Geplantes Naturschutzgebiet Bettenberg-Giratsmoos
Das Regierungspräsidium Freiburg beabsichtigt die Ausweisung des neuen Naturschutzgebietes „Bettenberg-Giratsmoos“ im Außenbereich der Stadt Konstanz (Landkreis Konstanz). Ziel der formalen Ausweisung als Naturschutzgebiet ist die Sicherung, die Erhaltung und die Entwicklung seltener Lebensgemeinschaften von Flora und Fauna, vor allem von
- Trockenstandorten mit lückiger Vegetation
- Magerrasen basenreicher Standorte
- schwach produktiven Weideflächen
- Feuchtwiesenkomplexen mit Streuwiesenelementen
- temporär und anhaltend wasserführenden größeren und kleineren Stillgewässern
- Feldhecken und kleineren Gehölzgruppen
- artenreichen naturnahen Waldgesellschaften einschließlich Auwäldern
Der Anteil an Biotopen bzw. Lebensraumtypen und das Vorkommen seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten soll gefördert und entwickelt werden. Zu den naturschutzfachlich herausragenden Tierarten des Gebiets zählen u.a. der Laubfrosch, die Gelbbauchunke, der Kammmolch, die Kleine Binsenjungfer und die Südliche Binsenjungfer.
Im Rahmen dieses Verfahrens können die Träger öffentlicher Belange sowie Bürgerinnen und Bürger Stellungnahmen zum Vorhaben abgeben. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Beteiligung kann dann die Rechtsverordnung für das neue Naturschutzgebiet in Kraft treten.
Bedenken und Anregungen
Bedenken und Anregungen zu dem Verordnungsentwurf einschließlich der Anlagen konnten während der Auslegungsfrist vom 12. September bis xx. Monat 2023 schriftlich, zur Niederschrift oder elektronisch beim Regierungspräsidium vorgebracht werden:
Adresse
Regierungspräsidium Freiburg
Abteilung Umwelt
Bissierstraße 7
79114 Freiburg i. Br.
abteilung5@rpf.bwl.de
Weitere Informationen
Bekanntmachung der Auslegung (pdf)
Lage und Besonderheiten des Gebiet
Das geplante Naturschutzgebiet „Bettenberg-Giratsmoos“ liegt auf dem Hügelzug des Bodanrück zwischen Überlinger See und Untersee des Bodensees und hat eine Größe von rund 132 Hektar. Das Gebiet liegt im FFH-Gebiet „Bodanrück und westlicher Bodensee“ (8220-301) und im Vogelschutzgebiet „Bodanrück“ (8220-402). Es handelt sich um einen ehemaligen Standortübungsplatz, dessen Landschaftscharakter noch teilweise durch die militärische Nutzung geprägt ist und in dem noch immer Kampfmittel vorhanden sind.
Das geplante Naturschutzgebiet wird jeweils zur Hälfte geprägt von weiträumigem Offenland und Drumlin-Erhebungen mit artenreichem Mischwald. Als Namensgeber dienen der 465 Meter hohe Bettenberg im Südosten und das Feuchtgebiet Giratsmoos im Westen des Gebiets. Das Gebiet besitzt für den Biotop-, Arten- und Biodiversitätsschutz eine außergewöhnlich hohe Bedeutung und nimmt im westlichen Bodenseegebiet und darüber hinaus eine herausragende Stellung ein.
Die Vielfalt der Lebensräume spiegelt sich in der großen Artenzahl wieder, darunter viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten der Roten Listen Baden-Württembergs oder der FFH- und Vogelschutzrichtlinie der EU. Wichtig sind die durch militärische Nutzung entstandenen Sonderstandorte, die wegen ihrer wichtigen Funktion als Lebensräume unbedingt erhalten werden müssen.
