Odenwald Brombachtal (FFH-Gebiet 6519-341)
Charakteristik
Das 1474 ha große FFH-Gebiet Odenwald Brombachtal besteht im Wesentlichen aus den, die Ortslagen umgebenden, landschaftlich reizvollen Wiesentälern, die von einem großen zusammenhängenden Waldgebiet im Sandstein-Odenwald umschlossen werden. Es liegt an der Landesgrenze zu Hessen und ist hiervon nahezu vollständig umfasst. Im Gebiet liegt das ca. 19 ha große Naturschutzgebiet „Brombacher Tal“.
Besonderheiten
Fledermäuse wie Bechsteinfledermaus, Großes Mausohr und weitere Arten nutzen die bewaldeten Hänge und Berge von Eberbach und Heddesbach. Die häufig von mageren Flachland-Mähwiesen geprägten Wiesentäler sind Lebensräume der Spanischen Fahne und des Hellen und Dunklen Wiesenknopf-Ameisen-Bläulings. Hier ist die Äskulapnatter beherbergt. In den Fließgewässern (auch mit flutender Wasservegetation) sind Bachneunauge und Groppe heimisch. Durch die luftfeuchte Lage ist das seltene Rogers Goldhaarmoos an Einzelbäumen, Grünes Koboldmoos und Grünes Besenmoos im Wald beheimatet. Ca. 19 ha Wiesenflächen sind im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Ein Wanderschäfer betreibt hier eine extensive landwirtschaftliche Nutzung.
Vielfalt gemeinsam bewahren
Maßnahmen zum Schutz von Fledermausarten sind notwendig, da es auch an Baumhöhlen zu fehlen scheint. Gefährdet sind die blumenbunten Mähwiesen durch Aufgabe der extensiven Wiesennutzung, in deren Folge dann Wald durch Sukzession und Aufforstung entstehen würde. Wärmebedürftige Offenlandarten wie die Schmetterlinge, aber auch Heuschrecken und Reptilien würden ihren Lebensraum verlieren. Die wirtschaftlich nicht mehr attraktive extensive landwirtschaftliche Wiesennutzung muss daher mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden.
Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Landnutzern die vielfältige Mittelgebirgslandschaft mit ihrer hohen Artenvielfalt als europäisches Naturerbe zu bewahren, zu fördern und weiter zu entwickeln.