Kuppenalb bei Laichingen und Lonetal (FFH 7425-311) / Salenberg (SPA 7424-401)

Ehemalige Gebietsbezeichnung:

Gebiete zwischen Laichingen und Donnstetten (FFH 7423-343) / Lonetal Kuppenalb (FFH 7424-341) / Alb um Nellingen/Merklingen (FFH 7524-342) / Westliche Lonetal-Flächenalb (FFH 7526-341) / Salenberg (SPA 7424-401)

Charakteristik

Das 1.781 ha große FFH-Gebiet mit seinen 38 Teilflächen (das 28 ha große Vogelschutzgebiet »Salenberg« eingeschlossen) erstreckt sich über eine Länge von ca. 40 km von Donnstetten im Landkreis Reutlingen bis zum Lonetal im Alb-Donau-Kreis.

Mit den extensiv genutzten Wiesen und Weiden sowie den naturnahen Buchenwäldern ist das Gebiet besonders charakteristisch für die Schwäbische Alb. Die Lebensräume und Artenvorkommen spiegeln hier die naturräumlichen und kulturhistorischen Gegebenheiten wider. Bislang sind 360 ha als Naturschutzgebiet ausgewiesen und der weitaus überwiegende Teil auch als andschaftsschutzgebiet. Neben dem Arten- und Biotopschutz kommt in diesem Naturraum auch der Erholungsfunktion und der Sicherung und Entwicklung der reichen Grundwasservorkommen eine besondere Bedeutung zu.

Kontakt

Regierungspräsidium Tübingen

Referat 56
Carsten Wagner
07071 757-5319
carsten.wagner@rpt.bwl.de

Die Grafik zeigt drei Pfeile mit Text : Managementplan (MaP) geplant, MaP aktuell, MaP fertiggestellt. MaP fertiggestellt ist rot umrandet - Hinweis, dass es sich hier um ein fertiggestelltes Verfahren handelt.

Blühender Kalkmagerrasen

Beweidung und Mahd – Förderung unterschiedlicher Arten und Strukturen

Die in weiten Bereichen noch bestehende traditionelle landwirtschaftliche Nutzung mit Beweidung und Mahd ist maßgeblich für die Ausprägung der typischen Lebensräume im FFH-Gebiet. Je nach Art der Nutzung sind unterschiedliche Lebensraumtypen mit charakteristischen Artenvorkommen entstanden.

Die Mahd als »einschneidendes Erlebnis« für die Wiesenarten fördert neben Gräsern vor allem krautige, blütenreiche Arten. Auf den beweideten Kalk-Magerrasen und Wacholderheiden hingegen bleiben die Pflanzen stehen, die den Schafen nicht schmecken oder die sich mit Dornen und Stacheln wehren. Beispiele sind die landschaftsbildprägenden Sträucher wie Wacholder und Rosen, aber auch krautige Pflanzen wie die Silberdistel und der Thymian.

Die Wacholderheiden gehören zu den charakteristischen Lebensraumtypen der Schwäbischen Alb. Wo die Heiden an Wälder angrenzen finden sich oft noch intakte Waldsäume, die vielen licht- und wärmeliebenden Pflanzen- und Tierarten als Rückzugsgebiete dienen.

Blick in eine Höhle

Natur- und Kulturlandschaft der ersten Stunde

Die Alb-Hochfläche, die hier Höhen von 500 m bis 850 m erreicht, wird im Wesentlichen aus Weißjurakalk gebildet. Sie ist Teil eines der größten Karstgebiete Deutschlands und durch Abtragungs- und Auswaschungsprozesse in den letzten Jahrtausenden entstanden. Im Laufe dieser Landschaftsentwicklung wurden Sonderformen wie Kuppen, Trockentäler, Dolinen und Höhlen ausgebildet.

Zu den einzigartigen geologischen Höhepunkten zählt sicherlich die Laichinger Tiefenhöhle, die mit einer Gesamtlänge von etwa 1300 m und einer maximalen Tiefe von etwa 80 m zu den tiefsten begehbaren Höhlen Deutschlands zählt. Besonders erwähnenswert sind die Höhlen des Lonetals als Fundstätten der ältesten Zeugnisse menschlicher Kultur. Die spektakulärsten Funde sind fast 40.000 Jahre alt. Die Fundstücke geben einen eindrucksvollen Einblick in die Lebensweise der frühen Menschen. Kontinuierlich besiedelt ist die Schwäbische Alb aber erst seit der Jungsteinzeit, die ältesten Siedlungen auf der Alb lassen sich auf das 2. Jh. n. Chr. zurückdatieren.

Grafik Mehr Infos

Informieren Sie sich!