Naturnahe Umgestaltung des Neckars zwischen Oberndorf-Aistaig und Sulz am Neckar

Uferbereich des Neckars

Über das Projekt

Das Regierungspräsidium gestaltet den Neckar zwischen Oberndorf-Aistaig und Sulz am Neckar auf einer Länge von ca. einem Kilometer naturnah um. Dabei stehen vor allem fehlende Lebensräume für Fische, wie z.B. Kiesbänke als Laichplätze, Unterstände aus Totholz und Wurzelstöcken, Kolke und Tiefrinnen für Niedrigwasserzeiten, oder Bepflanzungen für Beschattung im Fokus. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Initiierung von eigendynamischen Entwicklungen durch Erdarbeiten am Ufer und Strömungslenker, damit sich der Neckar solche Strukturen in Zukunft selbst schaffen kann. 

Kontakt

Daniel Elsässer
Projektleiter 
0771 8966-2751
daniel.elsaesser@rpf.bwl.de

Zahlen und Fakten

Baubeginn: Juli 2023

Fertigstellung Bauabschnitte 1 und 2: Oktober 2023

Fertigstellung Bauabschnitt 3: voraussichtlich November 2024

Baukosten: ca. 1 Mio. Euro

Unterlagen

Lageplan Abschnitt 1 und 2 (pdf) 
Lageplan Abschnitt 3 (pdf)
 

Termine

Bauausführung Abschnitt 3 im Oktober 2024

Hintergründe zum Projekt

Ausgangslage

Die geplanten Strukturmaßnahmen sind im 69 Kilometer langen "Wasserkörper 0401" (Neckar von Rottweil bis Bieringen) der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) vorgesehen. Laut Wasserrahmenrichtlinie besteht hier ein Bedarf an rund 25 Kilometern Strukturmaßnahmen, damit ein guter Zustand des Gewässers erreicht werden kann. 

Ausschlaggebend für die schlechte Bewertung des Gewässerabschnitts sind vor allem fehlende Lebensräume (Habitate) für Fische. Im Gebiet werden als sogenannte Hauptfischarten Barbe, Nase und Äsche mit ihren Lebensraumansprüchen zur Bewertung herangezogen. Die Ufer des Neckars sind im Planungsgebiet auf weiten Strecken massiv mit Flussbausteinen und Pflasterungen verbaut, so dass kaum eigendynamische Entwicklungen möglich sind.

Geplante Maßnahmen

Um den Zustand des Neckars zwischen Oberndorf-Aistaig und Sulz am Neckar zu verbessern, sind 2023 verschiedene Maßnahmen vorgesehen. Zum Beispiel: 

  • Rückbau des massiven Uferbaus
  • Erdarbeiten am Ufer zur besseren Vernetzung von Land und Wasser sowie Initiierung der eigendynamischen Gewässerentwicklung
  • Einbau von Strukturelementen und Strömungslenkern als Fischunterstände und Aktivierung der Eigendynamik
  • Anlegen von Kiesdepots zum Ausgleich von Substratmangel in der Flusssohle
  • Auspflocken eines Uferstreifens zur Weiterentwicklung des Gehölzsaumes und Hochstaudenflächen, als Abgrenzung zu bewirtschafteten Flächen
  • Bepflanzungen der Ufer und Uferstreifen mit standorttypischen Auengehölzen

Alle Maßnahmen finden auf landeseigenen Grundstücken statt.