L 106 zwischen Wagenstadt und Bleichheim: Bau einer Amphibienleiteinrichtung (Kreis Emmendingen)
Über das Projekt
Die Landesstraße L 106 zwischen Wagenstadt und Bleichheim quert auf Höhe des Bleichheimer Riedes die angestammte Wanderroute einer arten- und individuenreichen Amphibienpopulation. Grasfrösche, Erdkröten, Berg- und Fadenmolche müssen alljährlich von und zu ihrem Landlebensraum im Fohrenwald zu den Laichplätzen im Ried die Straße queren. Über zwölf neue Durchlässe sollen wandernde Amphibien in Zukunft die Straße unterqueren können. Zwei bereits bestehende Durchlässe werden in das System integriert.
Ziel der Maßnahme ist es, den Erhaltungszustand der lokalen Amphibienpopulation langfristig zu sichern sowie die Verkehrssicherheit zu verbessern.
Was ist eine Amphibienleiteinrichtung?
Die Amphibienleiteinrichtung ist eine festinstallierte Nebenanlage zur Straße. Tiere werden durch eine entsprechende Bauweise davon abgehalten, auf die Straße zu gelangen.
Wie sehen die Durchlässe aus?
Foto: Regierungspräsidium Freiburg
Bei den Durchlässen handelt es sich um sogenannte Beton-Stelztunnel mit einer lichten Höhe von 0,8 Metern und einer Breite von einem Meter. Der Vorteil dieser Bauweise ist neben dem ausreichenden Lichtraumprofil, die natürliche Bodenfläche, welche als Lauffläche von Amphibien und weiteren querenden Tieren (Insekten, Reptilien und Kleinsäuger) besser angenommen wird als beispielsweise Beton.
Insgesamt werden 14 Durchlässe in Abständen von i.d.R. 30 bis 70 Metern in das Leitsystem eingebunden. Jeweils am Ende der Leiteinrichtung befindet sich ein Umkehrelement, welches sich von den Durchlässen wegbewegende Tiere wieder zurücklenkt.