Der Schutterentlastungskanal wird mit zwei Baggern saniert

Ausbau und Ertüchtigung des Schutterentlastungskanals (SEK) zur Sicherstellung eines 100-jährlichen Hochwasserschutzes

Der Ausbau und die Ertüchtigung des Schutterentlastungskanals befindet sich aktuell im Bau.

In 2023 wurde der Dammabschnitt zwischen Muserebachdurchlass und SEK-Brücke beim Schützenhaus auf insgesamt 420 m (beidseitig) ertüchtigt und außerdem ein Ersatzneubau für den Muserebachdurchlass erstellt sowie Versorgungsleitungen (Gas-Wasser) verlegt.

2024 soll die Sanierung der Dämme bis Kläranlage Lahr weitergeführt und die Ertüchtigung damit abgeschlossen werden.

 

Kontakt

Christine Himmelsbach
0781 12471-1717​​​​​​​

Joachim Rau
0761 208-4243
joachim.rau@rpf.bwl.de

Zahlen und Fakten

Kosten: ca. 22 Mio. Euro
Baubeginn: Mai 2016
Geplante Fertigstellung: 2024
Restarbeiten: in 2025

Termine

Aktuell sind keine Termine geplant. Wir informieren Sie unter anderem an dieser Stelle über aktuelle Termine wie Informationsveranstaltungen und Öffentlichkeitsbeteiligungen.

Das Projekt im Überblick

​Ausgangssituation

Der Schutterentlastungskanal leitet die Hochwasserabflüsse aus der Talschutter direkt zum Rhein und entlastet die stark hochwassergefährdete Schutter-Unditz-Niederung zwischen Kehl und Lahr deutlich. Im Zuge einer Flussgebietsuntersuchung für das Einzugsgebiet der Talschutter hat sich gezeigt, dass die Leistungsfähigkeit des Schutterentlastungskanals in Teilstrecken nicht ausreichend ist, um ein 100-jährliches Hochwasser sicher abzuleiten. Geotechnische Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass die Dämme des Schutterentlastungskanals nicht den Regeln der Technik entsprechen (inhomogener Aufbau z.T. mit Bauschutt, fehlende Dichtung etc.).

Die betroffene Kanallänge von der Kläranlage Nonnenweier bis zur Kläranlage Lahr beträgt ca. 5,5 Kilometer. Da die Dämme auf beiden Seiten ertüchtigt werden, ergibt sich eine Dammbaumaßnahme von ca. 11 Kilometern Länge. Zusätzlich müssen vier Düker, die den Schutterentlastungskanal unterqueren neu gebaut werden. Bei den Dükern handelt es sich um ein Unterführungsbauwerk, mit denen der Schutterentlastungskanal ohne den aufwändigen und teuren Einsatz von Pumpen unterquert wird. Dies funktioniert nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren, welche oben offen, unten aber miteinander verbunden sind. Da Schwerkraft und Luftdruck am Einlass und Auslass des Dükers gleich sind, steht das Wasser auf beiden Seiten gleich hoch an.

Die größte Schwachstelle bildete der etwa einen Kilometer lange Kanalabschnitt bei Nonnenweier, im Bereich zwischen der Kläranlage Nonnenweier und der L 100, bei welchem eine direkte Gefahr von Überströmungen im Falle eines 100-jährlichen Hochwassers bestand. Dieser Abschnitt wurde im Jahr 2017 ertüchtigt. Bereits im Jahr 2016 wurde der Mühlbachdüker neu gebaut. Im Jahr 2018 wurde ein weiterer Abschnitt, von der Landstraße L100 am Ortsausgang von Nonnenweier bis zur Wirtschaftswegbrücke beim Niederendweg, mit einer Länge von 2 x 800 Meter saniert. Im Jahr 2019 wurde der dritte Bauabschnitt (ca. 2 x 1,3 Kilometer Dammlänge) zwischen der Wirtschaftswegbrücke beim Niederendweg und der Autobahn ertüchtigt. Zudem wurde der Eschlachdüker neu hergestellt und die Unterquerung der Abwasserdruckleitung der Gemeinde Schwanau ertüchtigt. Im Jahr 2020 wurde die Baustraßenebene zwischen der Autobahn A 5 und dem Muserebach hergestellt. 2021 wurden die Dämme zwischen der Autobahn A 5 und der Unditz hergestellt, sowie ein kleines Teilstück bei Allmannsweier. Somit sind die Dämme auf Gemarkung Schwanau vollständig saniert. 2022 und 2023 wurden die Dämme bis zur SEK-Brücke beim Schützenhaus ertüchtigt. Außerdem wurde der Muserebachdurchlass erneuert. Die Beendigung des nun laufenden 2. Ausbauabschnitts ist mit Fertigstellung des 9. Bauabschnitts bei der Kläranlage Lahr für dieses Jahr geplant. Im Jahr 2025 soll die Maßnahme nach der Durchführung von Restarbeiten abgeschlossen werden.

​Ziel der Maßnahme

Ziel ist Herstellung eines 100-jährlichen Hochwasserschutzes. Die Dämme werden entsprechend dem Stand der Technik ertüchtigt bzw. neu errichtet. Bestehende Düker werden aufgrund der schlechten Bausubstanz ebenfalls neu errichtet. Im Zuge der Maßnahme wird den Belangen des Naturschutzes, des Denkmalschutzes, der Landwirtschaft und des Forstes durch zahlreiche Ausgleichsmaßnahmen und Wiederaufforstungen Rechnung getragen.

Geplante Maßnahmen

Das eigentliche Vorhaben umfasst Dammbaumaßnahmen beidseitig des Schutterentlastungskanals mit einer Gesamtlänge von 11,2 Kilometer. Hierfür sind zwei Ausbauabschnitte mit insgesamt acht Bauabschnitten vorgesehen. Im Ausbauabschnitt 1 zwischen Kläranlage Nonnenweier und Eschlachdüker wurde die Abflussleistung dadurch erhöht, dass der rechte Damm um ca. zehn Meter nach Norden verschoben wurde. Der linke Damm wurde erhöht und die wasserseitige Böschung abgeflacht. Im Ausbauabschnitt 2 ( Eschlachdüker bis Kläranlage Lahr) bleiben die Dammachsen erhalten und die wasserseitigen Böschungen werden abgeflacht. Zudem werden beidseitig Dammverteidigungswege angelegt. Teilweise wird der Mittelwasserquerschnitt durch wasserseitige Bermen verringert, so dass sich bei geringen Abflüssen eine höhere Fließgeschwindigkeit einstellt und somit Sedimentablagerungen reduziert werden.