L 170 – Löffingen/Bonndorf: Vollsperrung in der Wutachschlucht
L 170 nach Hangrutsch voll gesperrt
Voraussichtlich Ende November können durch den Bau eines Provisoriums Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen die Engstelle einspurig passieren.
Aufgrund eines Hangrutsches, der Schäden an der L 170 zwischen Bonndorf und Göschweiler verursachte, musste die Straße aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Die Schattenmühle und der Parkplatz sind von Löffingen her erreichbar. Nicht befahrbar ist der Bereich zwischen Schattenmühle und Abzweigung K 6515 Richtung Bonndorf-Boll.
Aufgrund der akuten Situation hat das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau umfangreiche und ereignisbezogene Voruntersuchungen begonnen, um im Anschluss ein an die Lage angepasstes Sanierungskonzept erarbeiten und umsetzen zu können. Seit Anfang September laufen in diesem Rahmen Erkundungsbohrungen.
Kontakt
Christina Ernst
Projektleiterin
07761 5506-6700
L170-Wutachschlucht@rpf.bwl.de
Öffentlichkeitsbeteiligung
Aktuelle Weginfos und Visualisierung der Sperrung
Die Straße ist aktuell so abgesichert, dass ein Fußverkehr hinunter Richtung Schattenmühle möglich ist.
Der Wanderbus (Linie 7344) hält bis auf Weiteres nicht an den Haltestellen "Schattenmühle Wanderparkplatz", "Abzweigung Schattenmühle", "Boll Oberhaldenplatz". Die Wanderparkplätze Boll, Oberhalden oder Lotenbachklamm sind Alternativen, an denen der Bus hält.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur L 170
Aktuelle Einschränkung auf der L 170:
Ja, es wird eine provisorische Fahrspur eingerichtet, die voraussichtlich ab Ende November 2024 befahrbar ist. Neben einer Höhenbegrenzung für Fahrzeuge wird ein Ampel- und Überwachungssystem eingerichtet, das mögliche Bewegungen im Hang registriert und bei Bedarf eine Vollsperrung auslösen kann.
Die Straße ist zwischen der Kreisgrenze/ Schattenmühle und Abzweigung K 6516 in Richtung Boll nur über eine provisorische Fahrspur befahrbar. Die Schattenmühle und der Wanderparkplatz sind von Löffingen aus kommend ohne Einschränkungen erreichbar.
Ja, die Schattenmühle ist mit dem Pkw von Löffingen aus erreichbar. Ebenso der Wanderparkplatz an der Schattenmühle. Aus Richtung Bonndorf kommend, wird die Schattenmühle wieder für Fahrzeuge mit einem max. Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen über ein Provisorium oder zu Fuß über die L 170 erreichbar.
Seit September 2024 werden durch eine Spezialfirma Erkundungsbohrungen durchgeführt. Diese haben in dem akuten Rutschbereich begonnen. Mit den Bohrungen, die durch die Fachleute des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau eng begleitet werden, wird der Untergrund detailliert analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse sind wichtig für die Entwicklung eines Sanierungskonzeptes. Neben der Entnahme von Proben werden auch sogenannte „Inklinometerbohrungen“ durchgeführt. Sie dienen der langfristigen Überwachung des Rutschhangs.
Inklinometerbohrungen dienen zur Vorbereitung von Inklinometermessungen. Die Messungen zeigen Deformationen, Neigungen, Rutschungen oder Bewegungen im Bodenaufbau senkrecht zur Achse eines Bohrlochs.
Nach ergiebigen Regenfällen im Winter 2023/2024 hat die Straßenmeisterei Bonndorf verstärkte Setzungen der Straße im betroffenen Bereich festgestellt. Aufgrund der Bildung eines Bruchkegels und erheblicher weiterer schnell fortschreitender Setzungen wurde die Straße Mitte Januar zunächst halbseitig gesperrt und eine Tonnagebeschränkung erlassen.
Am 05.02.2024 erfolgte die Vollsperrung für jeglichen Verkehr aufgrund des weiteren Fortschreitens der Rutschung. Es bestand Gefahr im Verzug!
Die L 170 liegt im Bereich der Wutachschlucht innerhalb einer seit 10 000 bis 20 000 Jahre vorhandenen Großrutschung (ca. 2 km² Rutschfläche mit insgesamt geschätzten 30 Mio m³ Rutschvolumen, was etwa 60 Milliarden Tonnen Bodenmaterial entspricht), die in den vergangenen Jahren immer wieder Straßenschäden verursachte.
