Unterer Neckar Heidelberg - Mannheim (FFH-Gebiet 6517-341)​​​​​​​​​

Charakteristik

Das FFH-Gebiet umfasst auf 285 ha in drei Teilgebieten den Unterlauf des Neckars zwischen Heidelberg und Mannheim. Die beiden Stadtkreise Mannheim und Heidelberg sowie der Rhein-Neckar-Kreis mit den Städten und Gemeinden Ilvesheim, Edingen-Neckarhausen, Ladenburg und Dossenheim haben Anteil am Gebiet. Die Fläche ist fast vollständig als Naturschutz- (170 ha) und Landschaftsschutzgebiete (100 ha) geschützt.​​

Kontakt

Regierungspräsidium Karlsruhe
Telefon: 0721 926-4351
natura2000@rpk.bwl.de

 

Besonderheiten

Entdecken Sie am Unteren Neckar die gestaltende Kraft des Wassers, beispielsweise auf der Neckarbrücke zwischen Ilvesheim und Seckenheim: Von dort sind Kies- und Sandbänke zu sehen, die vom Neckar immer wieder umgelagert werden. Dort, wo der Flusslauf kurvenreich ist, schafft das Wasser Prallhänge. An diesen Steilwänden graben Uferschwalben ihre Niströhren. Gegenüber an den flachen Gleithängen wachsen bei niedrigem Wasserstand sogenannte Flussuferpionierfluren. Hier leben Pflanzen, deren Samen viele Jahre im Boden überdauern können. Bei geeigneten Bedingungen entwickeln sich diese Pflanzen innerhalb weniger Wochen vom Keimling bis zur Pflanze mit reifen Samen. Flach überströmte Kiesbänke und strömungsberuhigte Seitengewässer sind wichtige Fischkinderstuben. In ruhigen Flachwasserbereichen fühlt sich beispielsweise der Bitterling wohl. Diese seltene Fischart verfügt über eine ganz eigene Fortpflanzungsstrategie: Das Weibchen legt seine Eier in den Kiemenraum einer Muschel. Dort können sich die Fischlarven geschützt und bestens mit Sauerstoff versorgt entwickeln, bis sie selbständig schwimmen können. Aber auch die Fischart Groppe sowie die Rundmäuler Meer- und Flussneunauge fühlen sich im Gebiet wohl.

Vielfalt gemeinsam bewahren

Vor allem für die Fische besitzt der Untere Neckar zwischen Heidelberg und Mannheim eine große Bedeutung. Bereits vor 8000 Jahren bahnte sich der Neckar bei Mannheim einen Weg zum Rhein. In der Zwischenzeit hat der Mensch den Neckar begradigt, aufgestaut und ausgebaut. Große Bereiche der Neckaraue wurden bebaut. Erst in den vergangenen Jahrzehnten setzte ein Umdenken ein. 1986 wurde der Untere Neckar als Natur- und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern konnte die Naturschutzverwaltung seitdem erste Verbesserungen erreichen: Alte Seitenarme, sogenannte „Schluten“, wurden wieder ausgebaggert, kleine Auwäldchen gepflanzt und Steilwände wieder hergestellt. Steine oder andere Substrate, die sich als Laichsubstrat eignen, sollten im Rahmen der Gewässerunterhaltung nicht entnommen werden. Wasserpflanzenbestände an Ufern können durch längsgerichtete Leitwerke geschützt werden. Helfen Sie mit, die verbliebenen Abschnitte der ursprünglichen Flusslandschaft als europäisches Naturerbe zu erhalten.​​

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Unterer Neckar Heidelberg - Mannheim (FFH-Gebiet 6517-341)​​​​​​​​​