L 597, Neubau zwischen Mannheim-Friedrichsfeld und Ladenburg mit Neckarbrücke
Das Projekt
Ausgangslage
Seit März 2019 laufen die Arbeiten zum Neubau des dritten und letzten Abschnitts der L 597 zwischen der L 637 bei Mannheim-Friedrichsfeld und der L 597 nördlich von Ladenburg. In den 80er Jahren wurde der Abschnitt 2 im Bereich von MA-Friedrichsfeld bis zur L637, Seckenheimer Hauptstraße, gebaut.
Ziele der Maßnahme
Hauptziel der Maßnahme ist es, die Gemeinde Ilvesheim, den Mannheimer Stadtteil Seckenheim und die Stadt Ladenburg vom Durchgangsverkehr zu entlasten.
Geplante Maßnahmen
In dem rund 3,3 km langen Abschnitt müssen acht Bauwerke (BW) errichtet werden, wobei die Neckarbrücke das Kernstück darstellt. Dabei werden zunächst die einzelnen Querungs- und Schnittstellen mit dem bestehenden Straßennetz hergestellt. Der Bau der Neckarbrücke erfolgt als letzte Bauphase.
Die Arbeiten erfolgen überwiegend außerhalb des bestehenden Straßennetzes, sodass nach derzeitiger Planung während der gesamten Bauzeit sämtliche Fahrbeziehungen grundsätzlich aufrechterhalten werden können. Zeitweise sind jedoch im Bereich der Anschlussbereiche der neuen L 597 an das bestehende Straßennetz örtliche Umleitungen sowie Ampelregelungen notwendig.
Bereits fertiggestellte Teilmaßnahmen:
- Umverlegung einer Ferngasleitung und einer regionalen Gasleitung im Bereich des Knotens L 597/637
Bauzeit von Juli 2019 bis Dezember 2019 - Umverlegung einer Ferngasleitung westlich von Neckarhausen
Bauzeit von April 2020 bis Juni 2020 - Südliche und nördliche Zufahrtsrampe zur Neckarbrücke
Bauzeit jeweils im Sommer 2019 und 2020
Zur Vorbereitung des Baus der Zufahrtsrampen wurde jeweils eine Vorschüttung hergestellt, damit die zu erwartenden Setzungen im Untergrund ausklingen können. Hierbei wurde die Mehrbreite für einen zwischen Mannheim und Heidelberg geplanten Radschnellweg berücksichtigt. - Unterführung eines Industriegleises und eines Wirtschaftsweges (BW 7)
Bauzeit von März 2019 bis Februar 2020
Die Brücke ist erforderlich, da hier – westlich von Ladenburg – der Gleisanschluss des Industriegebiets „Altwasser“ sowie ein zukünftiger Wirtschaftsweg gequert wird. - Archäologische Voruntersuchung im Bereich Neckarhausen Ausführungszeit Februar 2020
Da im gesamten Bereich entlang der neuen Straße mit Siedlungsfunden aus der Späten Latènezeit und aus der Römerzeit zu rechnen ist, sind archäologische Voruntersuchungen notwendig.
Geplante und im Bau befindliche Teilmaßnahmen:
- Knoten L 597/637 östlich von Mannheim-Seckenheim
Der Umbau des Knotens unterteilt sich im Wesentlichen in drei Bauabschnitte.- 1. Bauabschnitt (BA): Bau der Verbindungsrampe zwischen der L 597 und der L637 (BW 1)
Bauzeit von Sommer 2020 bis Sommer 2021.
Der Anschluss an die L 597 wurde zunächst nur provisorisch hergestellt, da im 3. BA in diesem Bereich eine Grundwasserwanne hergestellt werden muss (siehe unten). - 2. Bauabschnitt: Bau der Brückenbauwerke über die L 637 (BW 2) und OEG (BW 3)
Bauzeit von Herbst 2020 bis Herbst 2021.
Beide Bauwerke wurden nördlich der OEG-Gleise auf freiem Feld gebaut und dann an die jeweilige Position eingeschoben. Dafür musste die Gleisanlage der OEG vollgesperrt werden und konnte planmäßig rechtzeitig zum Ende der Sommerferien wieder in Betrieb gehen. - 3. Bauabschnitt: Bau der Grundwasserwanne
Bauzeit voraussichtlich von Sommer 2022 bis Spätjahr 2023.
Im Rahmen der Ausführungsplanung hat sich mittels neuerer und besserer Erfassungs- und Berechnungsmethoden ein höherer, maximal zu erwartender Grundwasserstand ergeben. Es ist deshalb erforderlich, die neue Straße im Unterführungsbereich der L 637 und der OEG in einer Grundwasserwanne zu führen.
- 1. Bauabschnitt (BA): Bau der Verbindungsrampe zwischen der L 597 und der L637 (BW 1)
- Bau der gesamten Strecke (einschließlich BW 4, 5 und 8)
Bauzeit voraussichtlich von Sommer 2023 bis Mitte 2024.
Die Bauarbeiten an der Strecke sind seit Sommer 2023 in den Bereichen nördlich des Neckars in Gang. Nachdem die Grundwasserwanne fertiggestellt worden ist, folgt der Bau der restlichen Strecke südlich des Neckars. - Neckarbrücke bei Ladenburg (BW 6)
Bauzeit voraussichtlich von Frühjahr 2024 bis Frühjahr 2026.
In der Vorentwurfsphase wurden insgesamt zwölf unterschiedliche Tragwerksvarianten näher untersucht, die sich in Konstruktion, Material und Ausführung unterscheiden. Neben klassischen Deckbrücken wurden Bogen-, Fachwerk- und Schrägseilkonstruktionen untersucht. In einer vertieften Untersuchung fanden neben der Funktionalität auch Parameter wie Wirtschaftlichkeit, Dauerhaftigkeit, Unterhaltungsaufwand, Bauverfahren sowie Gestaltung und Einbindung ins Landschaftsbild Berücksichtigung.
Als Ergebnis eines vertieften Abwägungsprozesses wurde als Vorzugslösung eine gevoutete 7-feldrige Stahlverbundkonstruktion mit unten liegendem Tragwerk erarbeitet. Vor allem in gestalterischer Hinsicht passt sich das schlanke Bauwerk gut in die umgebende Landschaft mit der sanften Hügelkette des Odenwalds im Osten sowie der Rheinebene im West ein. Die Pfeilerstellung orientiert sich an den bautechnischen Gegebenheiten der nahen Wehranlage, der Mole, sowie am Schifffahrtsprofil des Neckarkanals. Die gevoutete Bauwerksunterseite folgt dem Kräfteverlauf einer klassischen Flussquerung vom Überbau über die Pfeiler bis hin zur Gründung im Fluss.
Die gewählte Verbundkonstruktion mit sogenanntem Plattenbalkenquerschnitt verbindet die Vorteile einer gleichsam robusten wie schlanken Konstruktion in geringer Höhe über Fluss und Gelände, bei ungestörter Sicht für die Verkehrsteilnehmer, insbesondere für die auf der Brücke verweilenden Fußgänger und Radfahrer. Vorteile der robusten Konstruktion sind auch beim Unterhalt, einer kurzen Bauzeit und damit auch hohen Wirtschaftlichkeit in der Herstellung gegeben. Die Stützen werden scheibenartig hergestellt und sind somit besonders robust gegen Schiffsanprall. Zusätzlich wird durch die Pfeilerscheiben die Gefahr der Ansammlung von Treibgut, wie sie bei Einzelstützen verstärkt gegeben wäre, verringert.
Neben den zwei Fahrstreifen für den Autoverkehr ist auf der Brücke auch ein vier Meter breiter Geh- und Radweg vorgesehen.
Informieren Sie sich
Öffentlichkeitsbeteiligung
Bereits im Vorfeld der Baumaßnahme wurde die Öffentlichkeit im Rahmen von Informationsveranstaltungen in Ladenburg, Ilvesheim und Edingen-Neckarhausen über die Baumaßnahme informiert.
Im Mai 2020 wurde ein Projektbegleitkreis gegründet.
Pressemitteilungen
Planung
Planungsunterlagen
Dokumenttitel | Dateityp | Größe |
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Bauablauf (Stand: Juli 2022) | 9 MB | |
Plan Gesamtstrecke | 4 MB | |
Plan Neckarbrücke | 783 KB |
Fotogalerie

