Odenwald-Neckargemünd (FFH-Gebiet 6619-341)
Charakteristik
Das 348 ha große FFH-Gebiet „Odenwald-Neckargemünd“ besteht aus sechs Teilgebieten. Es liegt überwiegend im Rhein-Neckar-Kreis (Stadt Neckargemünd und Gemeinde Schönbrunn), nur am Ostrand ragt es in den Neckar-Odenwald-Kreis (Gemeinde Schwarzach).Das Gebiet südlich des Neckars im „Kleinen Odenwald“ gehört überwiegend zum Naturraum „Sandstein-Odenwald“. Die Waldlandschaft mit Rodungsinseln dominiert vor allem die östlichen Teilgebiete auf Buntsandstein. Die westlichen Teilgebiete auf basenarmen Untergrund unterscheiden sich durch große Höhenunterschiede und werden im privaten Streubesitz vorwiegend als Grünland genutzt.
Besonderheiten
Die über 200 ha großen Waldgebiete sind überwiegend naturnah ausgebildet und beherbergen nur kleinflächig den „Europäischen Dünnfarn“. „Hainsimsen-Buchenwälder“ prägen auf 70 ha die sauren und nährstoffarmen Verwitterungsböden des Buntsandsteins. Wo zudem die als „Röt“ bezeichneten tonreichen Schichten des Oberen Buntsandsteins anstehen kommt es zu quelligen Vernässungen. Im ca. 15 ha großen Naturschutzgebiet „Todtenbronnen“ gibt es daher neben Feuchtwiesen, die im FFH-Gebiet seltenen, jedoch europäisch geschützten Lebensräume „Feuchte Hochstaudenfluren“, „Fließgewässer mit flutender Wasservegetation“, „Natürliche, nährstoffreiche Seen“ und die prioritären Lebensräume „Auwälder mit Erle, Esche und Weide“. Zudem sind ältere Nachweise des Kammmolchs bekannt. Im ca. 17 ha großen Naturschutzgebiet „Sotten“ dominieren großflächige europäisch geschützte „Magere Flachland-Mähwiesen“. Von 140 ha Offenland in den westlichen Gebietsteilen des FFH-Gebiets sind Wiesen und Weiden zwar oft sehr kleinparzellierte, aber auf 25 ha als blumenbunte Flachland-Mähwiesen im guten bis durchschnittlichen Erhaltungszustand vorzufinden. Oftmals prägen aber auch Streuobstwiesen die Eigenart und Schönheit der Landschaft und sind ein wichtiger Lebensraum für viele seltene Vogelarten.
Vielfalt gemeinsam bewahren
Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Landnutzern dievielfältige Wald- und Wiesenlandschaft mit ihrer großen Vielfalt alseuropäisches Naturerbe zu erhalten, zu fördern und weiter zu entwickeln. Insgesamtacht Lebensraumtypen und die Lebensstätten für Kammmolch und EuropäischenDünnfarn müssen für ihren Erhalt und ihre Entwicklung dauerhaft gepflegtwerden. Für den Fortbestand des Dünnfarns ist z.B. der Erhalt naturnaherHöhlenstandorte ohne zu starke Beschattung erforderlich. Die NaturnaheWaldwirtschaft sichert den Fortbestand des Hainsimsen-Buchenwald. Im Offenlandstehen der Erhalt und die Wiederherstellung der Mageren Flachland-Mähwiesendurch regelmäßige Mahd mit Abräumen des Mähguts an oberster Stelle. Für alle diesevielfältigen Maßnahmen werden vom Land Finanzmittel zur Verfügung gestellt.