Rheinniederungen zwischen Wintersdorf und Karlsruhe (FFH-Gebiet 7015-341), Rheinniederungen Elchesheim–Karlsruhe (VSG 7015-441) und tlw. Rheinniederungen von der Rench bis zur Murgmündung (VSG 7114-441)
Charakteristik
Das FFH-Gebiet umfasst den Rhein und seine Aue zwischen Iffezheim und Karlsruhe und die Murg von Bad Rotenfels bis zur Mündung in den Rhein. Mit 5.531 ha gehört es zu den größten FFH-Gebieten in Baden-Württemberg.
Es erstreckt sich über 14 Gemeinden in den Landkreisen Rastatt und Karlsruhe sowie den Stadtkreisen Karlsruhe und Baden-Baden. Die rheinnahen Bereiche des FFH-Gebiets sind zugleich als europäisches Vogelschutzgebiet geschützt.
Besonderheiten
Der Rhein verbindet nicht nur sechs europäische Länder, sondern er ist auch für die Natur eine der wichtigsten Verbindungsachsen in Mitteleuropa. Viele Zugvögel orientieren sich bei ihrem Weg ins Winter- oder Sommerquartier am Rhein und Wanderfische, z.B. Lachs und Maifisch, nutzen den Rhein, um vom Meer zu ihren Laichgründen und zurück zu gelangen.
Durch die Kraft des Wassers ist hier eine einmalige Landschaft entstanden. Entdecken Sie zum Beispiel bei einem Spaziergang zur Plittersdorfer Fähre die verschlungenen Altrheinarme und die urwüchsigen Auwälder. Erleben Sie die großen Wasservogelschwärme, die im Gebiet den Winter verbringen. Erfreuen Sie sich an blumenbunten Wiesen, z.B. an den feuchten Pfeifengraswiesen, die der Kantenlauch im Sommer mit seinen Blüten mit rosaroter Farbe überzieht.
Vielfalt gemeinsam bewahren
Vielleicht haben Sie am Rheinufer auch schon einmal diesen seltsamen kleinen Vogel entdeckt, der rastlos an der Wasserkante hin- und herläuft und dabei ständig mit seinem Hinterteil wippt. Spätestens mit seinem pfeifenden „hii-dii-dii-dii-dii“ macht der Flussuferläufer auf sich aufmerksam. Der früher an naturnahen Flüssen weit verbreitete Vogel hat heute in den Vogelschutzgebieten zwischen Karlsruhe und Rastatt seine letzten Brutgebiete in Baden-Württemberg.
Haben Sie schon einmal von einer Brücke in einen klaren Seitenarm des Rheins geschaut? Es wird nicht lange dauern, bis Sie dort zahlreiche junge Fische entdecken. Dies ist nicht verwunderlich, denn die vielfältigen Auegewässer haben als Fischkinderstube eine große Bedeutung. Während der Rhein zwischen Basel und Iffezheim durch den Bau von Staustufen und den Rheinseitenkanal stark verändert wurde, kann er ab Iffezheim wieder ohne Hindernisse frei fließen. Als große Besonderheit ist hier auch eine Aue erhalten geblieben, in der der Rhein heute noch über die Ufer treten und die Landschaft gestalten kann.
Gemeinsam mit Ihnen wollen wir diese einmaligen Reste der ursprünglichen Flusslandschaft als europäisches Naturerbe erhalten.