Salbei Glatthaferwiese in typischer Ausprägung in der Aue des NSG Seckachtal

Seckachtal und Schefflenzer Wald (FFH-Gebiet 6522-311)​​​​​​​​

Charakteristik

Das ca. 2700 ha große FFH-Gebiet 6522-311 liegt an der Nahtstelle der Regierungsbezirke Karlsruhe und Stuttgart und besteht aus den bisherigen Gebieten 6522-341 Seckach und Zuflüsse und 6621-341 Schefflenzer Wald. Einbezogen sind vier Naturschutzgebiete. Größtenteils liegen die ca. 20 Teilflächen im Naturraum Bauland. Betroffen ist der Neckar-Odenwald-Kreis mit den Städten Adelsheim, Buchen, Osterburken und Ravenstein sowie den Gemeinden Billigheim, Hardheim, Schefflenz, Seckach und Rosenberg. Nur kleine Teile im Osten gehören zu den Kreisen Heilbronn (Gemeinde Roigheim) und Main-Tauber (Gemeinde Ahorn). Nur im Nordwesten bei Bödigheim wird der Sandstein-Odenwald erreicht.

Kontakt

Regierungspräsidium Karlsruhe
Telefon: 0721 926-4351
natura2000@rpk.bwl.de

 

Besonderheiten

Das FFH-Gebiet spiegelt die vielfältige Landschaftsstruktur mit einem komplexen Mosaik an Arten und Lebensräumen mit unterschiedlichsten Ansprüchen. Das Gebiet wird vornehmlich von Gesteinen des Muschelkalks bestimmt. Jeweils kleinflächig treten Gesteinsschichten des Keupers sowie des Buntsandsteins auf. Im südlichen Gebietsteil, v. a. im Schefflenzer Wald, dominiert der Waldmeister-Buchenwald. Aufgrund von Strukturvielfalt und Ungestörtheit ist der Wald ein wichtiger Lebensraum verschiedener Fledermausarten und des Grünen Besenmooses. Im Offenland betonteren FFH-Gebietsteil Seckach und Zuflüsse dominieren die zahlreichen Wiesentallagen um die Städte Adelsheim und Osterburken sowie der Gemeinde Seckach mit naturnahen Bachläufen. Die Teilflächen im mittleren und nördlichen Gebietsteil umfassen vornehmlich tief eingeschnittene Täler mit Bächen, die oftmals von galerieartigen Auwäldern gesäumt werden. Groppe, flutende Wasservegetation, krautreicher Auenwald und Quellsümpfe sind zu finden. An den Talflanken besteht ein Mosaik aus Wiesen, Wäldern und Gehölzen. Die Talauen werden verbreitet als Wiesen genutzt, oftmals handelt es sich um blumenbunte Magere Flachland-Mähwiesen. In Ackergebieten ist auch die Dicke Trespe beheimatet. Trockene Hanglagen werden bisweilen von Kalk-Magerrasen bewachsen. Bewaldete Bergrücken, laubholzreiche Kiefern-Mischwälder und (Tropfstein-)höhlen runden das Landschaftsbild ab.

Vielfalt gemeinsam bewahren

Die Hinweise über das Vorkommen von Grünem Koboldmoos, Kammmolch und Großer Feuerfalter müssen überprüft werden. Der Frauenschuh besitzt im gesamten Regierungsbezirk Karlsruhe nur noch sehr wenige Vorkommen. Um ein Ausdunkeln des Standorts zu verhindern, muss deren Jungwuchs von Zeit zu Zeit durch eine gezielte Pflege entfernt werden. Nur hierdurch lässt sich der Frauenschuh längerfristig erhalten.

Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Landnutzern die vielfältige Mittelgebirgslandschaft mit ihrer hohen Artenvielfalt als europäisches Naturerbe zu bewahren, zu fördern und weiter zu entwickeln.

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