Dammertüchtigung RHWD XXV und rechter Murgdamm

Zahlen & Fakten

Vorhabenträger: Land Baden-Württemberg
Lage: Landkreis Rastatt - Stadt Rastatt, Gemeinden Steinmauern, Elchesheim-Illingen und Au am Rhein
Länge: etwa 14 km Dammertüchtigung
Gesamtkosten: ca. 40 Mio. Euro

Baubeginn: Juni 2018
Bauende: Mai 2025

Aktueller Stand

Bauabschluss

Restarbeiten werden nach der Einweihung abgeschlossen. Aus diesem Grund wird die bestehende Radwegumleitung bis zum Abschluss der Arbeiten bestehen bleiben.

Kontakt

Fachinformationen

Nabaraj Jamarkattel
0721 926-7996
nabaraj.jamarkattel@rpk.bwl.de

Lysann Horakh
0721 926-7586
lysann.horakh@rpk.bwl.de

Das Projekt

Ausgangslage

Die Dammertüchtigung umfasst einen 13 km langen Abschnitt des Rheinhochwasserdamms RHWD XXV sowie einen 1 km langen Abschnitt des rechten Murgdammes. Sie beginnt am rechten Murgdamm im Anschluss an das im Jahr 2014 fertiggestellte Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt Murg in Rastatt und endet nahe der Landkreisgrenze bei Rheinstetten. Dort beginnt der geplante Hochwasserrückhalteraum Bellenkopf-Rappenwört bei Karlsruhe. Der RHWD XXV geht in seinem Ursprung auf die alten Tulla-Dämme Anfang des 19. Jahrhunderts zurück und wurde durchgehend letztmals nach dem Hochwasser im Jahre 1955 in größerem Umfang saniert.

Der Antrag auf Planfeststellung für den RHWD XXV / rechter Murgdamm zwischen Rastatt und Au am Rhein wurde im September 2012 beim Landratsamt Rastatt eingereicht. Der Planfeststellungsbeschluss wurde vom Landratsamt Rastatt am 15. Februar 2016 erteilt und ist rechtskräftig.

Das Vorhaben ist Bestandteil des Gesamtprojektes Hochwasserschutz am Oberrhein und Teil des Dammertüchtigungsprogrammes des Landes Baden-Württemberg.

Ziele

Die Maßnahme dient dem Hochwasserschutz der Gemeinden Au am Rhein, Elchesheim-Illingen und Steinmauern sowie der Stadt Rastatt. Außerdem leistet die Dammertüchtigung gemeinsam mit den Rückhalteräumen des Integrierten Rheinprogramms (IRP) einen Beitrag zur Wiederherstellung des vor dem Ausbau des Oberrheins unterhalb der Staustufe Iffezheim vorhandenen Hochwasserschutzes. Dies entspricht einem Abflussvermögen des Rheins von 5.000 m³/s im Bereich von Maxau und somit einem rund 200-jährlichen Hochwasserschutz.

Maßnahmen

Dammertüchtigung

Die Planung berücksichtigt die heutigen Sicherheitsanforderungen bezüglich Standsicherheit und Zugänglichkeit für die Dammverteidigung im Hochwasserfall und für Unterhaltungsarbeiten (Dammverteidigungswege). Die wesentlichen Arbeiten sind:

  • Abflachung der Dammböschungen
  • Verbreiterung des Dammes
  • Ausgleich von Fehlhöhen
  • Herstellen eines durchgehenden Dammverteidigungsweges auf der landseitigen Berme
  • Schaffen der baumfreien Zone entlang des Dammes
  • Teilweiser Abtrag des alten Dammes
  • Wiederherstellen aller Wegebeziehungen
  • Abriss von alten Bunkern im Dammkörper
  • Fäll- und Rodungsarbeiten
  • Verlegen eines Teilstücks einer NATO-Pipeline
  • Anpassung von Be- und Entwässerungsleitungen
  • Ansaat der neuen Dammvegetation

Ausgleichsmaßnahmen

Der Großteil des Vorhabengebietes liegt innerhalb oder auch am Rande der Schutzgebiete des Netzes „Natura 2000“. Daher hatte der Artenschutz einen sehr hohen Stellenwert im Gesamtprojekt.

Um den Eingriff der Dammertüchtigung in den Naturhaushalt zu minimieren, wurden Vermeidungsmaßnahmen wie das Errichten eines Amphibien- und Reptilienschutzzaunes, oder auch dem Umsiedeln von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten umgesetzt.

Die trotz Vermeidungsmaßnahmen mit der baulichen Umsetzung einhergehenden, nicht unerheblichen Auswirkungen auf Flora und Fauna beruhten im Wesentlichen auf der Flächeninanspruchnahme durch die Verbreiterung des Dammes, der Schaffung der baumfreien Zone sowie durch die Baumaßnahme an sich. Zur Kompensation wurden verschiedenste Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen umgesetzt, zum Beispiel: :

  • Gewinnung von Heudrusch zur späteren Einsaat auf Dammabschnitten. 
  • Entwicklung und Optimierung verschiedenster Lebensräume wie Magerrasen, Magerwiesen, Hochstaudenfluren, Pfeifengrasweisen, Röhrichten, Streuobstweisen. 
  • Aufforstungen mit standorttypischen Gehölzen.

Grunderwerb

Die zum landeseigenen Damm gehörende Grundstücksfläche umfasst den Damm selbst und den 4 m breiten Dammschutzstreifen, wasserseits sowie landseits. Die durch die Verbreiterung des Dammes und die Dammbegradigungen neu hinzukommenden Flächen wurden vom Land erworben. Für die sich daran anschließende 6 m breite baumfreie Zone wurden zum Schutz der Dämme Nutzungseinschränkungen, sogenannte Dienstbarkeiten, ins Grundbuch eingetragen. Von der Dammertüchtigung und den erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen waren insgesamt rund 800 Flurstücke betroffen. Davon entfielen über 500 Flurstücke auf Privat-Eigentümer und -Eigentümergemeinschaften.

Bauablauf

Zum Schutz der Flora und Fauna waren entsprechende Schonzeiten fester Teil des Bauablaufes. Außerdem wurde die Ertüchtigungsmaßnahme abschnittsweise durchgeführt. Ein angrenzender Abschnitt durfte erst nach erfolgreicher Wiederansiedlung wertgebender Arten umgesetzt werden. Auch um den Hochwasserschutz jederzeit zu gewährleisten, erfolgte die Dammsanierung abschnittsweise. Zusätzlich wurde geeignetes Schüttmaterial auf der Baustelle vorgehalten, um baubedingte Lücken im Damm im Bedarfsfall zeitnah schließen zu können.

Informieren Sie sich

Öffentlichkeitsbeteiligung

Hier finden Sie die Unterlagen zur Information der Öffentlichkeit über das Bauvorhaben.

Planung

Weitere Informationen

Sie wollen wissen wie ein Planfeststellungsverfahren verläuft, was ein Beteiligungsscoping ist oder allgemeine Informationen zum Dammertüchtigungsprogramm oder Integrierten Rheinprogramm (IRP)? Hier finden Sie Informationen dazu.

Planungsleitfaden Öffentlichkeitsbeteiligung
Planfeststellungsverfahren
Dammertüchtigungsprogramm Baden-Württemberg