Die Umleitung erfolgt von Löffingen über die B 31 nach Titisee-Neustadt und Lenzkirch (L156/ B 315) und umgekehrt.
Über die genaue Dauer der Einschränkungen kann aktuell keine Aussage getroffen werden. Aus Sicherheitsgründen wurde die L 170 im Februar 2024 voll gesperrt. Nachdem Sofortmaßnahmen ihre Wirkung gezeigt und Erkundungsbohrungen im September 2024 begonnen haben, konnte eine halbseitige Öffnung der Straße geplant werden, die bis Ende November eingerichtet ist. Ein Sanierungskonzept für die gesamthafte Sanierung der L 170 ist in Arbeit.
Ja, dies ist möglich. Es wurden entsprechende Absperrungen installiert, sodass Wanderer vom Oberhalden Parkplatz zur Schattenmühle gelangen können.
Das kann zum aktuellen Zeitpunkt leider noch nicht abgeschätzt werden. Die Wichtigkeit der Straße für die Region ist dem Regierungspräsidium bewusst. Ein Sanierungskonzept für die L 170 wird derzeit erarbeitet. Durch ein Provisorium kann im November 2024 zumindest eine halbseitige Öffnung ermöglicht werden.
Informieren Sie sich
Chronik
- Die geologisch schwierigen Verhältnisse sind seit Jahrzehnten bekannt, weshalb das Regierungspräsidium bereits seit Jahren immer wieder an der L 170 im Wutachtal tätig ist, um dort die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Die L 170 liegt im Bereich der Wutachschlucht innerhalb einer seit 10 000 bis 20 000 Jahren vorhandenen Großrutschung. Daraus entstehende Schäden an der L 170 wurden regelmäßig behoben, verbunden mit Maßnahmen zur Hangstabilisierung. So wurden beispielsweise 1983 Erdnägel eingebaut, die nun wieder zu Tage kommen (siehe Bilder). Auch für das Jahr 2024 waren bereits Baumaßnahmen vorbereitet. Die Prämisse war hierbei immer, möglichst schnell zu handeln und damit die verkehrlichen Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten.
- Nachdem die Straßenmeisterei Bonndorf erhebliche Setzungen festgestellt hat, wurde gegen Mitte Januar am 26. Januar 2024 zunächst die halbseitige Sperrung der L 170 für KfZ mit einem Maximalgewicht von 3,5t und eine Vollsperrung für Kfz mit einem größeren Gewicht als 3,5t angeordnet.
- Am 05. Februar 2024 erfolgte die Vollsperrung für jeglichen Verkehr aufgrund des weiteren Fortschreitens des Böschungsrutsches. Vor allem durch die Missachtung der Tonnagebeschränkung bestand akute Gefahr im Verzug!
- Nach geologischen Untersuchungen wurde Anfang April 2024 damit begonnen oberirdische Leitungen zur Sammlung und Abführung des frei fließenden Wassers im Hang zu verlegen. Vorhandene Entwässerungsleitungen wurden gespült. Außerdem wurden die Schadensbereiche durch Betonleitwände gesichert.
- Starke Niederschläge in den vergangenen Monaten haben temporär wieder zu einer Beschleunigung der Bewegungen und zur Bildung neuer Risse in der bergseitigen Fahrbahn geführt. Ungeachtet dessen werden die Sanierungsplanungen vorangetrieben.
- Nachdem die rechtlichen Voraussetzungen vorliegen, haben Anfang September 2024 Bohrungen einer Spezialfirma für die Erkundung des Untergrundes begonnen. Hierbei hat der akute Rutschbereich Priorität. Es kommen Großgeräte zum Einsatz. Insgesamt werden die Bohrungen ca. zehn Wochen dauern.
- Anfang Oktober beginnen die Arbeiten für ein Provisorium, die bis Ende November abgeschlossen sein sollen. So kann die Straße einspurig befahren werden.
Tourismus
Die Wanderbuslinie 7344 (Wutachmühle-Bonndorf-Schattenmühle-Holzschlag) ist durch die Vollsperrung der L 170 betroffen.
Weitere Informationen
Informationen rund um die Geologie der Wutachschlucht finden Sie auf den Seiten des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau:
https://lgrbwissen.lgrb-bw.de/
https://lgrbwissen.lgrb-bw.de/geotourismus/landschaftsteile-felsen/gaeulandschaften/wutachschlucht
https://lgrbwissen.lgrb-bw.de/ingenieurgeologie/massenbewegungen/hangrutschungen-rutschen