Wie​sen und Wälder bei Ettlingen (FFH-Gebiet 7016-342) und Kälberklamm und Hasenklamm (VSG 7016-401)​ ​​​​​​​​​

Charakteristik

Das Natura2000-Gebiet umfasst 1.654 ha (21 ha Vogelschutzgebiet und 1633 ha FFH-Gebiet) im Landkreis Karlsruhe (Ettlingen und Waldbronn) und in der Stadt Karlsruhe. Die Schluchten des Naturschutzgebiets „Kälberklamm und Hasenklamm“ liegen im Natura2000-Gebiet.

Kontakt

Regierungspräsidium Karlsruhe
Telefon: 0721 926-4351
natura2000@rpk.bwl.de

 

Besonderheiten

Auf Grund der vielfältigen Arten- und Biotopausstattung und der Landschaftsstruktur besitzt das Gebiet eine hohe naturschutzfachliche Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. Durch das naturnahe abwechslungsreiche Landschaftsbild und die Lage am Rand des Ballungszentrums Karlsruhe ist die Bedeutung für die Naherholung hoch. Das Vogelschutzgebiet zeichnet sich durch Brutvorkommen des Wanderfalken und des Schwarzspechts aus. Der Wanderfalke ist beim Brüten störungsanfällig und nur etwa jeder siebte Jagdflug ist erfolgreich. 200 ha artenreiche Flachland-Mähwiesen mit seltenen Schmetterlingsarten prägen die landwirtschaftlich genutzten Hochflächen. Auf ca. 70 ha feuchten Wiesen lebt der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling, der seine Eier auf dem Großen Wiesenknopf ablegt. Seine Raupen fressen am Wiesenknopf und lassen sich von Ameisen in deren Nest tragen, wo sie unerkannt Ameisenlarven fressen, überwintern, sich verpuppen und erst als Falter das Ameisennest verlassen. In den Beständen der 460 ha Hainsimsen- und 13 ha Waldmeister-Buchenwälder sind Grünes Besenmoos und Schwarzspecht von besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung.

Vielfalt gemeinsam bewahren

Zum Erhalt der Lebensstätte des Wanderfalken sind die Entfernung aufwachsender Gehölze in der Felswand und das Auf-den-Stock-setzen der Gehölze auf der Steinbruchsohle zur Offenhaltung der Felswand notwendig. Durch eine Absperrung des am Brutplatz vorbeiführenden Waldwegs während der Brutzeit soll eine Beeinträchtigung verhindert werden. Wesentliche Ziele zur Erhaltung des Schwarzspechts-Lebensraums sind die Erhaltung des vorhandenen Anteils an Alt- und Totholz sowohl innerhalb als auch außerhalb des Vogelschutzgebiets sowie von geeigneten Brutbäumen gemäß dem Alt- und Totholzkonzept. Die wichtigsten Maßnahmen sind die Markierung der Höhlenbäume und die Sicherung potenzieller Brutbäume. Insbesondere die Vorkommen der FFH-Lebensraumtypen Magere Flachland-Mähwiesen (in unterschiedlichen Ausprägungen) und Borstgrasrasen tragen zur Bedeutung bei. Von naturschutzfachlich hohem Wert sind die drei Schmetterlingsarten Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling sowie Spanische Flagge, da sich Baden-Württemberg im Zentrum des Vorkommens dieser europaweit gefährdeten und geschützten Arten befindet, ein Ergebnis vieljähriger ununterbrochener Heuwirtschaft. Deshalb hat das Land eine besondere Verantwortung für deren Erhaltung. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Landnutzern eine vielfältige Biotopstruktur und hohe Artenvielfalt als europäisches Naturerbe zu erhalten, zu fördern und weiter zu entwickeln. ​

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