wegesrand beobachten.
Die Wiesenbäche Schwarzbach, Seegraben und Klingengraben bieten Lebensraum für die vom Aussterben bedrohte Kleine Flussmuschel und ihre Wirtsfische. Einige Wiesen werden auch heute noch nach altem Brauch nur einmal im Jahr ab Anfang Juli gemäht und nur wenig gedüngt. Dies hat zur Folge, dass hier artenreiche Lebensräume erhalten geblieben sind, die durch ihre farbenfrohen Erscheinungsformen den Blick des Betrachters auf sich ziehen.
Im Frühsommer blühen viele Orchideen, unter ihnen seltene, Insekten imitierende Ragwurzarten. Auch die Wälder sind mit einer großen Artenfülle ausgestattet. Neben dem warmen Klima an südexponierten Hängen begünstigte die ehemalige Mittel- oder Niederwaldnutzung eine blütenreiche Krautschicht mit wohlriechendem Diptam. Weitere im Wald vorkommende geschützte FFH-Arten sind das Grüne Besenmoos und der Frauenschuh.
Nutzungsintensivierungen aber auch Aufgabe historischer Bewirtschaftungsformen gefährden den Bestand der hier vorhandenen Lebensraumtypen und der Lebensräume seltener Arten. Die Gewässer sind streckenweise durch Sohl- und Uferverbau strukturell stark verarmt.
Unser Ziel
Neben den wichtigen Erhaltungs- und Entwicklungszielen die durch die Pflege- und Entwicklungspläne (PEPL, alte Bezeichnung) für das europaweite Schutzgebietssystem Natura 2000 erarbeitet werden, ergeben sich auch positive regionalwirtschaftliche Aspekte.
Der Nutzen von Natura 2000-Gebieten liegt in der Aktivierung von Mittelflüssen (z. B. EU-Mittel), in neuen Dienstleistungen und Produkten (zum Beispiel Vergütung der Landschaftspflege, Vermarktung von Aromaheu) sowie „weichen“ Wirtschaftsfaktoren, wie Identität mit „unserem“ Lebensraum und überregionale Kooperationen.