Südschwarzwald
Lage des Natura 2000-Gebiets
Mit insgesamt ca. 33.489 Hektar verteilt sich das Vogelschutzgebiet Südschwarzwald auf zehn Städte und 30 Gemeinden in den drei Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Waldshut, Lörrach und im Stadtkreis Freiburg. Der Südschwarzwald wird von einem zentralen Gebirgszug beherrscht, von dem die meisten großen Täler ausgehen. Die prägenden Gipfel des Gebiets sind der Feldberg (1.493 m ü. NN) und das Herzogenhorn (1.415 m ü. NN), welche zum großen Teil aus Gneis mit Granit bestehen. Das Vogelschutzgebiet befindet sich im Naturraum Hochschwarzwald zwischen Höllental und Hochrhein und umfasst die Gebiete des Schauinsland, des Feldbergs, des Belchens, den Gletscherkessel Präg, den Oberen Hotzenwald, das Wehra- und Albtal sowie das Schwarza-/Schlücht-Tal.
Ihre Ansprechpartnerinnen
Ina Hartmann
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Ina.Hartmann@rpf.bwl.de
Martina Ossendorf
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Martina.Ossendorf@rpf.bwl.de
Regierungspräsidium Freiburg
Abteilung 5
Referat 56
79083 Freiburg i. Br.
Charakteristik
80 % der Fläche sind bewaldet, wobei Mischwald hieran den größten Anteil hat. Die übrigen Waldbestände sind reine Nadelwälder, vorrangig aus Fichte, die z.B. am Feldberg sogar natürlicherweise vorkommt. Dadurch finden sich im Gebiet verschiedene stark bedrohte Waldvogelarten, die insbesondere auf Nadelbäume angewiesen sind. Die bekannteste Art ist der größte Hühnervogel Europas, das Auerhuhn. Das Gebiet ist aber auch als Lebensstätte für Arten wie Dreizehenspecht und Sperlingskauz bedeutsam. Die strukturreichen, nadelholzreichen Wälder der montanen/hochmontanen Lagen (u.a. Schauinsland, Feldberg, Belchen, Gletscherkessel Präg) und das daran angrenzende Offenland werden auch von der Ringdrossel besiedelt.
Im Offenland sind die sogenannten Almendweiden landschaftsprägend, Weideflächen in Gemeindebesitz, die gemeinschaftlich von Landwirten bewirtschaftet werden. Diese naturschutzfachlich hochwertigen Flächen sind äußerst strukturreiche Grünlandbestände. Unter den vorkommenden Vogelarten ist insbesondere der Zitronenzeisig hervorzuheben, eine Art, die in ganz Baden-Württemberg nur noch hier vorkommt und besonderen Schutz benötigt. Der gelblich-graue spatzengroße Vogel ist auf kurzwüchsige Bereiche mit offenen Bodenstellen angewiesen und brütet u.a. auf dem Feldberg und dem Belchen.
Die Heidelerche besiedelt großflächige, extensiv genutzte und strukturreiche Weidfelder, vor allem im Zentrum des Vogelschutzgebietes. Die Offenlandlebensräume des Vogelschutzgebietes sind aber auch für Arten wie Braunkehlchen, Berglaubsänger, Neuntöter und Zippammer von großer Bedeutung.
Unser Beitrag zum europäischen Naturerbe
Ziel ist es, gemeinsam mit den Landnutzenden diese einzigartigen Lebensräume im Südschwarzwald durch geeignete Schutz- und Pflegemaßnahmen zu erhalten und weiterzuentwickeln, um somit einerseits die biologische Vielfalt zu bewahren und andererseits auch unserer Verantwortung für den europäischen Landschafts- und Artenschutz gerecht zu werden.
Damit dies gelingt wird für jedes Natura 2000-Gebiet ein Managementplan – kurz MaP – erstellt. Der MaP ist ein behördenverbindlicher Fachplan, der im Auftrag der Höheren Naturschutzbehörde der Regierungspräsidien erstellt wird. Er gibt die gebietsspezifischen Erhaltungsziele vor und empfiehlt Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen.
Aktuelles
Der Managementplan für das Vogelschutzgebiet „Südschwarzwald“ wird im Zeitraum vom 22. Juli bis 16. September 2024 öffentlich ausgelegt. In dieser Zeit ist er im Internet auf den Seiten der LUBW einsehbar. Durch die öffentliche Auslegung erhalten alle Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, sich zu den Entwürfen des Managementplans schriftlich zu äußern. Stellungnahmen können im Zeitraum vom 22. Juli bis 16. September 2024 abgegeben werden. Nach der öffentlichen Auslegung werden alle eingegangenen Stellungnahmen fachlich geprüft, und falls relevant, in den MaP eingearbeitet.