Eyach oberhalb Neuenbürg (FFH-Gebiet 7217-341)
Charakteristik
Das nur 320 ha große Gebiet umfasst die zu drei Landkreisen und sechs Gemeinden gehörende naturnahe Tallandschaft der Eyach. Sie durchzieht die nördlichen Enzhöhen und die benachbarten Hochflächen der Schwarzwald-Randplatten. Das Gebiet steht mit seiner ungewöhnlich reichhaltigen Lebensraumausstattung in enger Verzahnung zu den FFH-Gebieten „Unteres Murgtal“, „Albtal und Seitentäler“, sowie „Kleinenztal und Schwarzwaldrandplatten“ und „Kaltenbronner Enzhöhen“.
Die Eyach mit ihren Nebengewässern bilden ein vielfach enges Kerbtal-System. Die angrenzenden Plateauflächen des mittleren Buntsandsteins sind bewaldet. Entlang der Eyach stockt ein fast durchgehender, meist nur wenige Meter breiter Auenwald, daran schließen sich überwiegend extensiv bewirtschaftete Wiesen an.
Besonderheiten
Die Eyach bildet mit ihren Nebengewässern und den beiden Quellbächen Brotenau und Dürreych ein sehr naturnahes Gewässersystem, wie es in dieser Größe in Baden-Württemberg heute selten ist. Kennzeichnend sind ein natürliches Abflussregime, unbegradigte Bachläufe mit natürlichem Bachbett und die gute Wasserqualität. Die Mannenbachquellen und der Eschenbrunnen liefern hochwertiges Trinkwasser.
Die unbewaldeten Flächen entlang der Eyach sind geprägt durch überwiegend wechselfeuchte bis feuchte Standorte. Zu den FFH-relevanten Lebensraumtypen gehören u. a. die auf magere Standorte beschränkten Wiesentypen, wie die Mageren Flachland-Mähwiesen, in denen zahlreiche gefährdete Pflanzenarten vorkommen. Kleinflächig, auf feuchten bis wechselfeuchten Standorten, haben sich Pfeifengraswiesen gebildet.
Die wechselfeuchten Wiesen im Eyachtal sowie der angrenzenden Täler sind auch Lebensraum für die seltenen Schmetterlingsarten Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling.
Vielfalt gemeinsam bewahren
Das FFH-Gebiet „Eyach oberhalb Neuenbürg“ ist eine kaum besiedelte Tallandschaft im nördlichen Schwarzwald mit zahlreichen wertvollen Wiesen und Auenwald-Beständen. Diese Landschaft hat wegen ihres natürlichen Charakters und vorwiegend extensiver Nutzungen eine besondere ökologische Wertigkeit. Sowohl aus botanischen, faunistischen, hydrologischen, geomorphologischen und auch kulturhistorischen Gründen hebt sich das Gebiet deutlich von seiner Umgebung ab.
Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Landnutzern eine vielfältige Biotopstruktur und hohe Artenvielfalt als europäisches Naturerbe zu erhalten, zu fördern und weiter zu entwickeln.