Blick auf die Nordseite des Brückenbauwerks, an welches die Grundwasserwanne anschließt

Erster von insgesamt fünf Betonierabschnitten des Unterwasserbetons: Einbringen mittels Betonpumpe und Industrietaucher

Naturschotterschicht zwischen Unterwasserbeton und späterer Grundwasserwanne (Erläuterung: Damit wird die natürliche Grundwasserströmung von Ost nach West weiterhin ermöglicht. Der Spundwandkasten wird am Ende der Bauarbeiten vollständig zurückgebaut.)

Aktuelle Bauaktivitäten bei dem Teilprojekt Grundwasserwanne: Das Ingenieurbauwerk, das heißt das U-förmige Trogbauwerk aus Beton ⇒ vgl. Systemskizze, ist fertiggestellt. Derzeit wird der Regel-Straßenaufbau, wie er auch auf der freien Strecke vorkommt, in den Trog eingebaut. Auf dem Foto ist der Einbau der Kies - / Schotterschichten ersichtlich. In den kommenden Wochen werden auf die Schotterschichten die Asphaltschichten eingebaut.

Bauaktivitäten am 30. November 2022 beim Teilprojekt Grundwasserwanne: Das Foto zeigt die Bauaktivitäten vom 30.11.2022. Das heißt einen nicht mehr aktuellen Bauzustand. Es werden auf dem Foto vorbereitende Arbeiten erledigt, damit das Ingenieurbauwerk, das U-förmige Trogbauwerk aus Beton ⇒ vgl. Systemskizze, gebaut werden kann. Im hinteren Teil des Fotos ist der Einbau der Naturschotterschicht auf der bis zu 2,20 Meter mächtigen Unterwasserbetonschicht zu erkennen. Im vorderen Teil des Fotos ist die fertige Unterwasserbetonschicht zu erkennen. Das Grundwasser wurde in dem Bereich noch nicht abgepumpt.