Wilder See - Hornisgrinde und Oberes Murgtal (FFH-Gebiet 7415-311)
Charakteristik
Das knapp 4400 ha große Gebiet umfasst die in den Regierungsbezirken Karlsruhe und Freiburg liegenden Landkreise Freudenstadt, Ortenaukreis und Rastatt, sowie acht Gemeinden. Vom Murgtal bis zur Hornisgrinde erstreckt sich das Gebiet über eine Differenz von rund 740 Höhenmetern und schließt somit unterschiedliche Klima- und Vegetationszonen ein. Der Großteil des FFH-Gebiets liegt im Nationalpark Schwarzwald.
Besonderheiten
Im Teilgebiet „Wilder See – Hornisgrinde“ sind zahlreiche und seltene Lebensraumtypen zu finden. Einen Sonderstatus haben die Hochmoore, die zwar bereits überwiegend geschädigt sind, jedoch trotzdem einen sehr hohen ökologischen Wert aufweisen. Ebenfalls von herausragender Bedeutung sind Felsabstürze, Kargründe, eiszeitliche Karnischen mit Hochmooren und Karseen mit Schwingrasen. Aber auch die ausgedehnten Wiesentäler und einzelne Rodungsinseln mit mageren Bergwiesen und die großflächige Grindenlandschaft des Nordschwarzwald-Hauptkammes sind von besonderer Eigenart und großer kulturhistorischer Bedeutung.
Auf Baiersbronner Gemarkung herrschen als FFH-Lebensraumtypen die Mageren flachland-Mähwiesen vor, die teilweise extensiv beweidet, teilweise gemäht werden.
Das Murgtal ist eines der größten und tiefsten Täler des Schwarzwaldes. Die Murg ist Lebensraum für die FFH-Fischarten Bachneunauge und Groppe.
Vielfalt gemeinsam bewahren
Das FFH-Gebiet „Wilder See – Hornisgrinde und Oberes Murgtal“ zeichnet sich durch eine enorme geologische, geomorphologische, hydrologische, botanische und faunistische Vielfalt aus. Der Grund hierfür liegt in der enormen Höhendifferenz innerhalb des Gebiets und der vielgestaltigen, oft noch sehr naturnahen Landschaft. Die menschliche Nutzung reicht hier von Intensivgrünland entlang der Murg über extensiver Beweidung auf den Grinden und um Baiersbronn herum bis hin zum absoluten Nutzungsverbot in den Bannwäldern.
Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Landnutzern eine vielfältige Biotopstruktur und hohe Artenvielfalt als europäisches Naturerbe zu erhalten, zu fördern und weiter zu entwickeln.