Wutach und Baaralb
Lage des Natura 2000-Gebiets
Das Vogelschutzgebiet 8116-441 „Wutach-Baaralb“ erstreckt sich über die drei Landkreise Schwarzwald-Baar-Kreis, Waldshut und Breisgau-Hochschwarzwald. Insgesamt 10 Gemeinden sowie Städte haben Anteile am Gebiet. Mit einer Fläche von 14.991 Hektar ist es das neuntgrößte Vogelschutzgebiet in Baden-Württemberg. Darüber hinaus sind etwa 12 % des Vogelschutzgebiets über bestehende Naturschutzgebiete geschützt. Zudem stehen etwa 43 % der Fläche auch als FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitate) unter europäischen Schutz.
Das Vogelschutzgebiet erstreckt sich von Westen über die enge, zwischen 60 und 170 Meter tief eingeschnittene Wutachschlucht zur östlich angrenzenden Hochfläche der Baar. Am Ausgang der Flüheschlucht lässt sich der tiefstgelegene Punkt (500 Meter ü. NN) finden. Der höchstgelegene Punkt, der Eichberg auf der Baaralb, erreicht etwa 911 Meter ü. NN. Das Schutzgebiet verbindet mit seiner abwechslungsreichen Schluchtenlandschaft und der zerschnittenen Hochflächenlandschaft den Rand des östlichen Schwarzwalds mit dem Naturraum der Baar und der Schwäbischen Alb.
Ihre Ansprechpartner
Ina Hartmann
0761 208-4144
ina.hartmann@rpf.bwl.de
Kerstin Geigenbauer
0761 208-4227
kerstin.geigenbauer@rpf.bwl.de
Regierungspräsidium Freiburg
Abteilung 5
Referat 56
79083 Freiburg i. Br.
Charakteristik

Die Wutachschlucht ist von dynamischen geologischen Vorgängen geprägt, die der Fluss im Laufe der Jahrtausende verursacht hat. In der 20 Kilometer langen bewaldeten Wutachschlucht und den 17 Kilometer langen Nebenschluchten kommt es immer wieder zu Erdrutschen, Felsstürzen sowie Verlagerungen des Flussbettes. Das sorgt für einen Reichtum an Tier- und Pflanzenarten, da Geo- und Biotope durch diese Prozesse geschaffen werden. Die Wutachschlucht ist von unterschiedlichen Waldgesellschaften und Landschaftsformen geprägt, darunter Schluchtwälder, Auenwälder, Bergmischwälder und Wiesentäler.
Die von offener Landschaft dominierte Hochfläche der Baaralb hat ein insgesamt ausgeglichenes Relief, das von einigen versumpften Niederungen durchzogen wird (z.B. Zollhausried). Es wechseln sich bewaldete Kuppen und Rücken (Buchberg, Eichberg, Scheffheu) mit landwirtschaftlich geprägten Flachlagen mit einem Wechsel aus Grünland- und Ackernutzung ab, durch die sich die Wutach hindurchschneidet. Weitere Besonderheiten der Baaralb sind die ausgedehnten Feuchtwiesen und die zahlreichen Magerrasen.
Die östlichen Bereiche des Vogelschutzgebiets gehören zudem zum Projektgebiet des Naturschutzgroßprojekts Baar, welches seit 2013 durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) gefördert wird.
Das Vogelschutzgebiet „Wutach und Baaralb“ ist – zusammen mit der Baar – das wichtigste Dichtezentrum von Rot- und Schwarzmilan sowie eines der wichtigsten Brutgebiete für Baumfalke, Neuntöter, Schwarzspecht, Wachtel, Wachtelkönig, Wanderfalke und Wespenbussard in Baden-Württemberg.
Unser Beitrag zum europäischen Naturerbe

Ziel ist es, gemeinsam mit den Landnutzenden diese einzigartigen Lebensräume im Vogelschutzgebiet Wutach und Baaralb durch geeignete Schutz- und Pflegemaßnahmen zu erhalten und weiterzuentwickeln, um somit einerseits die biologische Vielfalt zu bewahren und andererseits auch unserer Verantwortung für den europäischen Landschafts- und Artenschutz gerecht zu werden.
Damit dies gelingt wird für jedes Natura 2000-Gebiet ein Managementplan – kurz MaP – erstellt. Der MaP ist ein behördenverbindlicher Fachplan, der im Auftrag der Höheren Naturschutzbehörde der Regierungspräsidien erstellt wird. Er gibt die gebietsspezifischen Erhaltungsziele vor und empfiehlt Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen.

Weitere Informationen
Üersichtsplan (pdf)