Mittlerer Schwarzwald
Lage des Natura 2000-Gebiets
Das Vogelschutzgebiet 7915-441 „Mittlerer Schwarzwald“ erstreckt sich auf insgesamt 21.648 Hektar und beinhaltet 29 Gemeinden in den Landkreisen Ortenaukreis, Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Rottweil und Schwarzwald-Baar-Kreis.
Die 12 Teilgebiete des Vogelschutzgebiets, welche zum Teil weit voneinander entfernt liegen und sehr unterschiedlich groß sind, erstrecken sich von Hausach im Kinzigtal im Norden bis nach Löffingen im Süden. Das Vogelschutzgebiet korrespondiert damit geographisch zwischen den Vogelschutzgebieten Nordschwarzwald und Südschwarzwald. Die prägenden Gipfel des Gebiets sind der Rohrhardsberg (1.164 m ü. NN) und der Kandel (1.242 m ü. NN).
Ihre Ansprechpartnerinnen
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Regierungspräsidium Freiburg
Abteilung 5
Referat 56
79083 Freiburg i. Br.
Charakteristik
Etwa 94 % der Fläche sind bewaldet, wobei der Nadelwaldanteil mit hohen Fichten-, lokal auch hohen Tannenanteilen überwiegt. Laub- und Laubmischwälder finden sich in Form von Bergmischwäldern v.a. an den steilen Hängen. Sie enthalten jeweils nennenswerte Anteile der drei Hauptbaumarten Buche, Tanne und Fichte, teilweise auch Bergahorn. In dem Gebiet finden sich verschiedene stark bedrohte Waldvogelarten, die insbesondere auf Nadelbäume angewiesen sind. Die bekannteste Art ist der größte Hühnervogel Europas, das Auerhuhn. Das Gebiet ist aber auch als Lebensstätte für Arten wie Dreizehenspecht und Sperlingkauz bedeutsam. Die strukturreichen, nadelholzreichen Wälder der montanen/hochmontanen Lagen (u.a. auf dem Kandel und dem Rohrhardsberg) und das daran angrenzende Offenland werden auch von der Ringdrossel besiedelt.
Der Höhenzug Rohrhardsberg-Brend und das Obere Elztal sind seit vielen Jahren im Fokus von Naturschutzaktivitäten (Naturschutzkonzeption Rohrhardsberg, Life-Projekt). Hier konzentrieren sich die Naturschutzgebiete Rohrhardsberg-Obere Elz, Yacher Zinken, Kostgefäll und Prechtaler Schanze im Planungsgebiet. Wertgebende Lebensräume sind extensives Grünland mit Borstgrasrasen und Bergmähwiesen, naturnahe Wälder einschließlich Nieder- und Weidewälder als Relikte alter Landnutzungsformen. Dieses bringt vielfältige und strukturreiche Wald-Offenland-Übergänge hervor. In extensiv genutzten Offenlandgebieten mit Gehölzanteilen und teils auf Sturmwurfflächen ist der Neuntöter verbreitet. Die Offenlandlebensräume des Vogelschutzgebietes sind aber auch für Arten wie Braunkehlchen, Berglaubsänger, Heidelerche, Wiesen- sowie Baumpieper von großer Bedeutung.