Hardtwald zwischen Graben und Karlsruhe (FFH-Gebiet 6916-342) und Hardtwald nördlich von Karlsruhe (Vogelschutzgebiet 6916-303)

Charakteristik

Das FFH-Gebiet »Hardtwald zwischen Graben und Karlsruhe« umfasst das rund 4730 ha große Waldgebiet nördlich von Karlsruhe. Zusätzlich steht nahezu die komplette FFH-Gebietsfläche als Vogelschutzgebiet "Hardtwald nördlich von Karlsruhe" unter Schutz. Etwa 50 ha sind als Naturschutzgebiet und nahezu die gesamte restliche Fläche als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Das Gebiet erstreckt sich über den Land- und Stadtkreis Karlsruhe. Die Teilflächen gehören zu den Städten und Gemeinden Dettenheim, Eggenstein-Leopoldshafen, Graben-Neudorf, Linkenheim-Hochstetten, Stutensee und Karlsruhe.

Kontakt

Regierungspräsidium Karlsruhe
Telefon: 0721 926-4351
natura2000@rpk.bwl.de

 

Besonderheiten

Das FFH-Gebiet ist das größte zusammenhängende Waldgebiet (4552 ha) auf Flugsand und Binnendünen im Verdichtungsraum Karlsruhe. Der Hardtwald zeichnet sich durch die Alteichenbestände und das Mosaik aus kleineren und größeren Stillgewässern, dichtem Waldbestand, lichten sowie offenen Bereichen aus. Von besonderer Bedeutung ist der Waldlebensraumtyp Bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen, dessen Bestand im Hardtwald einzigartig in ganz Baden-Württemberg ist. Sogar der äußerst selten gewordene Heldbock-Käfer findet im Hardtwald einen geeigneten Lebensraum. Er bevorzugt alte, sonnenbeschienene Eichen, die sich bereits im beginnenden Zerfallsstadium befinden. Besonders seltene Vogelarten sind hier zu Hause wie beispielsweise der landesweit vom Aussterben bedrohte Ziegenmelker. Er ist auf die trockenen und mit Kahlflächen durchsetzten Waldbereiche angewiesen. Der Kohlplattenschlag besitzt kalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen und bietet vor allem für Wasser-, Wat- und Zugvögel einen hervorragenden Brut- und Rastplatz sowie ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Im Gebiet tummeln sich Eisvogel, Schwarz-, Mittel- und Grauspecht, Hohltaube und viele mehr.

Vielfalt gemeinsam bewahren

Seit Generationen wird der Hardtwald als Naherholungsgebiet genutzt und gilt als die grüne Lunge von Karlsruhe. Pflegemaßnahmen wie Mahd mit Abräumen, selektive Zurückdrängung bestimmter Konkurrenzpflanzen, Umtriebsweide, Gehölzpflege, aber auch Bodenverletzungen auf Binnendünen können punktuell helfen die seltenen Pflanzenarten zu erhalten. Spezielle Artenschutzmaßnahmen für Vogelarten sind dringend notwendig. Freizeitnutzungen müssen begrenzt werden. Dieses einzigartige Gebiet wollen wir mit der tatkräftigen Unterstützung durch die Forstbehörden als europäisches Naturerbe erhalten.

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