Steinachtal und Kleiner Odenwald (FFH-Gebiet 6518-311), Steinbruch Leimen (VSG 6681-401) und Felsenberg (VSG 6618-402)
Charakteristik
Mit einer Fläche von insgesamt 4.222 ha liegt das FFH-Gebiet jeweils etwa zur Hälfte im Stadtkreis Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis und hat Anteil an 11 Gemeinden. Zwei der 20 Teilgebiete sind zugleich Vogelschutzgebiet, der „Steinbruch Leimen“ und der „Felsenberg“.
Im FFH-Gebiet bestehen vier Naturschutzgebiete (110 ha) und auf großer Fläche Landschaftsschutzgebiete. In einem Bann- (136 ha) und zwei Schonwäldern (219 ha) findet keine bzw. eine auf Naturschutzziele ausgerichtete forstliche Nutzung statt.
Kontakt
Regierungspräsidium Karlsruhe
0721 926-4351
natura2000@rpk.bwl.de
Besonderheiten
Das FFH-Gebiet liegt vorwiegend im Sandstein-Odenwald, dessen Teil südlich des Neckars „Kleiner Odenwald“ genannt wird.
Landschaftsprägend sind große, geschlossene Waldgebiete auf den bis 500 m ü. NN herausgehobenen Buntsandsteinrücken. Die ausgedehnten Buchenwälder sind Lebensräume von europäischer Bedeutung ebenso wie die eingestreuten Schluchtwälder, Höhlen, mächtigen Blockhalden, Felsen und aufgelassenen Steinbrüche an den steil abfallenden Hängen.
In den tief eingeschnittenen Tälern von Elsenz, Steinach und Seitenbächen wachsen wertvolle Feuchtvegetation und blumenbunte Wiesen. Die Rodungsinsel Waldhilsbach wird von Streuobstwiesen eingerahmt.
Im Südosten reicht das Gebiet in die lößüberdeckten Hügel des Kraichgaus. Der frühere Muschelkalksteinbruch Leimen an der Bergstraße ist ein Kleinod mit besonderen Trockenlebensräumen.
Vielfalt gemeinsam bewahren
In den großflächigen Laubwäldern geht die fluggewandte Bechsteinfledermaus auf nächtliche Insektenjagd und findet am Tag Quartier in Baumhöhlen und Rindenspalten. Alter Baumbestand ist auch wichtig für die Entwicklung von Grünem Besenmoos und Hirschkäfer.
Der Wanderfalke zieht im Schutz ungestörter Felsnischen seine Jungen groß. Winzige Polster des Prächtigen Dünnfarns überziehen das Gestein schattig-feuchter Blockhalden. Sie können sich kaum ausbreiten, denn die „prächtige“ Sporen bildende Form der Farnpflanze tritt in Deutschland aus klimatischen Gründen nicht auf - die Vorkommen gelten als Relikte früherer Wärmeperioden.
Groppe, Bachneunauge und Steinkrebs besiedeln saubere, unverbaute Bachabschnitte. Auf feuchten Wiesen leben Wiesenknopf-Ameisen-Bläulinge: Die Raupen der hübschen Schmetterlinge fressen an Blüten des Großen Wiesenknopfs und lassen sich dann in die Bauten ihrer Wirtsameisen tragen.
Gemeinsam mit Ihnen wollen wir dieses vielfältige europäische Naturerbe erhalten!