Schwarzwald zwischen Kenzingen und Waldkirch
Lage des Natura 2000-Gebiets
Das FFH-Gebiet 7813-341 „Schwarzwald zwischen Kenzingen und Waldkirch“ erstreckt sich über eine Größe von 2216 Hektar zum überwiegenden Teil im Naturraum Mittlerer Schwarzwald. Alle drei Teilflächen des FFH-Gebiets liegen im Landkreis Emmendingen in Höhenlagen zwischen 200 und 400 Meter über Normalnull.
Insgesamt haben sechs Gemeinden Anteil am FFH-Gebiet: Emmendingen, Sexau, Teningen, Kenzingen, Malterdingen und Herbolzheim. Die größte Teilfläche des FFH-Gebiets überschneidet sich zum Teil mit den Landschaftsschutzgebieten „Hinteres Bleichtal“ und „Landeck und Hochburg“.
Übersichtskarte, (pdf)
Ihre Ansprechpartnerin
Claudia Leitz
0761 208-4150
claudia.leitz@rpf.bwl.de
Regierungspräsidium Freiburg
Abteilung 5
Referat 56
79083 Freiburg i. Br.
Charakteristik
Das Gebiet umfasst fast ausschließlich Waldbestände, welche nur vereinzelt offene Rodungsinseln im Bereich zwischen Emmendingen im Süden und der Ruine Kirnburg bei Bleichheim im Norden aufweisen. Waldbestände nehmen knapp 90 Prozent der Gesamtfläche des FFH-Gebiets ein. Es handelt sich bei den laubholzreichen Wäldern am Schwarzwald Westrand und Forlenwald u.a. um Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwälder. Diese nach der FFH-Richtlinie als zu schützend ausgewiesenen Lebensraumtypen sind wichtiges Habitat beispielsweise für das Grüne Besenmoos oder den Hirschkäfer. Die Bechsteinfledermaus findet in diesen Wäldern ein geeignetes Quartier und Jagdrevier ebenso wie das Große Mausohr, welches dort auf Beutezug geht, als Wohnstätte jedoch Gebäude oder andere vom Menschen gemachte Strukturen nutzt. Das Brettenbachsystem beherbergt bedeutende Vorkommen des sehr seltenen Dohlenkrebses. Da diese Art ausschließlich in Südbaden vorkommt hat das Land Baden-Württemberg eine besondere Verantwortung bei der Erhaltung der Art und ihrer Lebensstätten. Innerhalb des FFH-Gebiets gibt es derzeit jedoch noch keine Artnachweise. Die Gewässer im Gebiet und ihre Ufer bieten zudem Lebensraum für Groppe, Bachneunauge und die Helm-Azurjungfer.
Die oberflächlich anstehenden Tonböden im Hornwald begünstigen das Vorkommen der Gelbbauchunke, die in diesem Bereich des FFH-Gebiets in ihren Laichgewässern anzutreffen ist. Die Gelbbauchunke profitiert zudem von der künstlichen Anlage von Kleingewässern im Rahmen des Gelbbauchunken-Projekts des NABU im FFH-Gebiet. Insgesamt kommen neun nach FFH-Richtlinie Anhang II geschützte Arten im FFH-Gebiet vor. Für den Steinkrebs und insbesondere den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist eine Nachsuche im Rahmen der Erstellung des Managementplans geplant, da es nachweislich Vorkommen in der näheren Umgebung des FFH-Gebiets gibt.
Die Offenlandbereiche des FFH-Gebiets unterliegen zum Teil einer Nutzung als Ackerland oder Grünland, wobei letzteres auch vereinzelt schützenswerte Mähwiesen umfasst. Im südlichen Teilbereich des FFH-Gebiets, zu dem auch die Hochburg zählt, werden Gehölze von Beständen des seltenen Rogers Goldhaarmoos besiedelt.