Blick ins Laucherttal

Gebiete um das Laucherttal (FFH 7821-341)

Charakteristik

Das FFH-Gebiet »Gebiete um das Laucherttal« liegt größtenteils auf der Mittleren Schwäbischen Alb und umfasst 1.658 ha. Es erstreckt sich entlang der Lauchert und ihres Nebenflusses Fehla. Die Lauchert mündet nach rund 60 km langem Lauf in Sigmaringendorf in die Donau.

Kontakt

Regierungspräsidium Tübingen

Referat 56
Carsten Wagner
07071 757-5217
carsten.wagner@rpt.bwl.de

Die Grafik zeigt drei Pfeile mit Text : Managementplan (MaP) geplant, MaP aktuell, MaP fertiggestellt. MaP fertiggestellt ist rot umrandet - Hinweis, dass es sich hier um ein fertiggestelltes Verfahren handelt.

Blick ins Fehlatal

Bäche prägen die Landschaft

Im Lauchert- und Fehlatal fügen sich verschiedene Lebensräume zu einer reizvollen Landschaft zusammen: schlingenreiche Bachläufe, weite Talwiesen, naturnahe Wälder, Felsen, Höhlen, Kalk-Magerrasen und mit dem Wasenried nördlich Sigmaringen eines der wenigen Niedermoore der Schwäbischen Alb. Bedeutende Lebensräume für Natura 2000 sind im Gebiet die naturnahen Fließgewässer als Lebensstätten der Fischarten Groppe und Bachneunauge sowie die an das Wasser gebundenen Lebensräume wie Feuchte Hochstaudenfluren und gewässerbegleitender Auenwald mit Erle, Esche und Weide. Die naturnahen Wasserpflanzengesellschaften der Bäche sind als Lebensraum für Wasserorganismen und für die Selbstreinigungskraft der Gewässer wichtig. Im kühlen, sauerstoffreichen Wasser kommen an die Strömung angepasste Wasserpflanzen vor wie der bis zu mehrere Meter lange Flutende Wasserhahnenfuß mit seinen feinen Haarblättern.

Wässerwiesen – ein Stück Kulturgeschichte

An der Fehla und Lauchert wurde jahrhundertelang eine besondere Bewirtschaftung praktiziert, die Wiesenwässerung. Im Fehlatal zwischen Neufra und Hettingen sind noch die alten Grabensysteme zu erkennen, in denen das Bachwasser eingeleitet, aufgestaut und auf die Wiesen geführt wurde. Früher, als es noch keinen Mineraldünger gab, war die Wiesenwässerung ein verbreitetes Mittel, den Ertrag zu steigern. Gräser und Kräuter wuchsen schneller und dichter, und meist war ein zusätzlicher Schnitt möglich. Mitte der 60er-Jahre gaben die letzten Bauern die Wiesenbewässerung im Fehlatal auf.

Das Besondere an diesem sieben Kilometer langen Talabschnitt ist seine Unberührtheit und sein Artenreichtum. Die völlig unverbaute Fehla schlängelt sich in zahlreichen Mäandern dahin. In der Talsohle breiten sich Auenwiesen verschiedener Feuchtegrade aus, von nass über feucht bis trocken. Das vorrangige Ziel im FFH-Gebiet besteht darin, den Bestand an artenreichen Flachland-Mähwiesen zu erhalten und entwickeln. Diese blütenreichen Wiesen, die nur wenig gedüngt und meist zweimal jährlich gemäht werden, haben eine besondere Bedeutung für Insekten, speziell für Schmetterlinge.

Blick ins Bittenschießer Täle mit Höhle und Fluss

Bittelschießer Täle – ein erdgeschichtlich interessanter Canyon

Westlich von Bingen durchfließt die Lauchert das Bittelschießer Täle, ein canyonartiges, dicht bewaldetes Durchbruchstal, das ein bedeutendes erdgeschichtliches Geotop darstellt. Das Tal wurde am Ende der Mindel-Eiszeit – vor rund 900.000 Jahren – von der Ur-Donau durchflossen. Diese Ur-Donau durchbrach nördlich von Sigmaringen eine Schwelle und kürzte ihren Weg nach Riedlingen ab, indem sie das Flussbett der Lauchert nutzte. Nachdem die Gletscher in der später folgenden Riss-Eiszeit das Tal mit Moränenschutt aufgefüllt hatten, eroberte sich die Lauchert ihr Bett zurück. Dabei räumte sie den Schutt aus und durchschnitt einen Massenkalkfelsen – der Canyon entstand.

Das Bittelschießer Täle weist mehrere für Natura 2000 bedeutsame Lebensräume auf: das naturnahe Fließgewässer der Lauchert, Schlucht- und Hangmischwälder sowie Höhlen. Sie entstanden aus Klüften im Fels, die durch die Wassermassen allmählich höhlenartig ausgeweitet wurden. Die größte ist die Bittelschießer Höhle. Höhlen sind Zeugnisse der Erdgeschichte und Lebensraum einer außergewöhnlichen Tier- und Pflanzenwelt.

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