Hochschwarzwald um den Feldberg und Bernauer Hochtal
Lage des Natura 2000-Gebiets
Das FFH-Gebiet „Hochschwarzwald um den Feldberg und Bernauer Hochtal“ (FFH 8114 441) erstreckt sich auf insgesamt 6.811 Hektar in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach und Waldshut. Im Norden reicht das FFH-Gebiet bis ins Landschaftsschutzgebiet Schauinsland, zieht sich dann in südöstlicher Richtung über das Naturschutzgebiet Feldberg bis nach Süden ins Bernauer Tal. Dort begrenzt das Schwarzenbächle, welches in die Bernauer Alb mündet, das FFH-Gebiet. Vom tiefsten Punkt bei 555 Meter über Normalnull reicht das FFH-Gebiet bis auf den Feldberggipfel, welcher mit 1.493 Meter über Normalnull die höchste Erhebung des Schwarzwaldes und gleichzeitig der höchste Mittelgebirgsgipfel Deutschlands ist.
Übersichtskarte, (pdf, 822 KB)
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Regierungspräsidium Freiburg
Abteilung 5
Referat 56
79083 Freiburg i. Br.
Charakteristik
Geologisch gesehen handelt es sich bei dem Gebiet um eine glazial überformte Mittelgebirgslandschaft, die in erster Linie aus sauren Gesteinen (Gneise, Granite) aufgebaut wird. Das Relief ist glazial geprägt. So finden sich beispielsweise Hochmoore vor Endmoränenwällen.
Wesentliche Teile des FFH-Gebiets, knapp zwei Drittel, sind von Wald bedeckt. Neben den Hainsimsen-Buchenwäldern prägen in den höheren Lagen insbesondere die Lebensraumtypen Subalpine Buchenwälder und Bodensaure Nadelwälder das Gebiet. Kleinräumig entlang des St. Wilhelmer Talbachs existieren Auenwälder mit Erle, Esche, Weide oder Moorwälder um das Feldseemoor im Naturschutzgebiet Taubenmoos. Letzteres beherbergt eine wertvolle Hoch- und Übergangsmoorvegetation und zudem das einzige reliktische Vorkommen der Zwerg-Birke in Südwestdeutschland. Auch im Naturschutzgebiet Langenbach-Trubelsbach gehört die einzigartige Hochmoorvegetation neben den naturnahen Bergbächen sowie den umliegenden Weidfeldern zum prioritären Schutzziel.
Durch den großen Höhenunterschied von nahezu 1.000 Metern und die jahrhundertelange Nutzung existiert eine beeindruckende Vielfalt an Lebensräumen innerhalb des FFH-Gebiets. Typisch für den Südschwarzwald ist die traditionelle Beweidung der Hochflächen als Allmende. So entstanden ausgedehnte artenreiche Borstgrasrasen und Berg-Mähwiesen.
Im FFH-Gebiet existiert eine sehr enge Verzahnung von Wald und Offenland. Diese reich strukturierte Landschaft ist charakteristisch für den Südschwarzwald und bietet wichtige Lebensräume für zahlreiche Vogelarten. So sind Ringdrossel und Zitronenzeisig, beide besitzen im Südschwarzwald ihre größten Vorkommen außerhalb der Alpen, auf sanfte Übergänge zwischen Wald und Offenland angewiesen.
Insbesondere in den Hochlagen finden sich vereinzelt sogenannte Eiszeitrelikte. Das sind Arten, die während der letzten Eiszeit aus dem Alpenraum bis in den Schwarzwald vordringen konnten und im Zuge der Wiederbewaldung in der Nacheiszeit auf einige wenige Sonderstandorte zurückgedrängt wurden, dort konnten sie bis heute überdauern. Beispielsweise sind der Alpen-Milchlattich und der Alpendost kennzeichnende Arten für subalpine Hochstaudenfluren, einen Lebensraumtyp, der auf die Hochlagen der Mittelgebirge beschränkt und in Lawinenbahnen anzutreffen ist.