Moorschutz: aktueller denn je!
Ökosystemleistungen: Moorschutz ist Klimaschutz und vieles mehr
Moore erfüllen ganz unterschiedliche Funktionen im Naturhaushalt: z.B. als Lebensraum speziell angepasster und auf die herrschenden Bedingungen angewiesener Pflanzen- und Tierarten. Sie besitzen aber auch eine große Bedeutung für den Wasserhaushalt der Landschaft und für den Klimaschutz – und somit auch für den im Umfeld siedelnden Menschen.
Neben naturschutzfachlichen Gründen gibt es also auch Umweltschutzgründe für ein baldiges Handeln. Sind Moore intakt, dienen die Torfkörper der Moore als Puffersystem. Zum einen, in dem sie den Abfluss von Niederschlägen in die umliegenden Gewässersysteme verzögern und damit auch dem Hochwasserschutz dienen. Zum andern indem sie als sogenannte Kohlenstoffsenken fungieren: Kohlenstoff, der in ihnen abgelagert und konserviert wird, kann nicht in Form des Klimagases CO2 (Kohlendioxid) zur Erwärmung der Atmosphäre beitragen. Intakte Moore sind daher Hochwasser- und Klimaschützer !
Werden Moore jedoch entwässert, dann büßen sie ihre Puffereigenschaften ein. Durch Luftzutritt schwindet der Torf, Wasser- und Kohlenstoffspeicherung gehen verloren, CO2 wird freigesetzt.
Eine Übersicht dazu enthält die Internetseite des Bundesamtes für Naturschutz.
Heute handeln für die Moore von morgen
Auch wenn im Wildsee- und Hohlohmoor an einigen Stellen torfbildende Vegetation wächst, so sind die beiden Moore insgesamt gesehen doch in einem ungünstigen Zustand. Eine schleichende Degeneration ist absehbar, langfristig eine gänzliche Zerstörung nicht auszuschließen.
Dabei nun zusehen oder besser tätig werden?
Die Naturschutzbehörde am Regierungspräsidium Karlsruhe hat sich entschieden, gemeinsam mit der Landes-Forstverwaltung und den Landkreisen Rastatt und Calw das Mögliche zur Abhilfe zu tun: Die negative Entwicklung aufhalten und Voraussetzungen für eine über die weiteren Jahrzehnte sich dann anschließende eigenständige und nachhaltige Revitalisierung schaffen – jedenfalls in den wichtigsten Moorteilen. Hierzu soll in den kommenden Jahren der Wasserhaushalt verbessert werden. Es soll renaturiert werden, wie es in der Fachsprache heißt. Geschehen kann dies im Wesentlichen durch Versperren des künstlichen Entwässerungssystems.
Das Projekt MooRe Kaltenbronn – Renaturierung der Hochmoore am Kaltenbronn soll ab 2022 umgesetzt werden.